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Motherboard

Das Sondernetz für Polizisten und Behörden

Vergiss das Internet der Dinge. Mit FirstNet könnte das Internet der Cops zur neuesten und mächtigsten Entwicklung unserer Netzwerkarchitektur werden.

Solltest du angesichts der nie enden wollenden NSA-Enthüllungen unter einem Snowden-Ermüdungssyndrom leiden, dann sei unbesorgt: Eine neue Überwachungsgefahr zeichnet sich schon am Horizont ab.

FirstNet ist aufgebaut als ein ultramodernes Kommunikationsnetzwerk für Rettungssanitäter, Feuerwehrleute und die Justiz—stattet aber auch die Polizei mit noch nie dagewesenen technischen Fähigkeiten aus. Bei genauerem Blick zeigt sich, wie das System den oberen Ebenen des Staates und seinen Nachrichtendiensten einen noch effektiveren Zugriff auf unsere privaten Daten liefern könnte. Während das System bereits in einigen US-Staaten getestet wurde, soll es 2014 in größerem Umfang eingeführt werden.

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Laut einer Reihe von Produktpräsentationen aus dem vergangenen Dezember, wird FirstNet das „ALLERsicherste drahtlose Netzwerk sein, das jemals gebaut wurde". Das Netz wird vollkommen autonom von der bekannten kommerziellen Internetstruktur sein, auf die bisher jeder Nutzer zurückgreifen muss, auch die Ersthelfer. FirstNet soll somit in Situationen, in denen Netzwerke unter extremem Druck stehen, eine größere Zuverlässigkeit garantieren. Dabei kann es sich zum Beispiel um außergewöhnliche Ereignisse wie Terroranschläge oder Naturkatastrophen handeln, in denen zehntausende Menschen gleichzeitig ihre Liebsten kontaktieren. In solchen Extremsituationen ein reserviertes Netzwerk für Nothelfer bereitzuhalten erscheint logisch und sinnvoll.

Da FirstNet auf dem extrem schnellen 4G Protokoll basiert, bringt es eine ganze Reihe neuer technologischer Entwicklungen mit sich. Eine Anwendung etwa dient dazu, dass Opfer von Katastrophen nicht nur entdeckt werden können, sondern anhand eines kleinen Geräts auch ihr Zustand von einem Kontrollzentrum aus eingeschätzt und überwacht werden kann. Dass medizinische Personal kann somit besser entscheiden, wer am schnellsten versorgt werden muss.

FirstNet macht es für die lokalen Gesetzeshüter aber auch ganz bequem möglich digitale Daten von „Fingerabdrücke aus der Praxis" zu sammeln, hochauflösende Videos aufzunehmen und im Netzwerk zu teilen, sowie all diese Informationen in Echtzeit mit anderen soeben ermittelten Daten zu verbinden. In dem obigen Video benutzt eine Person zu Demonstrationszwecken eine Gesichtserkennungs-Software auf einem Tablet. So lässt sich herausfinden, ob eine Zielperson in einer vernetzten Datenbank geführt wird, die den FirstNet-Nutzer dann gegebenenfalls sofort mit einer Fülle von weiteren Informationen über diese Person ausstattet.

Was FirstNet für das frei zugängliche Internet, die Privatsphäre und die Überwachung in der Zukunft bedeutet, zeigt euch Motherboard.