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Jeden Tag 4/20

Alles Gute zum highsten Tag des Jahres!

Wir feiern den höchsten Feiertag im Ganja-Jahr mit Geschichten über Kannibalen, Nazis und der Frage, welche Vaporizer euch am besten dabei helfen, alle Bedenken gegen Cannabis-Rausch in wohlschmeckenden Dampf aufzulösen.

Foto von Chris Yarzab

In den USA und anderen englischsprachigen Ländern wurde das Codewort „4/20“ als Synonym für „Kiffen“ schon lange in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen und es hat mich schon immer fasziniert und verwundert, wie und warum dieses Datum mit Cannabisgenuss assoziiert wurde.

Der einzige Versuch einer Etymologie, der es auf Wikipedia geschafft hat, soll nun hier auch gleich der erste sein, den wir uns näher ansehen. Laut diesem erfuhr eine Gruppe von Hippies in San Rafael, im sonnigen Kalifornien, die das Ende der 60er-Jahre wohl durch zu starke Dosen psychotroper Substanzen verpasst hatten und sich deswegen auch selbst als "Waldos" bezeichneten, im Herbst 1971 von einer versteckten Outdoor-Hanfplantage. Sie trafen sich bei der Louis Pasteur-Statue in der San Rafael High School um 16:20, also 4:20 PM, um dieses Hanffeld zu suchen, worauf sie immer mit „4:20 Louis“ Bezug nahmen, was später einfach nur noch zu „4:20“ wurde.

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Das Feld blieb weiterhin besser versteckt als Waldo und so trafen sie sich irgendwann einfach nur mehr zum Kiffen dort. Ich selbst kannte immer eine Abwandlung der Geschichte, der zufolge sich 4 Hippies am 20. 4.1965, 20 Jahre nach Hitlers letztem Geburtstag zu Lebzeiten, um 16:20 Uhr rituell zum Kiffen trafen, um mit ihrem Rauch-Aktionismus in Zukunft eine solch bösartige Inkarnation wie Adolf Hitler für alle Zeiten zu verhindern. Dabei unterstützten die Nationalsozialisten während des Kriegs den Hanfanbau sogar noch explizit, da viel Kriegsmaterial von diesem Gewächs abhing: der für die Agrarwirtschaft zuständige „Reichsnährstand“ verlegte 1942 „die lustige Hanffibel“, über den richtigen Hanfanbau und dessen wirtschaftlichen Nutzen, wegen seiner wirklich sehr vielfältigen Verwertungsmöglichkeiten.

Foto via Wikimedia

Hanfkonsum steht auch in untrennbaren Zusammenhang mit der Nahrung, denn der Hanf regt ja schließlich in enormen Ausmaße den Appetit an und lässt sich sehr leicht selbst zum Lebensmittel weiterverarbeiten. Wenn der Heißhunger zu groß wird, machen manche Menschen dann nicht einmal mehr vor Kannibalismus halt, wie ihn etwa die „Aghoris“ praktizieren. Diese meist (Kali oder vor allem) Shiva huldigenden Saddhus in Indien und Pakistan verweigern sich dem Wohlstand unserer Welt und ihrer Gesetze. Obwohl es offiziell illegal ist, wird von der Polizei toleriert, wenn sie ihren Hasch in ihrem Chillum rauchen, solange sie ihn nicht weiterverkaufen. Oft sind komplett nackt unterwegs, bemalt und mit Leichenasche eingerieben, auf Müllhalden, Gräbern und Friedhöfen vorzufinden.

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Rohes Fleisch—und darunter wie eben schon erwähnt auch das von Menschen—steht dabei auf dem Speiseplan. Manche laufen mit einem erhobenen Arm herum, den sie nie wieder bis zu ihrem Ableben absenken werden, da er bereits abgestorben ist. Andere lassen sich Haare, Finger- und Zehennägel immer weiter wachsen. Sie sind sich der Vergänglichkeit fleischlicher Existenz stets bewusst und führen sich diese, in den für uns abstoßendsten Formen, ständig vor Augen. Nekrophilie wird ihnen ebenso nachgesagt wie Koprophagie—beides Verhaltensweisen, die es nicht so bald in den Knigge schaffen werden. Eigentlich nannten die Aghoris früher „Kapalikas“, abgeleitet von ihrer Bettelschale, einem menschlichen Totenkopf, genannt „Kapala“. Damit ihr selbst nicht so schnell als solche endet, wollen wir euch heute hier noch einen kleinen Überblick über die besten Vaporizer geben, die wir gefunden haben.

Foto von Patrick Morris

An erster Stelle, als Vorzeigegerät für den Heimnutzermarkt, möchten wir den Volcano von Storz & Bickel erwähnen. Er ist seit beinahe 15 Jahren auf dem Markt und erweist noch immer unübertroffen gute Dienste beim Verdampfen. Inzwischen muss man sich nicht mehr zwangsweise mit einem „Melitta Toppits Bratschlauch“ abplagen, um zu einem entspannenden und geschmackvollen Verdampfungserlebnis zu kommen, da Storz & Bickel dafür inzwischen hauseigene Ballons entwickelt hat. Außerdem ist es mit dem „Easy Valve“-System gar nicht mehr nötig, den Ballon selbst am Mundstück zu fixieren, was ja immer ziemliches Geschick erforderte (das man gemeinhin nur bei ausgeprägter Nüchternheit wirklich besaß). Übrigens gibt es den Volcano inzwischen mit einer auf das Grad genauen digitalen Temperaturregelung, neben dem klassischen Analogmodell.

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Foto von morgan

Geschmacklich kann kaum ein Vaporizer dem Dampf des Volcano das Wasser (und vor allem die Harze und Öle) der erhitzten Pflanzenbestandteile reichen, aber wenn, dann noch am ehesten der mobile [Arizer Solo](http://arizer.com/store/en/home/31-arizer-solo-portable-diffuser.html
) mit Glaschillum, der euch für unterwegs gute Dienste erweisen wird. Leider kann das Glaschillum sehr heiß werden, aber es gibt inzwischen deswegen auch schon diverse Wasserfilteraufsätze. Die Akkuzeit ist mit 2-3 Stunden eigentlich ausreichend für einen kurzen Ausflug in die Natur zum Sonnenuntergang mit euren Liebsten oder zum Ostereiersuchen mit eurer Familie. Das Gerät ist leider etwas klobig und schwer, also ist es für einen Konzertbesuch eher ungeeignet und es ist doch besser wenn man auch draußen eine gemütliche Sitzunterlage zum Ausruhen hat, während man die süßlichen Dämpfe aus dem warmen Glasrohr saugt und sich so entspannt.

Es gibt auch einen Adapter für das Aufladen am Autozigarettenanzünder. Beliebt wurde die Angewohnheit den Arizer Solo in einem Getränkebecher oder einer Dose verschwinden zu lassen, um ihn unbemerkt zu genießen.

Ebenfalls mit einem Glasmundstück ausgestattet, elektrisch betrieben und mobil ist der [Ascent von DaVinci](http://www.davincivaporizer.com/

). Im Gegensatz zum Arizer Solo ist auch das Heizelement aus Glas und nicht aus Metall. Zudem lässt sich das Design jetzt auch schon komplett individuell aus verschiedenen Vorlagen auswählen und macht das wie ein altes Handy wirkende Verdampfungsgerät noch modisch attraktiver und begehrenswerter als die unansehlichen Konkurrenzprodukte. Selbst für Aghoris wurde jetzt ein "Totenschädel"-Design herausgegeben.

Foto von Mardi Grass

Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, um eine Erfahrung mit einem Verdampfer machen zu können, ist wahrscheinlich mit der Magic Flight Launch Box gut beraten. Sie lässt sich mit zwei Wechselakkus betreiben, ist billig, handlich und aus Holz. Sie wurde über die Jahre hinweg immer weiter optimiert in ihrer Ausstattung und Handhabung, ist für Einsteiger wärmstens zu empfehlen, bedarf einer gewissen Gewöhnungsphase, bis man das Durchschütteln des zu verdampfenden Materials gut beherrscht, damit wirklich immer nur alles verdampft und nie durch die Metallplatten verbrennt, die ihre Hitze an das zu verdampfende Kraut direkt abgegeben.

Wer nicht einmal dieses Budget zur Verfügung hat, kann sich am „4/20“ für 20 Scheine (in unserem Fall Euro) eine "Smoke Bubble" besorgen, die aber wohl mehr Probleme macht, als sie zu einem schmackhaften und wohltuenden Verdampfungserlebnis führt, was verbrannte Finger oder, im schlimmsten Fall, Schnittwunden verursacht. Diese Lösung ergibt also eigentlich wirklich nur etymologisch Sinn. Gut, dass man beim Kiffen sonst nicht besonders oft angehalten ist, sprachgeschichtlich korrekt zu handeln. Happy 4/20 euch allen!