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Auf LSD bei den Druiden

Auf LSD ist alles unglaublich, oder? Thom Yorkes linkes Auge ist wie Thom Yorkes rechtes Auge ... auf LSD.

Auf LSD ist alles unglaublich, oder? Jimi Hendrix ist wie Barack Obama … auf LSD; Thom Yorkes linkes Auge ist wie Thom Yorkes rechtes Auge … auf LSD; Regen ist wie eine Dusche … auf viel LSD! Und so weiter. Also dachten wir uns, wir machen ein paar wirklich gruselige Dinge auf LSD, um zu sehen, ob an diesem journalistischen Klischee wirklich etwas dran ist. Dieses Mal: ein Picknick mit Druiden!  
Ihr ahnt gar nicht, wie viele Leute uns Artikel über Druiden vorschlagen. Fast so viele wie uns Artikel über Zigeuner vorschlagen; so viele. Glücklicherweise bekommt einfallsloser Journalismus durch unsere Auf LSD …-Reihe den gewissen Kick und miese Ideen verwandeln sich in brillante.

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Das ist unser französischer Freund Ben. Hier nimmt er das LSD, es ist 11:30 Uhr.

Und hier ist er schon wieder. Nach einer kurzen Fahrt mit der U-Bahn zum Primrose Hill in London nimmt er an einer Zeremonie des Druiden-Ordens zur herbstlichen Tag-Nacht-Gleiche teil. Sie waren so nett und ließen ihn das Stück Seil halten, was ihm wirklich viel bedeutet hat.  
Als wir ankamen, stand eine Gruppe von etwa 30 Männern und Frauen im Kreis, sie trugen weiße Gewänder, hielten sich bei den Händen und sangen. Ben wurde von dem Spektakel sofort in den Bann gezogen.

Die Sonne schien und es war ehrlich gesagt fast genauso wie auf dem Glastonbury Festival—nur dass im Hintergrund nicht Glasvegas spielten, sondern der König der Druiden eine Rede über „die neue Verbundenheit mit dem Kreislauf des Lebens“, „den Geistern der Natur“ und ihrem ultimativen Ziel, „der Einheit mit der Unendlichkeit“, hielt. Bei Ben stieß das auf Begeisterung. „Ich bin so verdammt high“, flüsterte er in seinem französischen Akzent, „alles fängt an, zu surren.“

Kuckt ihn euch an. Im Vergleich zu den Heiden sieht er so böse aus.

Nach einer guten halben Stunde mit verschiedenen Zeremonien stiegen die Druiden den Primrose Hill hinab und Ben schlenderte hinter ihnen her. An diesem Punkt hatte er mit Sicherheit Spaß, aber ich glaube nicht, dass er sich spirituell besonders erleuchtet fühlte.

Überraschenderweise war es für die Druiden absolut in Ordnung, dass ein mürrischer Franzose inmitten ihrer wichtigen religiösen Zeremonie auf einem Trip war.

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Diese Frau dankte allen, auch Ben, für ihr Kommen. Als wir im heiligen Kreis standen, hielt sie eine Rede, die ich nicht genau verstehen konnte. An einer Stelle drehte sich Ben um, kicherte und sagte: „Das war ein super Trick.“ Als ich ihn später fragte, was er damit meinte, sagte er, das wisse er selber nicht mehr. Nachdem er sich als Teil der Gemeinschaft fühlte, war Ben selbstsicher genug, um mit den Druidenmädchen zu plaudern. Man merkte, dass sie ihn wirklich glücklich machten; Hippies machen so viel Sinn, wenn man high ist.

Mit diesem Typen hat sich Ben am besten angefreundet, sein Gesicht strahlte offenbar einige gute Schwingungen aus. Anscheinend redeten sie nur übers Kiffen.

Es wurde ein bisschen merkwürdig, als Ben diesen Typen fragte, ob er seinen Stab berühren dürfe. Aber er ließ es zu. „Das war der beste Teil des Tages“, sagte Ben. „Es war das spitzeste Ding, das ich jemals berührt habe.“

Oh Gott, das war das Schlimmste. Alle waren irgendwie schlecht drauf, aber noch freundlich, bis Ben einer Frau den Blumenkranz wegnahm. Das lief echt schief und er musste ihn zurückgeben. Sie sah ihn streng an und fragte: „Bist du von der Presse?“ „Ich hab keine verdammte Ahnung“, antwortete er. Es war wirklich unangenehm.

Nicht ganz passend zu ihrer Botschaft der idyllischen Einheit lagen mehrere schwere Schwerter herum. Aber es ist ein Beweis für die gelassene und einladende Natur der Druiden, dass sie einen vorübergehend unzurechnungsfähigen Franzosen, der grade erst einen Blumenkranz gestohlen hatte, mit einem Schwert herumlaufen lassen, das größer ist als er selber. Druiden sind wirklich entspannt.

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Das sind übrigens Bens „Drogenschuhe“, über die er sagt: „Ich bin so froh, dass ich diese Schuhe an habe … sie sind so verdammt cool.“ Die herbstliche Tag-Nacht-Gleiche ist ein spätes Erntedankfest. Es wird als Zeit der Balance vor dem Abstieg in die Dunkelheit des Winters gesehen, eine Zeit, um Bilanz zu ziehen über die Ernte und die Dinge, die man im Leben erreicht hat. Während der Zeremonie wurde die Ernte im Druidenzirkel verstreut. Das wird als heiliges Opfer an die Natur angesehen.

Und hier isst Ben gerade die heiligen Opfer der Druiden.

Aber glücklicherweise hat Bens Diebstahl vom Gabentisch Gottes die Stimmung nicht so sehr ruiniert wie diese Beiden. Was zur Hölle hat es mit diesen Steampunks auf sich? Warum waren sie hier? Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht eingeladen waren, denn Steampunks werden nie irgendwohin eingeladen. Ihre dunkle Kleidung machte Ben wirklich nervös und er fing an durchzudrehen. Aber zum Glück …

… sind wir auf den hier gestoßen! Ich habe noch nie jemanden so glücklich und erleichtert gesehen wie Ben in diesem Augenblick. Er und der Hund verbrachten zehn Minuten damit, sich gegenseitig Grimassen zu schneiden. Mittlerweile begannen die Druiden ihre Gewänder auszuziehen und Ben bekam es mit der Angst zu tun, als die Druiden sich in normale Menschen verwandelten. Wir verließen sie mitten in ihrem Picknick und gingen zur anderen Seite vom Primrose Hill, als Ben „ein bisschen Rauch pissen“ musste. Ganz ehrlich, das war ein super Tag. Wie sich herausstellt, ist es eine ziemlich angenehme Erfahrung mit ein paar freundlichen Menschen in weißen Gewändern an einem sonnigen Tag im Park ein bisschen Zeit zu verbringen. Auf LSD.

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FOTOS: JACOB PERLMUTTER

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