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Europawahl 2014

Das Dänische Parlament versucht mit Blowjobs und geköpften Hipstern die Jugend zum Wählen zu bringen

Dieser Mix aus Sex und Gewalt kam in der dänischen Öffentlichkeit aber nicht überall gut an, so dass der Spot bereits nach 24 Stunden wieder gelöscht werden musste.

In Dänemark lag die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2009 bei ungefähr 60 Prozent, was im Vergleich mit anderen europäischen Ländern—in Österreich waren es 46 Prozent—gar nicht mal so schlecht ist. Trotzdem ist nach oben noch jede Menge Spielraum. Um die Beteiligung in diesem Jahr in die Höhe zu treiben und vor allem die wahlfaule Jugend des Landes zur Abstimmung zu motivieren, hat sich das Dänische Parlament deshalb dazu entschieden, eine Kampagne zu starten, in der alles vorkommt, was die Jugend so mag—ein wütender Muskelprotz auf Steroiden, der Hipstern den Kopf abhackt und Frauen im wahrsten Sinne des Wortes in die Wahlkabinen prügelt.

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Gestern also wurde Voteman geboren. Oder sagen wir, das Universum erteilte ihm die Erlaubnis zu existieren.

Der Cartoon beginnt damit, dass Voteman sich allem Anschein nach von vier bildschönen Cartoon-Frauen einen blasen lässt, bevor er sich prügelnd von ihnen befreit und auf dem Rücken zweier Delphine über das Meer aus dem Staub macht. Später reisst er die Sterne von der Europaflagge, um sie einem Typen als Ninja-Sterne ins Gesicht zu schleudern. Außerdem tritt er noch sechs anderen Leuten ins Gesicht und schmeißt ein Pärchen, das gerade Sex hat, aus dem Schlafzimmerfenster. Alles, um die Menschen dazu zu bringen, zur Wahl zu gehen.

Unglücklicherweise kam dieser Mix aus Sex und Gewalt in der dänischen Öffentlichkeit nicht überall gut an, so dass der Spot aufgrund der lautgewordenen Kritik bereits nach 24 Stunden wieder gelöscht werden musste.

„Viele Menschen deren Meinung ich sehr schätze haben den Cartoon des EU Informationszentrums als viel ernster und beleidigender wahrgenommen als es die Absicht war“, äußerte sich der sozialdemokratische Politiker Mogens Lykketoft in der dänischen Zeitung Ekstra Blaset. Offensichtlich hatte er nicht damit gerechnet, dass der circa 37,000 Euro teure Spot so eine Kontroverse auslösen würde.

„Ich sehe ein, dass das Dänische Parlament als Institution in Zukunft mehr darauf achten sollte, unter was es seinen Namen setzt“, sagte er weiter.