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Drogen

Von Plasmalampen und Solariums-Schlampen

Falls ihr euer Blutplasma mit Cannabinoiden aus wohlriechendem Eigenanbau anreichern möchtet, bieten wir euch dieses Mal einen kleinen Überblick der üblichen Lampenarten.

Foto von Michael Wyszomierski

Falls ihr euer Blutplasma mit Cannabinoiden aus wohlriechendem Eigenanbau anreichern möchtet, bieten wir euch dieses Mal einen kleinen Überblick der üblichen Lampenarten. Und wenn ihr vielleicht selbst eine etwas andere Art von Plasma erzeugen wollt, das ihr auch noch nützlicher einsetzen könnt, als nur für einen lahmen Party-Gag mit einer Plasmakugel, dann besorgt euch eine Gavita-Gasentladungslampe, die mit den Mikrowellen aus dem angeschlossenen Magnetron ihr Gas für euer Gras zum Leuchten bringt!

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Das volle Spektrum des Sonnenlichts hilft bei einem natürlicheren Wachstum eurer Pflanzen und ihr erspart euch das Wechseln der Lampen beim Übergang von Wachstum zur Blüte. Inzwischen gibt es auch ein Leuchtmittel mit erhöhtem Rotanteil für eine ergiebigere Blütephase. Leider sind die Lampen und die dazugehörigen Vorschaltgeräte noch sehr teuer. Es gibt bei der kleinsten 300W-Lampe passiv gekühlte und aktiv gekühlte Modelle. Daneben existieren noch 600W und 1000W-Versionen.

Ebenso recht ergiebig, wenn auch noch nicht wirklich günstig, sind die LED-Panels in verschiedensten Formen und Ausführungen, zum Beispiel von Purple Alien, die 5W-LEDs statt der weit gebräuchlichen 3W-LEDs verwenden. Diese LEDs produzieren noch weniger Wärme als die Gavita-Lampen und brauchen kein externes Vorschaltgerät. Es gibt sie meist in Kombinationen aus roten und blauen LEDs, wobei hier die roten LEDs natürlich für die Blüte überwiegen sollten.

Wer seine Pflanzen lieber mit den Photonen aus einer Energiesparlampen-Minigun beschießt, wie Jesse „The Body“ Ventura den Urwald in „Predator“, fährt zwar meist weit billiger und braucht auch kein externes Vorschaltgerät, jedoch sind die Erträge auch nicht vergleichbar mit denen einer soliden Natriumdampflampe, der allgemein üblichen Standardbeleuchtung eines guten Grow-Rooms.

Foto via Cinema.de

Es gibt auch schon Natriumdampflampen mit integriertem Reflektor oder, wie in der CoolTube, mit aktiver Kühlung innerhalb einer in metallgefassten Glasröhre. Gerade für kleinere Kästen und Zelte sind solche platzsparenden Maßnahmen praktisch, weil man damit bei der CoolTube auch einen geringeren Abstand zu den Pflanzen
einhalten kann. Denn man will ja nicht, dass die Sprösslinge noch brauner werden als die unterbelichteten Selbstbräuner- und Solariums-Unfälle debiler Reality Soap-Stars.

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Foto via Agro-Ecolum

Eigenartigerweise werden erwachsene, medienkonsumierende Menschen bei derartigen Bedrohungen der geistigen Gesundheit nicht präventiv bevormundet, obwohl der bleibende Schaden für die Gesellschaft offensichtlich weitaus größer ist als beim Konsum von Cannabis. Nicht einmal diese Auswirkungen können aber erklären, warum sich nun Politiker—die Alters-, Qualitäts- und Zugangskontrolle ebenso verhindern wollen, wie neue Steuereinnahmen—plötzlich berufen fühlen, die Erträge nicht versteuerter Geschäftszweige der Unterwelt in die Gesamtwirtschaftsleistung eines Landes einzurechnen. Angeblich geht es dabei darum, die Kreditwürdigkeit der Länder besser abbilden zu können, indem man derartige Einkünfte aus dem Cannabis-Markt und ähnlichen Einnahmequellen nicht länger wie bisher unberücksichtigt für die Berechnung lässt, wie viel Geld sich ein verschuldetes Land noch ausborgen darf.

Anstatt also die Einnahmen kontrolliert und reglementiert zu erhalten— und damit auch noch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beizutragen, welche die Wirtschaftsleistung erhöhen und zur Bekämpfung von Verbrechen mit unfreiwilligen Opfern beitragen—, belässt man das Geld lieber bei den global vernetzten Verbrechern der unversteuerten Kartelle, will aber nicht auf deren ökonomische Präsenz in der finanziellen Bilanz verzichten.

Foto aus der Doku Kiffen in den Alpen von VICE Media

Das erinnert alles ziemlich stark an die Vertuschung des HSBC-Finanzskandals im Jahre 2012, den die Bank mit einer Strafzahlung von 1,9 Milliarden Dollar bewerkstelligte, um damit die Strafverfolgung und dadurch die Aufdeckung der brisanten Details zu verhindern. Begründet wurde das Urteil von den Richtern mit der Wichtigkeit des Schwarzgelds für die Stabilität des Bankensystems in der Weltwirtschaftskrise, um somit weiteren Schaden abzuwenden. Denn es ging damals ja nur um die globale Geldwäsche der größten Drogenkartelle und die Finanzierung des Terrorismus aus diesen Geldern.

Da kann man schon mal ein Auge zu drücken und niemanden verhaften. Denn es ist ja schließlich nicht nur ein Mensch, mit dem Recht auf freie Selbstbestimmung über den eigenen Geist und Körper, den man kurzerhand durch historisch falsifizierte Politik das Leben ruiniert, sondern eine finanzielle Institution mit so viel Macht, dass ihr sogar vor ihrem Skandal schon ein Product Placement in einer wichtigen Szene des Films „Layer Cake“ gewidmet wurde, in der Michael Gambon, der auch Werbungen der Bank seine Stimme verlieh, als „Eddie Temple“ dem namenlosen Protagonisten, dargestellt von Daniel Craig, eine kleine Lektion in Höhenrelationen erteilt. Sie dürfte ihm mehr Schwindel bereiten, als eine Mischung mit zu viel Tabak in einer dreckigen PET-Bong zum Frühstück, oder sogar als die Argumentationen der meisten Politiker. Hoffentlich konnten wir euch hiermit helfen deren Doppelmoral nicht zu finanzieren.

Hier kannst du dir unsere dreiteilige Doku Kiffen in den Alpen ansehen.