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Bis so guet

​Über Blumenwiesen hüpfen

Wir müssen uns die Blumenwiesen zurückerobern.
Foto von ducijama photography

Foto von ducijama photography ı Flickr ı CC BY-ND 2.0

Über Blumenwiesen zu hüpfen, stell ich mir sehr romantisch vor. Mein Verhältnis zu blühenden Blumenwiesen ist aber leider etwas angespannt: Vollzeit-Allergiker in dritter Generation. Ich bevorzuge kalten Beton oder auch Pflastersteine. Um bei der Sache zu bleiben:

Über Blumenwiesen zu hüpfen, stell ich mir sehr romantisch vor. Über Blumenwiesen zu hüpfen, ist nämlich eine symbolträchtige Angelegenheit. Egal ob füdliblutt oder händchenhaltend, es steht für ein liebevolles Verhältnis zu Wiesen, Feldern und Wäldern.

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Leider ist unser Verhältnis zur Blumenwiese als solche politisch angeschlagen: Irgendwo zwischen Ecopop und den AKWs von Doris Leuthard haben wir uns von Blumenwiesen entfremdet. Vermutlich hat es mit NSA oder ISIS zu tun. Denn wer kann noch ungezwungen über Blumenwiesen hüpfen? Niemand. Niemand!

Foto von Grüne Bundestagsaktion ı Flickr ı CC BY 2.0

Niemand? Einige wenige können glücklich über Blumenwiesen hüpfen. Es sind die Öko-Individual-Terroristen der Selbstkasteiung. Sie haben mit ihrem Fairtrade-Kinderspielzeug aus dem Bioladen eine Selbstgefälligkeit erreicht, die in uns Chiquita-Bananen essenden Easyjet-Vielfliegern ohne CO2-Kompensation puren Hass auslösen muss.

Denn ihre Selbstgefälligkeit tyrannisiert uns mit einem ebenso vorwurfsvollen wie unpolitischen „Jeder muss bei sich selbst beginnen!". Und so fühlen wir uns schuldig und können nicht mehr unbeschwert über Blumenwiesen hüpfen. Ein Skandal.

Foto von Grüne Bundestagsaktion ı Flickr ı CC BY 2.0

Das „Über Blumenwiesen hüpfen" sollten wir Agglo-Kids uns von den Öko-Individual-Terroristen zurückerobern. Ich wäre gerne Aktivist an vorderster Front, bewaffnet mit Halsketten aus Margeriten, um eine durchschlagend hegemoniale Stellung über das Blumenwiesenhüpfen zu schaffen und die Öko-Individual-Terroristen in ihre Kommunen zu verdrängen.

Aber eben: Allergiker. Über Blumenwiesen hüpfen werde ich wohl nie. Dafür male ich gerne Mandalas. Und gehe am Wochenende aus:

Heute spielt Dorian Concept in der Kaserne Basel und Wildbeards & Peacedrums im Südpol. Und im Theater Gessnerallee gibt es Love & Happiness.

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Morgen wird es richtig schwierig, sich zu entscheiden. Es gibt das Vintage Warrior Fest II im Coq d'Or, Emiliana Torini im Plaza, die Stadtfilter-Party im Kraftfeld, Talking To Turtles im Treibhaus und das Opening von Wu Tsang im Migros Museum.

Aber am besten bist du keine Diva und kommst morgen ins Gonzo:

Am Samstag geht das Glühen weiter. Am Deepdrone Fest im Hirscheneck oder am Garagen-Flohmi in der Ambossrampe.

Sonntags gehen wir an den vierten Ostschweizer Kurzfilmwettbewerb im Palace, ins Cinema Italiano im Kinok und zum Schluss an den Nachtmarkt im Royal Baden.

Und am Montag gibt es das Zibälä Rave im Rondel.