In Bayern wurde ein Mann nach 30 Jahren aus dem Haus seiner Eltern befreit

Schon am 21. September hat die bayrische

Polizei

einen Mann aus seinem Elternhaus befreit, das er anscheinend

30 Jahre lang nicht verlassen durfte

. Ein Polizeisprecher gab an, dass der Mann die Grundschule besucht habe und für "kurze Zeit" eine Gesamtschule. Danach habe es eine Untersuchung gegeben, "mit dem Ergebnis, dass er nicht schulfähig sei."

Nach der Untersuchung scheinen sich die Spuren des damals wahrscheinlich etwa 13-Jährigen zu verlieren. Aus bisher noch unklaren Gründen fiel es in den letzten 30 Jahren niemandem auf, dass der Mann nirgendwo mehr auftauchte, bis er im September in seinem Elternhaus entdeckt wurde, wo er zusammen mit seinen Eltern lebte. Laut dem Nordbayerischen Kurier gab die Mutter an, ihr Sohn sei kein Gefangener gewesen. Der Polizeisprecher sagt dazu: "Wir wissen noch nicht genau, seit wann der Mann dort ohne ständigen Kontakt zur Außenwelt war und wie konkret das aussah—ob er zum Beispiel die Möglichkeit gehabt hätte, das Anwesen zu verlassen." Als die Polizei den 43-Jährigen entdeckte, sei er verwahrlost gewesen, aber nicht unterernährt.

Bemerkenswert ist sein Untertauchen, besonders weil in Deutschland Schulpflicht gilt und ein Kind, auch wenn es "nicht schulfähig" ist, anderweitig betreut werden muss und nicht einfach im Elternhaus verschwinden kann.

Auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks äußerte sich das Landratsamt Bayreuth so:

Eine Erklärung für die 30-jährige Abwesenheit des Mannes ist das allerdings noch nicht.

Der Mann wurde zwischenzeitlich ins Bezirkskrankenhaus Bayreuth eingeliefert, wo immer noch geprüft wird, ob er psychisch krank oder geistig beeinträchtigt ist. Laut dem behandelnden Arzt habe der Mann in den letzten Jahrzehnten keine sozialen Kontakte außer mit seinen Eltern gehabt.

Die Polizei ermittelt jetzt gegen die Eltern, unter anderem wegen Körperverletzung durch Unterlassung.

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