FYI.

This story is over 5 years old.

Tech

Das ist wahrscheinlich das erste Mammut, das geklont wird

Haben wir denn gar nichts aus Jurassic Park gelernt? Nur weil man es kann, muss man es nicht auch unbedingt machen!

Wer will ein 10.000 Jahre altes Wollhaarmammut durch die moderne Welt stapfen sehen? Jeder, oder? Ein Team aus russischen Paläontologen und einem südkoreanischen Biologen, um den sich einige Kontroversen entfaltet haben, scheint davon auszugehen, schließlich hat es im letzten Jahr genau daran gearbeitet. Und jetzt haben die Forscher zum ersten Mal einen Mammutkadaver in einem Eisblock auf einer sibirischen Insel im Nowosibirsk-Archipel gefunden, inklusive perfekt konserviertem Blut.

Anzeige

Die Paläontologen vom Institut für angewandte Ökologie in Jakutsk vermuten, dass das Mammut in einen Sumpf fiel und dort festsaß. Dort wurde es von Aasfressern angegriffen und halb gefressen—der Rumpf war abgetrennt, als sie den Kadaver fanden. Das Blut von seinen Wunden floss ins Wasser, gefror und wurde dort über Tausende Jahre hinweg konserviert, bis die Wissenschaftler es Anfang des Monats ausmeißelten. Der Institutsvorsitzende Semjon Gregoriew sagte in der Siberian Times, sie hätten das „bestkonservierte Mammut in der Geschichte der Paläontologie“ gefunden. Das sind ganz wunderbare Neuigkeiten für alle die, die gerne ein geklontes Mammut über die Erde staksen sehen wollen. Denn das Team vom Institut für angewandte Ökologie hat auch mit Hwang Woo-suk, dem in Ungnade gefallenen Vorsitzenden der kontroversen Sooam Biotech Research Foundation, zusammengearbeitet. Die Einrichtung geriet in die Kritik, als es vermeintliche Beweise dafür gab, dass embryonische Stammzellen geklont wurden, nachdem bereits erfolgreich ein Hund geklont worden war. Im März jedoch unterschrieben russische Wissenschaftler einen Vertrag, der Hwang exklusive Rechte an sämtlichen Proben von Wollhaarmammuts, die die Wissenschaftler finden, gab. Damals führte die russische Zeitung Ria Novosti ein Interview mit dem Institut. Sie sprachen über Pläne, das Mammut wieder zu beleben.

„Wir wollen somatisches Klonen durchführen, indem wir das genetische Material eines Mammuts, das vor mehreren Tausend Jahren gelebt hat, in das Ei eines heutigen weiblichen Elefanten einpflanzen“, sagte ein Sprecher. „Das Ei wird dann in die Gebärmutter des Elefanten eingesetzt, der den Fötus 22 Monate lang austrägt und dann hoffentlich ein lebendes Babymammut gebiert.“ Das gut konservierte Blut bietet jetzt eine Fülle an zusätzlichem genetischen Material. Außenstehende gehen nun davon aus, dass das letzte Hindernis auf dem Weg zum Mammutklon überwunden ist—die Siberian Times schreibt: „Es gibt kaum Zweifel daran, dass das passieren WIRD.“ Und russische Zeitungen werfen nicht unbedacht mit Versalien um sich.

Hwang Woo-suk hat bereits erfolgreich einen Hund geklont. Nachdem er in Verruf geraten war, hat er behauptet, Kojoten geklont zu haben. Es gibt so einige Hinweise darauf, dass er damit Erfolg hatte. Als nächstes wird er offenbar versuchen, seinen Ruf wiederherzustellen, indem er das erste Babywollhaarmammut, das die Welt in einem Zeitraum von mehreren tausend Jahren gesehen hat, auf die Welt bringt. Und wenn er das macht, wird das mit dem bestkonservierten Mammutblut in der Geschichte der Paläeontologie geschehen.