Das Champions League Finale im Flüchtlingscamp von Piräus

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Das Champions League Finale im Flüchtlingscamp von Piräus

Im illegalen Flüchtlingscamp von Piräus wurde das Finale der Champions League gestreamt und damit der triste Alltag der Schutzsuchenden unterbrochen.

Im Hafen der griechischen Stadt Piräus, nur wenige Kilometer von Athen entfernt, harren noch immer etwa 1600 Schutzsuchende in Campingzelten aus. Unter den Geflüchteten, die teilweise schon seit vier Monaten unter völlig unmenschlichen Bedingungen dort hausen, wo normalerweise Touristen und Hafenarbeiter das Bild prägen, sind auch zahlreiche Jugendliche und Kinder.

Betreut werden die Refugees, wenn überhaupt, von internationalen und griechischen NGOs, sowie von freiwilligen Helferinnen und Helfern aus ganz Europa.

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Der griechische Staat hingegen hat bereits mehrmals die Räumung des illegalen Camps angekündigt. Was mit den Geflüchteten im Falle einer tatsächlichen Räumung passieren soll, ist nach wie vor unklar, denn selbst die staatlichen Lager sind überfüllt und die Menschen leben dort unter teilweise noch katastrophaleren Umständen.

Zuletzt sorgte die griechische Regierung etwa mit der Ankündigung für Aufsehen, ihr eigenes Flüchtlingslager am alten Athener Flughafen räumen zu wollen.

Wie ernst die Lage aber auch im Hafen von Piräus ist, wurde vergangenen Freitag erneut deutlich, als über 100 Menschen wegen einer Lebensmittelvergiftung im Krankenhaus behandelt werden mussten—darunter auch zumindest sieben Kinder.

Eine kurze Auszeit aus dem tristen Dasein als Schutzsuchende in Griechenland erlebten die Refugees am Samstagabend, als österreichische, deutsche und schweizer Volunteers eine Live-Übertragung des finalen Champions League Spiels in Piräus organisierten.