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Auf der Suche nach den russischen Kopfgeldgräbern—Teil 1

Junge Menschen, die in Russland Leichen der gefallenen deutschen Soldaten ausgraben und anschließend Goldzähne und MGs verkaufen? In Nazi-Uniformen? Das mussten wir uns anschauen. Hier ist der erste Teil unserer Reise. Natürlich haben wir auch alles...

Als ich den Fotografen Claudio Oliverio zufällig in einer Bar treffe, ist er gerade aus Moskau zurückgekommen, wo er zwei Jahre gelebt hat. Er erzählt mir von den Black Diggers—Leute, die in Russland auf den alten Weltkriegsschlachtfeldern die Leichen der gefallenen Soldaten ausgraben und anschließend von Goldzähnen bis zur MG alles auf Internetportalen wie thirdreichdepot.com verkaufen. Nebenbei jagen sie dann noch ihre explosive Fundmunition wie Hand- oder Mörsergranaten im Lagerfeuer in die Luft und tragen deutsche Naziuniformen.

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Für mich klingt das alles ziemlich nach Wildwest im tiefen Osten und wir beschließen noch in der Bar, zusammen nach Moskau zu fliegen und die Black Digger zu suchen. Hier ist der erste Teil unserer Reise. Natürlich filmen wir auch alles und zeigen euch nächste Woche unsere ausführliche Doku.

In Moskau angekommen, übernimmt Claudio die Führung und hält uns erstmal ein günstiges illegales Taxi an, was uns zu einer Freundin von ihm bringen soll. Dort können wir übernachten und unser weiteres Vorgehen planen.

Es ist ziemlich heiß in der Wohnung, weil in ganz Moskau die Fernwärme am 1. Oktober angestellt wird, egal, ob es draußen noch 15 Grad warm ist. Weil Thermostate fehlen, lüftet halb Moskau den ganzen Tag und heizt die Umwelt.

Am Abend zeigt Claudio mir noch ein paar Bars und wir treffen zufällig einen Typen auf der Straße, der Feuer will. Er hält uns wohl für Touristen und wittert leichte Beute, aber Claudio kann zum Glück ein bisschen Russisch und der Typ erklärt uns den Trick. Wer ahnungslos Feuer gibt, ist hinterher mindestens seine Uhr los. Wer allerdings dem Taschendieb zweimal mit dem kleinen Finger auf die Hand tippt, wird als seinesgleichen angesehen und in Ruhe gelassen.

Auf dem Nachhauseweg bekommt Claudio einen Anruf von einem Kumpel. Er kennt ein paar Black Digger, die am nächsten Tag in der Nähe von Moskau auf die alten Schlachtfelder fahren wollen. Dort sollen sich außerdem Reenactors treffen, die den zweiten Weltkrieg nachspielen. Wir dürfen mitfahren und sollen morgens zum Kievskaya-Bahnhof kommen.

Hier kommst du zu Teil 2.