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Der neueste US-Massenmörder war anscheinend ein antireligiöser Fanatiker, der online Anschluss suchte

Der Mann, der auf einem Campus in Oregon neun Menschen tötete, passt in das Profil der Amoklauf-Schützen der letzten Zeit.

Foto: Mika Järvinen | Flickr | CC BY 2.0

Am letzten Donnerstag packte ein 26-jähriger Mann mit geschorenem Kopf und eckiger Brille sechs Feuerwaffen und jede Menge Munition ein und begab sich zum Umpqua Community College in Oregon. Von dort lief er zum Gebäude für Geisteswissenschaften, in einen Kurs über öffentliches Sprechen, wo er Berichten zufolge Studierende aufforderte, aufzustehen und ihre Religionszugehörigkeit mitzuteilen.

„Gut, denn wen du christlich bist, dann wirst du in ungefähr einer Sekunde Gott sehen", sagte er laut der Aussage des Vaters eines Opfers CNN gegenüber.

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Neun Menschen wurden ermordet und mehrere Personen wurden verletzt. Der Schütze, der Körperpanzerung trug (wir haben uns entschieden, seinen Namen nicht zu nennen), starb später bei einer Konfrontation mit der Polizei. Sein Profil passt du dem der meisten anderen US-Massenmörder der letzten Zeit.

Bevor er das Klassenzimmer betrat, sprach der mutmaßliche Mörder nicht viel. Seine Nachbarn kannten ihn als stillen Einzelgänger, der jeden Tag dieselbe militärisch anmutende Kleidung trug und nie mehr als ein schüchternes „Hi" herausbrachte. Laut New York Times wurde er nie mit einer anderen Person als seiner Mutter gesichtet.

Wenn er Gesellschaft suchte, dann online, genauer gesagt auf einer Single-Website für Menschen, die sich als „nicht religiös, aber spirituell" bezeichnen. Sein Nutzername auf dieser Seite spielte auf Nazideutschland an und sein Profil deutete darauf hin, dass er sich dem Satanismus verbunden fühlte. Der Nutzer behauptete außerdem, „Zombies töten" gehöre zu seinen Hobbys und er möge „organisierte Religion" nicht.

Auf MySpace brachte der mutmaßliche Schütze, der in England geboren sein soll, seine Bewunderung für die Irish Republican Army (IRA) zum Ausdruck und posierte mit einer Feuerwaffe. Momentan wird spekuliert, ob er den Massenmord auf der Seite 4Chan angekündigt hat. „Manche von euch sind in Ordnung", postete ein Nutzer am 1. Oktober. „Geht morgen nicht in die Schule [oder zur Uni], wenn ihr im Pazifischen Nordwesten wohnt."

MOTHERBOARD: Hat der Oregon-Amokläufer seine Tat vorher auf 4Chan angekündigt?

Laut New York Times soll der Schütze außerdem einen Blog geschrieben haben, in dem er den ehemaligen Fernsehmoderator lobte, der am 26. August eine Moderatorin und einen Kameramann erschoss. „Interessanterweise ist mir aufgefallen, dass viele Leute wie er völlig alleine und unbekannt sind, aber wenn sie ein wenig Blut vergießen, dann kennt sie die ganze Welt", schrieb der mutmaßliche Mörder. „Ein Mann, den niemand kannte, kennen nun alle."

Während der Name des neuesten Massenmord-Schützen weltweit Schlagzeilen macht, wollen Gesetzeshüter in Oregon ihm seinen blutigen Ruhm vorenthalten.

„Ich werde den Schützen nicht beim Namen nennen", sagte der Sheriff von Douglas County, John Hanlin, am Donnerstagabend in einer Pressekonferenz. „Ich werde ihm nicht das Ansehen geben, das er vermutlich mit dieser entsetzlichen und feigen Tat verfolgt hat."