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Motherboard

Aktivisten enttarnen Überwachungskamera in konspirativer Leipziger Wohnung

Die Leipziger Polizei hat in einer verlassenen Wohnung eine Kamera und Streaming-Anlage installiert, um damit einen Straßenzug in Plagwitz in den Blick zu nehmen.

Überwachungskameras in der U-Bahn, auf den öffentlichen Plätzen unserer Städte und im Weltraum sind ein gleichermaßen allgegenwärtiges wie allgemein bekanntes Phänomen. Heikel wird der moderne Balanceakt zwischen Freiheit und Sicherheit aber vor allem dann, wenn die Verantwortlichen hinter den Kameras die Öffentlichkeit nicht über ihre Überwachung informieren.

In Leipzig ist nun zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate eine Kamera entdeckt worden, die in einer konspirativen Wohnung aufgestellt wurde, und von dort aus einen ganzen Straßenzug im Blick hatte—ohne offizielle Bekanntmachung, aber wohl mit zahlreichen Unschuldigen, die ungefragt überwacht wurden. Das recht teure Equipment ist erneut nur durch die Entdeckung durch geneigte Anwohner aufgeflogen. Da die Kamera als Teil einer Überwachung durch Ermittlungsbehörden deklariert wurde, war sie nicht öffentlich kennzeichnungspflichtig.

Eine kleine Anfrage der Linken im sächsischen Landtag vor einigen Wochen förderte zu Tage, dass mindestens drei solcher Kameras in Leipzig im Einsatz sein. Der genaue Einsatzort, Zweck, die beobachtende Behörde oder eine Einsatzbegründung wurden damals vom Landtag freilich nicht bekannt gegeben.

Es wurde nur verraten, dass die dritte Kamera möglicherweise mobil zum Einsatz kommen könnte. Lokale Sousveillance-Aktivisten haben nun bereits einen Wettbewerb mit Sonderpreisen für das Finden des dritten Apparats ausgelobt, während die Leipziger Polizei gestern tatsächlich bestätigte, dass die Plagwitzer Kamera bereits im Einsatz gewesen sei.

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