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Immer dieses Internet!

Brennende Teenager zeigen uns, was #YOLO wirklich bedeutet

Die „Fire Challenge“ ist ein neuer Social-Media-Trend direkt aus der Hölle.

Foto: Steven Worster | Flickr | CC BY-ND 2.0

Immer wenn man denkt, der geistige Verfall kann nicht weiter voranschreiten, läutet irgendein Digital Native eine neue Social-Media-Competition ein. Und während wir als Journalisten natürlich wissen, dass man keine minderjährigen Facebook-Freunde braucht, um unangemessen viel Bier auf einmal zu trinken, scheinen sich manche Leute geradezu danach zu sehnen, per Statusnachricht zu irgendeiner grenzdebilen Scheiße aufgefordert zu werden. Gott sei Dank haben diese Leute jetzt endlich einen Weg gefunden, sich selbst aus dem Weg zu räumen: die „Fire Challenge“.

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Menschen, vornehmlich männlichen Geschlechts und knapp an der Grenze zur Adoleszenz, träufeln sich leicht brennbare Flüssigkeit auf den Körper und zünden sich an. Warum? Keine Ahnung. Was nach irgendeinem Finishing-Move aus Mortal Kombat klingt, scheint für die junge Generation endlich der vollkommene Ausdruck ihrer YOLOness zu sein. Und damit wissen wir endlich auch, was unter diesem Begriff konkret zu verstehen ist: Wenn deine Zeit auf dieser Erde sowieso schon so knapp bemessen ist, dann sorge zumindest dafür, dass sie dir so lang wie möglich vorkommt. Nie werden Sekunden langsamer vergehen, als wenn du unter unerträglichen Schmerzen leidest, weil du deinen Torso in ein Grillbrikett verwandelt hast. You Only Live Once—make it last!

Nehmen wir zum Beispiel diesen jungen Mann. Es ist nicht ganz sicher, ob er sich freiwillig in ein Nylon-Bananenkostüm gesteckt hat, um sich anschließend mit dem Kerzenanzünder seiner Mutter in Brand zu setzen. Fakt ist aber: Nachdem am Anfang noch alles lustig scheint, bekommen wir in Zeitlupe zu sehen, wie der komplette vordere Teil seines Körpers—inklusive Gesicht—in Flammen steht. Die Kamera folgt ihm anschließend noch unter die Dusche, bis es schließlich in die Notaufnahme des Krankenhauses geht, weil das Gesicht des Typen aussieht wie eine gebackene Banane in Honig.

Erstmalig tauchte der Begriff „Fire Challenge“ laut KnowYourMeme schon im Jahr 2012 auf, als der Youtuber 1BlazinEagle1 sich die eigenen Brusthaare anzündete. Sein erster Aufruf zur Selbstanzündung hat mittlerweile übrigens über 300.000 Views.

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Derselbe Typ läutete im Juni letzten Jahres dann auch die „Nuts & Chest Fire Challenge“ ein, im Rahmen derer sich mehrere Vollidioten dabei filmen ließen, wie sie unter anderem die eigene Hose anzündeten. Auch wenn einige dieser Typen sich die Fortpflanzungsorgane dermaßen nachhaltig beschädigt haben dürften, dass sie ihren Sinn für debile Aktionen zumindest nicht mehr weitervererben können, scheint die Flut der wahnsinnigen Feuerliebhaber nicht abzureißen.

Unter ihnen auch der 16-jährige Fernando, dessen Performance als lebende Fackel seine Eltern so richtig stolz machen dürfte. Gegenüber ABC News erklärte er, offensichtlich nicht mehr brennend: „Als ich gesehen habe, wie andere versagt haben, dachte ich, dass ich dasselbe machen könnte und dabei aber länger durchhalte. Ich kann echt nichts anderes sagen, als dass es eine dumme Idee war.“

Wird das die geistige Handykamera-Elite da draußen davon abhalten, sich aus welchen Gründen auch immer anzuzünden? Wahrscheinlich nicht. Wir haben wirklich schon einiges gesehen und uns mit fragwürdigen Leuten unterhalten, aber für Jugendliche, die sich im heimischen Badezimmer für Youtube und Vine anzünden, fehlen uns echt die Worte. YOLO, Leute. Und immer schön dran denken: In Flammen stehen mag für euch vielleicht aufregend sein, Brandnarben machen aber definitiv keinen Spaß.