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DIE GLUTEUS MAXIMUS ISSUE

Gottes Wort fällt in Nordkorea vom Himmel

Da eine traditionelle Missionsarbeit in dem Land unmöglich ist, wendet der Pastor Eric Foley kreativere Methoden an: Er befestigt Bibeln und religiöse Traktate an zwölf Meter großen Heliumballons, die er über die Grenze schickt.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Seoul USA

Die internationale Gemeinschaft versucht seit Jahren einen Weg zu finden, den Menschen in Nordkorea zu helfen und das totalitäre Regime, unter dem sie leben, zu stürzen (oder wenigstens zu liberalisieren). Obwohl Sanktionen, Drohungen und Entwicklungshilfe vonseiten ausländischer Regierungen und NGOs an der Situation bisher nichts haben ändern können, glaubt der evangelikale Pastor Eric Foley, dass er hat, was den Nordkoreanern fehlt: Bibeln, und zwar in rauen Mengen.

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Eric ist der Chef von Seoul USA, einer Organisation, die er 2003 mit seiner Frau Hyun Sook gegründet hat. Sie widmet sich der Aufgabe, das Wort Jesu in ganz Asien, vor allem aber in Nordkorea zu verbreiten, wo die Juche-Ideologie, die Verehrung der Nation, der einzige vom Staat zugelassene Glaube ist. Kirchen existieren nur im Untergrund, Christen werden verfolgt. 2012 wurde ein koreanisch-amerikanischer Missionar namens Kenneth Bae verhaftet und ist bis heute im Gefängnis.

Da eine traditionelle Missionsarbeit in dem Land unmöglich ist, wendet Eric kreativere Methoden an: Er befestigt Bibeln und religiöse Traktate an zwölf Meter großen Heliumballons, die er über die Grenze schickt. Die Ballons verlieren nach und nach Helium und sinken mit ihrer seelenrettenden Last langsam auf das unterdrückte Volk hinab. Auf der Website von Seoul USA heißt es, dass die Organisation allein 2013 500.000 christliche Pamphlete und 50.000 Neue Testamente in das Land befördert hat. Sie arbeiten in Seoul zudem mit Überläufern, um das Wort Gottes auf anderen Wegen zu den Nordkoreanern zu bringen, allerdings wollte man mir nichts Genaueres über diese Aktionen sagen.

„Wir können nicht viel mehr Informationen freigeben, als das, was schon auf unserer Website steht, da wir die Sicherheit unserer Mitarbeiter und ihrer Familien, nicht gefährden wollen“, schrieb Eric in einer Mail. Außerdem erklärte er mir, dass den Leuten, die Anstoß daran nähmen, statt anderer Hilfsgüter Bibeln in das Land zu schmuggeln, einfach der Blick auf das große Ganze fehle.

„Die Leute im Westen haben die Stimmen der Nordkoreaner nicht vernommen“, sagte Eric mir. „Aber wer sich die Zeit nimmt, den Nordkoreanern zuzuhören, wird verstehen, dass ihr Problem nicht der Mangel an Nahrungsmitteln ist.“

Erics Ziel ist, dass die Nordkoreaner ihre eigene Ausprägung des christlichen Glaubens entwickeln, der von „westlichen und südkoreanischen Methoden“ unabhängig ist. Wenn die Religion sich verbreitet, könnte sie, so glaubt Eric, die Bestrebungen unterlaufen, Kim Jong Un zur gottgleichen Figur zu stilisieren und die Juche-Ideologie schließlich komplett beseitigen. „Nur der christliche Glaube kann offenbaren, dass die nordkoreanische Juche-Ideologie im Kern selbst eine verfälschte Adaption des Christentums ist“, sagte Foley. „Die nordkoreanischen Überläufer wissen das und deshalb halten sie sich bei ihren Bemühungen, ihre Mitbürger zu erreichen, an das Christentum.“