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Das Umland Neapels dient der Camorra immer noch als Giftmülldeponie

Aufgrund der Umweltverschmutzung durch die illegale Abfallentsorgung der Camorra, gilt Goethe's Redensart „siehe Neapel und stirb“ auf tragische Weise noch heute.

„Siehe Neapel und stirb!“ hat Goethe einst geschrieben und bezog sich damit auf die atemberaubende Schönheit der Stadt am Mittelmeer zu ihren goldenen Zeiten. Die Redensart gilt noch heute, nur hat sich ihre Bedeutung ein wenig verändert.

Die Camorra, eine der drei großen Mafia-Organisationen Italiens, herrscht über Neapel und die umliegende Region Kampanien seit Jahrzehnten und hat sich mit Einschüchterung und Mord ihren Weg an die Spitze gebahnt. Leichen sind allerdings nicht das einzige, was sie vergräbt. Die Camorra kann auch gigantische Profite aus der Entsorgung einer unermesslichen Menge von Müll schlagen—unter anderem auch giftigem Abfall, den sie im regionalen Umland, aber auch Süditalien vergräbt, da Politiker und ganze Städte unter ihrem Einfluss stehen.

Die italienische Umweltorganisation Legambiente gibt an, dass die Mafiosi der Camorra seit 1991 an die 10 Millionen Tonnen Abfall weggeworfen, verbrannt und vergraben haben. Ein Großteil des Mülls kommt aus Fabriken im Norden, die entweder aktiv Komplizen der Deals sind oder wohlwollend wegschauen, während sie versuchen die offiziellen Entsorgungskosten abzustottern.

„Monnezza“—Abfall auf neapolitanisch—ist, wie Mafia-Informanten sagen, inzwischen wahrhaftig Gold wert. Unterdessen ist eine Region, die einst für ihr fruchtbares Ackerland und ihr wunderschönes Lanschaftspanorama bekannt war, nun auch berüchtigt für das Verbrennen von Schutthaufen, für mutierte Schafe und ihre ungewöhnlich hohe Krebsrate.

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