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Alles, was du noch tun solltest, bevor der Sommer zu Ende ist

Du hast noch etwas Zeit, bevor alles kalt, dunkel und voller Flanell wird. Mit diesem praktischen Ratgeber machst du das Beste draus.

Perfekter Sommer eben | Foto: Chris Clogg | Flickr |

Gemeinfrei

Es fühlt sich an, als sei es erst gestern gewesen, dass du dich im hinteren Teil des Busses, in der Nähe der Heizung, zusammengemümmelt und mit diskreten Schlucken aus deinem Flachmann versucht hast, deinen Wangen ein bisschen Farbe zurückzugeben. Um die eiskalte Fahrt zu überstehen, stelltest du dir wärmere Zeiten vor: Eine schlanke, gebräunte Version von dir sitzt am Strand, geht Campen oder nickt auf einer Jacht zu dicken Beats. Und jetzt ist der Sommer fast vorbei und das einzige, das du vorzuweisen hast, ist ein Bierbauch und ein „Alles gut" von deinem Geschlechtskrankheitentest (gut gemacht, übrigens). Aber halt, lass deine neonfarbenen Tanktops doch noch ein bisschen draußen. Hier ist alles, was du tun musst, um das meiste aus dem Restsommer zu machen.

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Hab einen Sommerflirt

Die Fantasie: Du triffst einen superheißen fremden Menschen auf einer Party, ihr bleibt die ganze Nacht auf und alterniert dabei zwischen Reden und Vögeln, und irgendwie schafft ihr es, am nächsten Vormittag zusammen zu brunchen, ohne dass einer von euch denkt, die andere Person sei vielleicht ein bisschen zu begeistert von der ganzen Sache. Ihr wiederholt dieses Erlebnis dann für den Rest des Sommers.

Erreichbarer Traum: Du nutzt Tinder, um irgendeinen Touristen zu bumsen, der gerade in der Stadt ist, um seinen langweiligen Job als Food-Truck-Verkäufer zu vergessen. Dieser wird daraufhin in sein Heimatland zurückkehren und vor seinen Freunden mit dem Auslandssex angeben. Das wiederholst du den Rest des Sommers.

Worst Case: Dein Freundeskreis bleibt genau derselbe, und trunken von der tödlichen Mischung aus Langeweile und Verzweiflung schläfst du mit deinem am wenigsten unattraktiven Kollegen. Wochen des peinlichen Unbehagens sind das Ergebnis. Aber keine Sorge, in der Situation waren wir alle schon mal.

Schlafe auf deinem Rasen (oder vermutlich auf dem Rasen Fremder)

Der Sommer ist die beste und sicherste Zeit, um draußen zu sein. In jeder anderen Jahreszeit gehst du das Risiko ein, dir entweder eine Lungenentzündung zu holen oder an Unterkühlung zu sterben. Meine Kollegin hatte einen Freund, der im Sommer immer draußen geschlafen hat, obwohl er eine echt schöne Bude hatte. Auf die Frage, warum er das mache, sagte er: „Ich mag einfach das Gefühl." Gibt es einen besseren Grund, etwas zu tun?

Hör auf zu sparen und fang an zu reisen

Foto: Philip Leara | Flickr.com | Gemeinfrei

„Es ist aber so teuer" und außerdem hast du „keine Zeit", stimmt's? Aber der Sommer ist schon bald vorbei und als alter Stubenhocker müsstest du eigentlich ein bisschen Kleingeld zusammengespart haben. Wenn du in der Stadt bleibst, dann gibst du das Geld doch ohnehin in dieser zwielichtigen Bar aus, in der du mit deinen Freunden dauernd abhängst, und nicht für die Bücher fürs nächste Semester. Also los! Finde eine ausländische Version dieser zwielichtigen Bar und häng dort mit neuen, ausländischen Freunden ab. Geh zum Sparpreis mit einer nicht lizenzierten Firma Fallschirmspringen. Versuche dich in einer neuen Sprache und geh damit den Einheimischen auf die Nerven. Reisen gibt dir eine neue Perspektive wie sonst nichts auf der Welt. Und wenn du gezwungen bist, alleine zu reisen, umso besser. Du wirst mit genug „Als ich in Spanien war"-Storys zurückkommen, um deine Freunde ein Jahr lang zu nerven.

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Hör dir die Musik auf einem Festival tatsächlich an

OK, vielleicht nicht diese Band. Aber eine Band. Foto: Incase | Flickr.com | CC BY 2.0

Für den supergünstigen Wühltischpreis von nur 250 Euro hast du deine ersten beiden Sommerfestivals damit verbracht, gerade noch bei Bewusstsein mit jemandem zu vögeln, der seit Tagen nicht geduscht hatte, von Fremden Kokain* zu kaufen und dich zum Vollprofi darin zu mausern, MDMA-induzierten Kothaufen auszuweichen. Wie wär's denn diesmal damit, einfach mal tatsächlich Musik anzuhören? Geh total früh hin und sieh dir diese nicht so beliebte Indie-Band an, die auf der zweiten (oder besser noch auf der dritten) Bühne spielt und check dann die Leute in deiner Umgebung aus. Das sind deine Leute. Erfreue dich an der Verwegenheit des 68-Jährigen, der in Lederhose erschienen ist und sich auf die obligatorische Reunion-Show der Dinosaurier-Headliner freut. Verbringe zehn Minuten im Moshpit. Spar etwas von deinem Bierbudget und lass dir dafür am Food-Truck ein Avocado-Limetten-Handbrot schmecken. Die Festival-Erfahrung ist völlig anders, wenn du nicht durchgehend kurz vorm Koma stehst.

*Höchstwahrscheinlich nicht Kokain.

Besteige einen (noch) schneefreien Berg und schau dir den Sonnenaufgang an

Foto: Anoldent |Flickr | CC BY 2.0

Sicher, Berge sind auch im Winter schön. Aber eben auch arschkalt—noch viel kälter als die ohnehin schon fast unerträglich kalte Eishölle, in die sich deine Heimatstadt in ein paar Wochen verwandeln wird. Nutze die paar warmen Tage, die dir noch bleiben, um dich auf einen Berg zu quälen, ohne dabei eine Montur tragen zu müssen, in der du dich wie Reinhold Messner höchstpersönlich fühlst. Es muss ja noch nicht einmal ein richtiger Berg sein, mit Felsen und all diesem unnötigen Blödsinn. Meinetwegen reicht ein etwas höherer Hügel im Alpenvorland —Hauptsache, du hast ein leichtes Gefühl von Erhabenheit über all das, was da unter dir passiert, wenn du den Gipfel erreicht hast.

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Wenn dir zu viel Stille und Natur nach einem Sommer voller Festivals und Clubnächte unangenehm ist, dann nimm deine Pocket-Handyboxen mit hör irgendwas melancholisches von deiner neuen Lieblingsband an, die du letztens bei deinem Festivalbesuch entdeckt hast. Und weil ja bereits Spätsommer ist, musst du nicht mal all zu früh aufstehen, um den Sonnenaufgang erleben zu können. Der Jahreszyklus spielt dir hier ausnahmsweise mal wirklich in die Hände.

Pinkle draußen

Screenshot ausGirls

Du bist auf der Grillparty am See, dein drittes Bier in der Hand, und die Natur meldet sich in Form von Blasendruck. Es gibt entweder keine Toiletten oder du bist wie ich und willst am liebsten beim bloßen Anblick eines öffentlichen Klos erbrechen und dir selbst die Haut vom Körper reißen. Das ist schon in Ordnung. Draußen pinkeln hat etwas Belebendes und Interessantes. Egal ob du das auch so siehst, du musst zugeben, dass Bäume eine schönere Aussicht sind als Fliesen. Allerdings musst du schon den Pinkel-Knigge befolgen: Bepinkle dich nicht selbst, bepinkle niemand anderen (ohne Zustimmung) und pinkle immer schön bergab. Genieße den Moment und das perfekte Geräusch, wenn dein Urin auf einen Haufen trockener Blätter prasselt.

Tritt dem Sportteam wieder bei, dem du am Anfang des Sommers schon einmal beigetreten bist

Foto: CasparGirl | Flickr.com | CC BY 2.0

Um neue Leute kennenzulernen, bist du diesen Sommer der Ultimate-Frisbee-Amateurliga beigetreten—oder vielleicht hast du einen anderen Sport gewählt, bei dem du dir ausgemalt hast, dass du auf dem Spielfeld die meiste Zeit nichts tun musst, bis es Zeit für das wöchentliche Trinken nach dem Spiel ist. Dann bist du zu einem Spiel gegangen, hast gesehen, wie unfassbar ernst manche Leute es nehmen, eine Plastikscheibe durch die Gegend zu schleudern, und bist nie wieder hingegangen. Jetzt kannst du nochmal auftauchen und ihre Chancen beim Entscheidungsspiel ruinieren, denn sie sprechen immer gerne über Sportsgeist und werden dich garantiert spielen lassen.

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MUNCHIES: Die besten Biersorten für den Sommer

Nimm zu

Jetzt, wo der Sommer seinem Ende naht, kannst du aufhören, dauernd so obsessiv auf deinen Körper zu achten. Deine heißesten Tage hast du schon längst wieder hinter dir und, wenn du schlau bist, auf Facebook verewigt. Also lass es raushängen. Stopf dich mit Chips voll, schütte das Bier nur so runter. Nimm dir einfach ganz fest vor, dass du im Herbst dermaßen trainieren wirst, dass es sich alles wieder ausgleichen wird (das wirst du nicht).

Poste ein gutes Natur-Instagram

Weißt du noch, als das Internet noch nicht wirklich so eine große Sache war und du herumgerannt bist und zum Spaß Käfer gefangen und Erde gegessen hast? Wenn du echte Nostalgie für diese Zeit empfindest, dann geh mit ein paar Freunden eine Runde zelten. Lasst euch beregnen. Macht euch wegen Wölfen ins Hemd, obwohl es in eurer Gegend gar keine gibt. Erinnert euch daran, wie scheiße Zelte sind, weil man nachts friert und sie tagsüber zu heiß und stickig sind. Entdeckt, dass ihr bereits alles über einander wisst und euch einfach nichts mehr zu sagen habt. Esst Magic Mushrooms, um die Leere zu füllen. Bereut die Mushrooms. Esst nochmal welche. Und dann machst du ein süßes, „ungestelltes" Lagerfeuer-Foto und postest es mit dem Hashtag #unplugged oder #Natur oder etwas ähnlich Abgedroschenem auf Instagram. Wenn wir erst einmal tot sind, werden sich Leute ohnehin nur an die Zahl unserer Likes erinnern.

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Genieße eine Hochzeit, ohne an das Geld zu denken, das du ausgegeben hast

Diese Brautjungfer sollte auf allen Hochzeiten tanzen. Foto: VaMedia | Flickr.com | CC BY 2.0

Wenn du erst einmal Ende 20 bist (oder im späten Teenageralter, falls du vom Land bist), ist der Sommer die Jahreszeit der durchgehenden Hochzeiten. Und immer gibt es da ein armes Paar von Seelenverwandten, die sich gegen Ende dieser Saison vermählen, wenn alle schon bitter und schlechtgelaunt an das viele Geld denken, das sie für Leute ausgegeben haben, die ihnen keineswegs Geld wert sind. Aber diesmal entspannst du dich. Du genießt den Gratis-Alkohol, hast mit jemandem auf der Party Sex und machst dich lächerlich, indem du zu den Backstreet Boys tanzt, oder zu welchem 90er-Shit auch immer, den der DJ auflegt, sobald alle zu betrunken sind, um sich noch cool zu geben. Vielleicht kannst du dich sogar für das Paar freuen (aber das ist kein Muss).

VIDEO:Vielleicht solltest du in diesem Sommer auch noch mit knuffigen kleinen Dackeln abhängen—so wie wir in diesem Video

Verschwende ganze Tage damit, zu lamentieren, dass der Sommer bald vorbei sein wird

Und irgendwann ist er es dann wirklich, und du bist voller Reue.