FYI.

This story is over 5 years old.

Bis so guet

​Ein offen-codierter Brief an Pegida

Wenn es mit Vernunft nicht klappt, sollte man mit diesen Pegida-Leuten einfach in ihrer eigenen Sprache kommunizieren.
Foto von Gilly Berlin

Aus gegebenem Anlass zwei Nachrichten an Pegida—so, dass ihr und alle, die eure Message in ihrer intellektuellen Schärfe bisher nicht fassen konnten, sie auch versteht. Einerseits, um endlich den Kern jener Bewegung verstehen zu können, die sich anschickt, mit ihren Thesen eine nächste Stufe von „Thought Leadership" zu erreichen. Andererseits, um sie davon abzuhalten.

Wehret den Anfängen—Ein Satz, mit dem ich im Geschichtsunterricht aufgrund der Vergangenheit meines Geburtslandes (na, ratet mal) des Öfteren konfrontiert wurde. Da der Kontakt in die Heimat nie wirklich abreisst und ich von Onkel NPD-Hop gelernt habe, immer mit einem Ohr „an der Street" zu sein, möchte ich mich an Pegida-Schafe diesseits und jenseits der Grenze Deutschland - Schweiz richten, um den peinlichen Mundausfluss würdevoll dahin zurückzustopfen, wo er hingehört. Ich möchte, dass die Pegida-Fans wirklich, wirklich verstehen, was ich meine. Deshalb wechsle ich ihren Sprech. Nehme Grammatik, Satzbau und Logik der patriotischen Europäer an:

Anzeige

Foto von Gilly Berlin ı Flickr ı CC BA 2.0

Liebe Deutschen Menschen von Pegida, die Ihr alle stolz seid auf unseren Deutsche Frauen und die gern soviel posts machen:

Warum freud ihr euch, wenn schweizzer Medien von eurm seltsamen Ableger hier berichten und macht so als wär das euer erfolg?! Wusstet ihr das eigentlich lebende Babyküken in unsern Frühsdückseiern währen, wenn man sie bei LIdL richtigg ausbrühen würde?, aber dass sagt mann uns nicht weil auch hier Alles voll ist von diser LüGenpresse, also Wie könnt Ihr Sowas glauben hier häette jemand Erfolg?! ist doch sellbe Presse oder? Aber villeicht hilft der XavieR Naidou euch ja und macht ein schönen soundtreck zu dem ihr ühber deutsche Wege marrschieren könnt!

Foto von Gilly Berlin ı Flickr ı CC BY 2.0

Und eine Grussbotschaft an alle eidgenössischen Pegidda-Fäns:

Ihr hängt doch so voll an eurer kleinen Heilen Welt und wollt, das die so blipt und bestimmd habt ier Alle diesen Federer-Poster an der Wand, wisst ihr, der wo so ein gutes Image hat. Abr habt Ihr auch Anungen wer das leitet in Deutschlant und was Ier da nachmachen wollt?? Der Pegida-Lutz hat schon krass vile Bangken überfallen, tickt Koks wie auf Langstrasse und dem sein sohn ist dem krass egahl. Und der stellt sich dann vor anderi Menschen hin und ertsählt was von Kriminellen auslendern?! Also liebe schwizer ir seht, Dass der und seinen Gäng als Vorlage total nihcts draufhaben und ir villeicht besser den finger daffon lassen sollt!! ausserdem was denkt ihr schWeizzer PegidAmitläufer, einfach wenn ihr klaut den deutschen Namen von pEGida ohne Euch wenigstens was eigenes zu übrlegen mit eurem komischen Verein? NSa und Stolze deutschen Platenlabels kriegn euch mit Copyraight, aber di sind auch alle verngesteuert von den Illuminatingesindel!

Anzeige

Aber vielleicht hab ich da auch irgendwas nicht richtig verstanden. Ich denke, ihr auch nicht. Chillt mal alle. Euer Felix.

Chillen könnt ihr auch dieses Wochenende:

Heute gehen wir in die Perla Mode. Perlaton. Letzte Chance, letzte Nacht. Für jetzt und immer. Ausserdem startet die Tour de Lorraine und im Palace steigen die Suisse Diagonales Jazz Nights.

Morgen geht's ab in die Kiste Baden, ans Metronom Live Nice Try Special. Im Hirscheneck gibt es Doom und Death Metal, im Museum Bärengasse heisst es Control/ Shift/ Plus und im La Catrina spielen Torp tanzwütigen Folk.

Am Samstag verschlägt es uns in die Kaserne Basel, zu Damu The Fudgemunk. Im Südpol feiern wir Global Ghetto Anthems 23: art edition und in der Zukunft spielt Cuthead.

Und am Sonntag schauen wir den Film über Danioth, den Schweizer Teufelsmaler, zum Beispiel im Bourbaki.

Lede von Gilly Berlin ı Flickr ı CC BY 2.0