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GAMES

Warum wir neurotische Best-Of-Listen machen

Wir sagen euch einfach, was eure Spiele des Jahres sind und schauen in eine teils ungewisse Zukunft.
Screenshots aus den jeweiligen Spielen

2014 war ein gutes Jahr für Videospiele, so wie ohnehin jedes Jahr, an das wir uns erinnern können. Vielleicht war es sogar das wichtigste Jahr überhaupt für Games als Kulturform, wie das Entstehen eines weitläufigen Frontenkrieges innerhalb der globalen Spielergemeinschaft unter dem Motto „Gamergate" gezeigt hat. Reiner Eskapismus oder gesellschaftlich relevantes Medium? Nerd-Leitkultur oder Diversität?

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Egal wie deine Antwort lautet, eines ist klar: Unser kleines Lieblingshobby ist in die Pubertät gekommen und dieser neurotische Drang die Releases jede volle Sonnenumrundung in eine handliche, selbstdarstellerische Top-Liste zu reihen, hat ebenfalls neue—fast erschreckende—Ausmaße angenommen.

Aber wie bescheuert der Ruf nach weniger Stimmen im Games-Sektor eigentlich ist, zeigt sich darin, wie wunderbar vielfältig die Spielelandschaft dieses Jahr gewesen ist. Es war wirklich für absolut jeden etwas dabei. Egal zu welcher noch so ausgefallenen Gaming-Randgruppe du gehörst, 2014 hat es das perfekte Spiel für dich gegeben. Also haben wir dir die schwere Aufgabe abgenommen und dein Game of the Year persönlich ausgesucht sowie daraus direkt Schlüsse auf das kommende Jahr gezogen. Enter the Void!

DAS SPIEL DES JAHRES FÜR DIE ACHIEVEMENT-HUREN

Eigentlich gibt es für dich schon seit der Einführung der Xbox 360 nur noch ein einziges Spiel und es heißt „Fick dich, ich steh vor dir im Gamerscore-Leaderboard!". Von Kinectimals über das grottenschlechte Watch Dogs bis zum zwölften Spongebob-Titel—du spielst wirklich alles und nur für die Achievements. Und zugegeben, es löst auch manchmal eine seltsame Befriedigung aus, die Punktezahl im rechten Eck steigen zu sehen, auch wenn es paradox ist, sein Spielverhalten an ein komplett von Inhalten losgelösten Score-System anzupassen.

Aber 2014 hat auch speziell für die Achievement-Huren einen Leckerbissen parat.Halo: The Master Chief Collection, um 40 bis 50 Euro, versammelt die Shooter-KlassikerHalo: Combat Evolved,Halo 2,Halo 3undHalo 4in teilweise stark überarbeiteten und verbesserten Versionen auf einer Disc und hat 450 (!) brandneue Achievements im Wert von 4500 Gamerscore-Punkten.

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Auch wenn manche von uns Halo eher immer verschmäht haben oder sogar für elitären Proletenmist halten, kann man nicht leugnen, dass diese Box voller Schmankerl ein interessantes und schön aufbereitetes Stück Geschichtsunterricht über die Franchise darstellt. Aber in Richtung Shooter gab es mit dem diesjährigen Wolfenstein ohnehin ein paar spannendere und gestörtere Ausreisser. Wie wäre es eigentlich mit einem 2015 ganz ohne Ego-Shooter?

Das Spiel des Jahres für smarte Gelegenheits-Globetrotter

Laut TIME Magazine ist es das Spiel des Jahres, laut Telegraph einer der Romane des Jahres und laut New York Times die Zukunft des interaktiven Erzählens. Wir sind geneigt dem allen zuzustimmen: 80 Days ist eine Steampunk-Adaption von Jules Vernes In 80 Tagen um die Welt in Form eines digitalen Spielbuchs für Handys und Tablets.

Im Mittelpunkt steht eine Erzählung, also gibt es viel zu lesen und zwischendurch immer wieder Entscheidungen zu treffen, die den weiteren Spielverlauf beeinflussen. Aber 80 Days ist nicht einfach eine Geschichte mit ein paar Multiple-Choice-Verzweigungen, sondern spielt sich tatsächlich jedes Mal anders.

Immerhin muss eine Route quer über den Globus geplant, Budget und Gepäck verwaltet und auf das Wohlbefinden des Reisepartners und Herrn Phileas Fogg geachtet werden. Jede Stadt wird außerdem erforscht und steckt voller Abenteuer. Selten hatten wir die geführte Stringenz einer verzweigten Erzählung und die offene Dynamik eines Spiels so gelungen miteinander verheiratet.

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Ja, das ist ein äußerst smartes Spiel des Jahres und lässtuns hoffen, dass intellektuelle Games 2015 vielleicht einen größeren kommerzielleren Erfolg verbuchen werden, um im ewigen „ Videospiele sind doch nur deppat"-Streit ein weiteres Positivbeispiel neben Psychonauts oder Valiant Hearts: The Great War.

Das Spiel des Jahres für Jump-and-Run-Nostalgiker

Der pixelige Retro-Plattformer a lá Fez oder Cloudberry Kingdom ist mittlerweile mindestens genau so ein Klischee wie der obligatorische, cineastische Third-Person-Shooter mit Cover-System nach nach der Blüte von Gears of War war. Umso erstaunlicher ist es, dass wir dieses Jahr gleich mit zwei Jump-and-Run-Meisterwerken verwöhnt wurden, die sich in Optik und Geist irgendwo zwischen der 8-Bit- und 16-Bit-Ära bewegen—also in diesem besonders sexy-cremigen Zwischenbereich.

Von Daisuke „Pixel" Amaya, dem japanischen Entwickler von bereits legendären Indie-Klassikern wie Cave Story kommt Kero Blaster, das durch Einfachheit, Eleganz und schrulligen Charme unsere oft traurige Menschenwelt um einige Levels schöner gemacht hat.

Das recht kurze Spiel um einen schwer bewaffneten Frosch, der einfach nur seinen Job machen möchte und dabei in clever designten Levels ganz klassisch Monster abschießt, ruft ein geradezu wohliges Videospiel-Urgefühl hervor.

Das kalifornische Team Yacht Club Games schlägt wie im Juni schon vermutet mit seinem Kickstarter-finanzierten Opus Shovel Knight in eine ähnliche Kerbe. Hier haben sie sich ganz konkret die Creme-de-la-Creme Nintendos zum Vorbild genommen: Mega Man, Duck Tales, Castlevania und Super Mario Bros. 3—nur eben das Ganze mit einer Schaufel.

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Während Kero Blaster die Reduktion auf das Wesentliche so wunderbar hinbekommt, ist Shovel Knight vielmehr ein hochpoliertes Best-Of der genannten 80er-Klassiker. Aber beide sind auf ihre jeweilige Art extrem fantastisch in dem, was sie tun. Sich für eines zu entscheiden wäre Wahnsinn und könnten wir nicht verantworten. Diese berechtigte Liebe zum Genre wird 2015 nicht sterben und trotzdem können wir nur hoffen, dass sich nicht wie damals Anfang der 90er eine Übersättigungstendenz des Genres—wie seinerzeit mit Bible Adventureeinstellt.

Ori and the Blind Forest wird uns ganz früh im kommenden Jahr diese Ängste mit einem leuchtenden Sprung nehmen, was alleine schon die Aussicht auf diese wunderbaren Miyazaki-Grafiken und das von Ex-Blizzard Entwickler Thomas Mahler—wir grüßen dich stolz, du, unser österreichischer Qualitätsexport—aufs feinste abgestimmte Core-Gameplay beweisen. Auch hier waren die genialen Mechaniken der 80er-Klassiker Vorbild.

Das Spiel des Jahres für Gefangene im Wii-U-Ghetto

Wenn deine einzige aktuelle Konsole zu Hause eine Wii U ist, gibt es keinen Grund den Kopf hängen zu lassen. Klar fühlt man sich etwas wie der Typ in der Klasse, der in der Pause nie mitspielen durfte, aber oft ist es genau dieser Typ, der ein paar Jahre später eine extravagante, sexy Freundin hat, um die ihn jeder beneidet. Im vorliegenden Fall heißt sie Bayonetta 2.

Wenn auch Nintendo dieses Jahr andere 1A-Eigenproduktionen für seine Konsole serviert hat, kann dieser wohlgeformten Hexe und ihrem Action-Spektakel—entwickelt von den ehrwürd'gen Genre-Profis Platinum Games—eigentlich niemand wiederstehen.

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Was mit Nintendo, den ehemalig Pinups vertreibenden Unterhaltungshaus im kommenden Jahr geschehen wird, ist auch so eine halbphilosophische „Glas halbleer, Glas halbvoll"-Voraussage. Man könnte empört sagen: „Sie werden wieder einen neuen DS—mit oder ohne 3D—rausbringen und die alten IPs bis an die Grenzen des möglichen melken". Nur kann man eben genau den exakt gleichen Satz genau so gut freudestrahlend und jauchzend aus dem Fenster schreien, wenn die Silvesterglocken läuten.

Das Spiel des Jahres für Fans von Autor Jorge Luis Borges

Der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges ist bekannt für Experimente mit Sprache, narrativen Strukturen und philosophischen Ideen, die ihrer Zeit meist weit voraus waren. Seine Texte sind voller Rätsel, Verzweigungen und Täuschungen—weswegen er wohl einige Fans unter uns Spielern und Game-Designern aufweisen kann.

Einer der letzteren ist Robert Yang, der dieses Jahr mit Intimate, Infinite Borges' Erzählung Der Garten der Pfade, die sich verzweigen in einen Half-Life 2-Mod adaptiert hat. Das Ganze ist selbst mehr ein Experiment als ein waschechtes Spiel, aber Höhepunkt ist ein Schachduell mit einem Gegner, der sich weigert mitzuspielen. Gerade Borges hätte die Idee geliebt.

Screenshot Andreas Capek

Auf was wir uns 2015 im Genre der belletristischen Spielmechaniken auch noch einstellen sollten, ist Ice Bound, das sich hoffentlich neben vielen anderen Kickstartern behaupten können wird. Virtuelle Meta-Texte und Manga-Illustrationen werden vor unseren Augen hin und hergleiten—was zu 60er Jahre Zeichentrick-Feeling wie bei Speed Racer führen könnte. Ice Bound ist eine interaktive Novelle und wird in uns allen den Autoren erwecken.

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Das Spiel des Jahres für Ubisoft-Porn-Addicts

Die jüngst von uns entdeckte Abhängigkeit von „Ubisoft Porn" hat sich in letzter Zeit wieder stark ausgebreitet. Sie zeichnet sich auch durch eine fanatische Liebe und Genauigkeit aus, stundenlang riesige Spielwelten zu durchforsten, deren Karten mit etwa 85 Milliarden Icons übersät sind.

Wir klettern zwanghaft auf jeden möglichen Turm, können an nichts vorbeigehen ohne es einzusammeln und schauen uns geduldig Zwischensequenzen an, in denen schrullige Leute uns minutenlang Dinge erklären, die keinen Sinn ergeben—das Wort „neurotisch" ist schon gefallen, oder?

Watch_Dogs, die beiden Assassin's Creeds, The Crew und Far Cry 4 haben uns dieses Jahr tiefer und tiefer in den Abgrund geritten, aber wie so oft kommt der Höhepunkt zuletzt. Far Cry 4 hat nicht nur die lebendigste Spielwelt und solidesten Kernmechaniken, sondern uns auch auf einem Elefanten reiten und Menschen mit seinem Rüssel durch die Gegend schleudern lassen.

Screenshot von Josef Zorn

In diesem fiktiven Königreich von Kyrat haben wir wohl die spaßorientierteste Empfehlung des Jahres gefunden, auch wenn der Himalaya frostig ist, wird dich der heißgeschossene Lauf deiner Automatikwaffen warm halten, sogar wenn du mit einem Bausatz-Helikopter über diktatorisch beherrschte Dörfer und Lager fliegst.

Und auf Seite 2 verraten wir, auf was ihr euch 2015 vorbereiten müsst.

2015 wird das Jahr des Steampunks

Wir waren doch etwas überrascht, wie der Videospiel-Trend für 2015 lautet: Viktorianisches Zeitalter! Wir können es uns nur so erklären, dass Steampunk wirklich schon so populär und mainstramig geworden ist, dass er nun auch die Marketing-Abteilungen großer Konzerne erreicht hat—auch wenn sich diese Richtung mit Dishonored schon abgezeichnet hat.

Da wäre zum einen natürlich das kürzlich geleakte Assassin's Creed: Victory, das die Serie endlich, endlich ins viktorianische London bringt. Bei dem Gedanken, ein verbessertes (und hoffentlich bugfreies) Unity in der britischen Hauptstadt zu spielen werden wir schon ganz hibbelig.

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Sony schlägt mit dem lang angekündigten Third-Person-Shooter The Order: 1886 in eine ganz ähnliche Kerbe. Hier kämpft ein jahrhundertealter Ritterorden im London des Jahres 1886 (duh) mit Waffen und Gadgets der Industriellen Revolution gegen höllische Halb-Mensch-halb-Tier-Geschöpfe.

Und auch bei Bloodborne darf sich die masochistische Fangemeinde der Dark Souls-Spiele auf neue Demütigungen im viktorianischen England—oder zumindest für etwas, das so aussieht. In diesem vielversprechenden Action-RPG dürfen wir wohl wieder davon ausgehen, auf haufenweise bizarre Gegner und sauschwere Boss-Monster zu treffen, für die wir absolut perfektes Timing brauchen. #FunOrFrustating?

Bitte im kommenden Jahr nicht weiter Remastered als neu verkaufen

Der erste Reflex eine Re-Remastered Version von Resident Evil zu bekommen war natürlich Jubel, aber eigentlich ist es auch so wie die benutzten Unterhosen einfach umzudrehen—und ein bisschen Deo drüberzusprühen. Wir werden sicherlich nicht das selbe Feeling verspüren wie beim ersten Mal mit diesem Klassiker—1080p hin oder her. Was bei The Last of Us Remastered erschreckend gut funktioniert hat und uns bei GTA V ein Spielerlebnis beschert hat, als ob wir bei einem Magic Mushroom-Wettessen gewonnen haben, wird bei Spielen, die über 10 Jahre alt sind, einfach eine schlechte Idee bleiben.

Ingame Photography von Josef Zorn

Deshalb können wir uns beim besten Willen nicht richtig auf die Remastered-Version von Grim Fandango freuen und was die Wahnsinnigen mit Day of the Tentacle vorhaben, wollen wir gar nicht wissen—auch wenn die Sehnsucht nach diesen damaligen Unterhaltungsspitzen der Adventures-Welt herzzerreißend ist. Erinnert euch an die peinlich überarbeiteten Monkey Islands! Wie oft kann man das gleiche Spiel wieder und immer wieder herausbringen, bis es jede Form an Seele verloren hat? Hoffentlich beantwortet 2015 diese Frage nicht.

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Vorsicht: Indie-Überraschungen

Sogar im Indie-Bereich ist das 19. Jahrhundert stark im Kommen: Uns erwarten endlich finale Versionen der hochgradig spannenden Entdecker-Rollenspiele Sunless Sea und The Curious Expedition, deren Alpha-Versionen jetzt schon ordentlich Spaß machen.

Weitere Highlights werden der 4D-Mindfuck-Puzzler Miegakure, das ungewöhnliche Point-&-Click-Adventure Ithaka of the Clouds, die schräge Hacker-Sim Quadrilateral Cowboy und natürlich die Fortsetzung eines gewissen provokanten Kulthits mit Hotline Miami 2: Wrong Number werden—take my money NOW.

Noch viel stärker als im AAA-Business müssen wir uns im Indie-Bereich aber sowieso immer auf Überraschungen gefasst sein. Die meisten Spiele, auf die wir gespannt warten, kommen in dem Jahr dann meistens doch nicht raus, andere tauchen wiederum ganz plötzlich im Scheinwerferlicht auf.

Wenn irgendetwas kommt, wie das diesjährige, herrlich leicht verdauliche Luftrausers oder The Binding of Isaac: Rebirth, kommen wir nicht umhin uns vor Freude einen Haxen auszureissen. „Hey, ich dachte ihr habt was gegen Neuauflagen und Re-Releases?!" klingen laut eure Einwände gegen Rebirth in meinem Precog-Hirnwindungen, aber da die Geschichte von Isaac, den abartigen, Kinder misshandelten Embryo-Monstern und Religionsmüttern, sowieso immer neue Levels spawned, gehen wir gar nicht auf diese Kritik ein. Und wenn wir schon kranken Kids sind, ein weiteres South Park-RPG wäre auch ein Hit für 2015.

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Die Rückkehr der Soziopathen

Ganz bestimmt nicht überraschen—weil garantiert von lautstarkem Pre-Release-Hype begleitet—werden uns drei Superhelden mit dezent soziopathischen Neigungen, die uns bereits die ganze letzte Videospiel-Generation mit hochambitionierten Titeln begleitet haben.

Da wäre der gute alte Batman in Arkham Knight, deshalb wieder besonders spannend, weil der Entwickler der gefeierten ersten beiden Arkham-Teile Rocksteady für das Next-Gen-Debüt der Serie zurückkehrt. Wir hoffen einfach mal, dass sich die Optik auf der neuen Hardware von der übertrieben trashigen Plastik-Ästhetik der ersten Spiele ein bisschen gelöst hat und das Feedback aus den Vorgängern—und Konkurrenzprodukten wie Shadow of Mordornutzen kann um uns unseren Kindheitstraum Batman zu sein so definitiv wie möglich zu erfüllen.

Abenteurer Nathan Drake ist ein weiterer Held beziehungsweise liebenswerter Soziopath, den wir leicht gealtert wieder zu Gesicht bekommen werden, wenn Uncharted 4 mit dem bedeutungsschwangeren Untertitel A Thief's End exklusiv auf der PS4 erscheint und wahrscheinlich wieder nicht nur den Grafikhuren die Spucke wegblasen wird.

Auch Geralt von Riva, seines Zeichens weißhaariger Hexer sowie Protagonist einer polnischen Fantasy-Buchreihe und zwei erfolgreicher Action-Rollenspiele, werden wir 2015 wieder zu Gesicht bekommen, wenn wir in The Witcher III: Wild Hunt seine Rolle übernehmen. Größenwahnsinnig wirkende Ankündigungen des Entwicklerstudios CD Projekt RED, wonach The Witcher III eine größere Spielwelt haben soll als Skyrim, die sich auch tatsächlich lebendig verhalten und auf die Entscheidungen des Spielers dynamisch reagieren soll, machen den Mund wässrig und ziehen Augenbrauen nach oben.

Warum zum Teufel machen wir das alles?

2015 wird spannend. Zum einen beginnt das Potenzial der neuen Konsolen gerade erst ausgelotet zu werden und zum anderen sehen wir dann schön langsam, ob und wie sich all die sich abzeichnenden Veränderungen und hitzig geführten Diskussionen, die 2014 stattgefunden haben, wirklich auf die Spielelandschaft auswirken werden.

Und um die Frage des Titels dieses Artikels zu beantworten, wir machen diese Toplisten und haben „Bestes Spiel des Jahres"-Diskussionen, weil es uns in dieser dermaßen schnell vorbeiziehenden Existenz Sicherheit gibt. Jeder von uns muss ständig kategorische Fixpunkte im Leben abstecken—ob das ein alltägliches Selfie ist oder die Entscheidung auszuwandern. Das sind doch alles wertende Aneinanderreihungen von Lebensinhalten.

Und das ist auch gut so und vor allem sehr wichtig für die geistige Gesundheit. Über banale Dinge wie den besten Shooter oder das hervorragendeste Laugenkipferl zu streiten, sind unsere modernen und individualistischen Kreuzzüge—etwas lahm im Vergleich, dafür weniger brutal. Lets you know, you're alive. Kommt Freunde, zocken wir uns 2015 in den Weltfrieden.

Andreas Twitter: @schirmsprung
Josef auf Twitter: @theZeffo