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VICE Snow

Wir haben den Bergisel erfolgreich erklommen

Wieso wir den Aufstieg zum 20. Air & Style beinahe nicht geschafft hätten könnt ihr hier nachlesen. Was sonst noch so dort los war übrigens auch.

Wien kann schon manchmal ganz angenehm sein aber spätestens wenn auf den Christkindlmärkten die Häuschen mit unnötigem Scheissdreck verschwinden und nur vereinzelt Punschkotze übrig bleibt reicht es dann auch wieder. Nachdem es die letzten paar Tage durchgehend geschifft hat und vom Schnee nur mehr Rollsplit übrig geblieben ist der mir meine 15 € teuren, von klitzekleinen Kinderhänden fabrizierten Schuhe kaputt macht, haben wir also beschlossen Wien den Rücken zu kehren. Wohin es gehen soll musste nicht lang überlegt werden: aufgrund der burn Style Session wurde das Air & Style zum 20. Jubiläum heuer auf zwei Tage aufgeteilt, so zahlt sich der neun Stündige Road Trip nach Innsbruck endlich aus (Pipi-Pause, Rauch-Pause, Facebook-Stalking-Pause, ihr wisst worauf ich hinaus will).

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Ankunft am Freitag. Hier in der Mitte seht ihr Melina. Nachdem sie es am Pleasure Jam nicht sehr weit geschafft hat haben wir sie gezwungen in der Innsbrucker Innenstadt Snowboardstunden zu nehmen. Sie macht das schon ganz toll.

Wir haben unsere trägen Körper dann also den Bergisel hinaufgeschleppt (dass es einen burn Shuttle Bus zur Press Area gab wussten wir natürlich nicht). Oben angekommen haben wir erstmal 10 Minuten nach Luft gerungen und sind unbeholfen in der Gegend rumgestanden weil wir nicht wussten wohin wir müssen und uns das Keuchen etwas peinlich war. An diesem random Urlaubsphoto von Gigi seht ihr WIE HOCH OBEN es war.

Okay, ihr habt vielleicht bemerkt dass die Photos vom Contest selbst nicht von uns sind. Nächstes mal werden wir es nicht verpeilen auch ein Objektiv mitzunehmen, das so groß wie ein Pony ist. Wir hatten das Gefühl von den anderen Journalisten nicht so ganz ernst genommen zu werden. Das hier ist jedenfalls Devun Walsh mit einem bs360 tailgrab, festgehalten von einer Kamera die so viel gekostet hat wie mein Erstgeborenes.

Wir wollten uns auch wirklich Left Boy ansehen, der eine GoPro am Schädel picken hatte und Asiaten im Hintergrund tanzen ließ um Photos für euch zu machen aber irgendwie waren uns unsere fast abgefrorenen Eier und Glühwein wichtiger. Außerdem haben sämtliche Journalisten das Weite gesucht und wir wollten unseren verlorenen street cred aufbessern. Nicht dass jemand im Pressekammerl mit uns geredet hätte aber hey, at least we tried. Deshalb hier lieber Werni Stock bei einem fs boardslide.

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Ein Arsch voll Geld ging an Marko Grilc, der mit einem frontside 540 indy nach seinem Air & Style Sieg 2009 jetzt auch die burn Style Session als Sieger verlässt. Bei der Style Session zählt Kreativität, wie viele Rotationen die Rider schaffen interessiert kein Schwein. Dazu waren Legenden wie Gigi Rüf oder David Benedek sowie Contest-Größen der Gegenwart (Seppe Smits, Mathias Weißenbacher) eingeladen.

Wir haben es irgendwie geschafft uns unter der Bühne durchzuschleichen, so sieht es also aus der Sicht der Rider aus. Es wundert wenig dass Ego und Pimmel da schon mal über die eigene Körpergröße wachsen können aber dazu später mehr. Von dort aus haben wir uns dann die ersten zwei Lieder von Fanta 4 angesehen. Nochmal: mittelmäßige Musik vs. abgefrorener Extremitäten.

Es wird Samstag unc wir sind verkatert da wir in der vorigen Nacht irgendwann in einem MNML Schuppen gelandet sind. Wir glauben es war MNML, viel mehr als die Bar und den Jägermeister haben wir nicht mitbekommen. Eine Handynotiz habe ich am nächsten Morgen gefunden: „Melina wird vom Eingang zu Narnia angegraben.“ Wir haben beschlossen das nicht weiter zu hinterfragen und machen uns  noch mal auf zur Wanderung auf den Berg (wir dürfen den Shuttle Bus nicht verwenden, falsche Bänder). Dann ging es auch schon los mit dem altbewährten Air & Style.

Alek Ostreng belegt mit einem bs1260 mute hinter Sebastien Toutant (cab double cork 1260 melon) den dritten Platz.

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Mit einem switch bs 1260 mute und einem fetten Grinsen heimste Eric Willet 75.000 €, 1000 World Snowboard Tour Punkte und den Ring of Glory ein. Seb Toutant riss sich neben dem zweiten Platz beim Air & Style übrigens auch noch den Titel Big Air Champion of the World Snowboard Tour unter den Nagel.

Sieger-Pressekonferenz mit Toutant, Willet und Ostreng. Uns sind auf die Schnelle nur Fragen wie „so how badly are you guys gonna get laid tonight?“ und „oh wait, are you even old enough to get laid?“ eingefallen, deshalb haben wir es sein lassen. Obwohl ich Eric schon gerne wissen hätte lassen dass er mich ein bisschen an einen vertikalen Hey Arnold erinnert.

Ach ja, Kraftklub, da waren wir gerade im Presse-Kämmerchen um Glühwein zu trinken und den anderen Journalisten dabei zuzusehen wie sie hinter ihren Laptops super busy live berichtet haben. Mac Miller haben wir tatsächlich geschafft, angespornt wurden wir von seinen einleitenden Worten „This shit is crazy, motherfuckers doing flips and shit.“

Wenn man die ein oder andere X Games Medaillie sein eigen nennen kann und regelmäßig von tausenden kreischenden Mädchen angefeuert wird vergisst man manchmal wie das mit dem guten Benehmen funktioniert. Das endet dann vielleicht in homoerotischem Geraufe mit dem Türsteher und dem endgültigen Rausschmiss von der Air & Style Afterparty. Um die Uhrzeit hätte er aber wohl schon längst im Bett sein sollen. Rückblickend gesehen sind wir möglicherweise auch unangenehm aufgefallen, wir wissen es nicht mehr so genau. Nach den zwei Tagen waren wir übrigens so fertig, dass wir schwören könnten dass auf der ISPO Boards durch die Luft geflogen sind.. Oder ist das doch wirklich passiert? Oder nicht? Es ist uns egal.

Ich könnte hier natürlich noch einen Video Recap posten aber ich beende diesen Artikel lieber mit dem absolut randomsten Video dass man über das Air & Style produzieren kann.