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Drogen

Die faszinierende Welt der Drogendealer-Visitenkarten

Zwar wird der Polizei damit eine Steilvorlage für Razzien und Übergriffe geliefert, aber irgendwie muss man als Dealer ja seinen Namen unters Volk bringen.

Foto: Levenshulme-Facebook-Gruppe

Vor ein paar Tagen ging in Manchester plötzlich die Nachricht herum, dass ein fleißiger Gras-Dealer namens Jay kleine Kostproben seiner Ware erst an Visitenkarten getackert und dann in Fallowfield, einem kleinen Vorort der englischen Großstadt, verteilt hätte. Diese Kostprobe reichte genau für einen Mini-Joint und gleichzeitig hatte man auch noch Jays Telefonnummer parat, falls man Lust auf mehr bekommen haben sollte. Außerdem sollte das kleine, auf die Karte draufgedruckte ClipArt-Bild eines Motorrads wohl implizieren, dass Jay sowohl schneller als auch gewiefter ist als seine Konkurrenz.

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„Ich bin außer mir—damit wird doch nur auf die Studenten abgezielt", meinte ein Anwohner schockiert. „Jetzt hat Fallowfield den internationalen Ruf als der perfekte Ort zum Party machen und Drogen nehmen." OK, damit ist der gute Mann wohl ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen.

Wir wissen nicht genau, ob Jays Visitenkarte jetzt wirklich echt war oder ob sich hier irgendein gewitzter Schelm einfach nur einen Scherz erlaubt hat, um die kleinbürgerlichen Spießer ein bisschen zu ärgern. Man muss hier ebenfalls bedenken, dass die meisten Kiffer (mit Ausnahme der Cannabis-Connaisseure, die dir auch sagen können, welche Sorte am besten gegen Schlaflosigkeit hilft) eigentlich gar keine Kostproben benötigen, sondern sowieso einfach nur das kaufen, was der Dealer ihres Vertrauens gerade da hat.

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Es gibt allerdings sehr wohl Drogendealer, die Visitenkarten verteilen. Damit wird der Polizei zwar eine Steilvorlage für Razzien und Übergriffe geliefert, aber ich bin mir sicher, dass die Dealer auch dieses Risiko irgendwie abgedeckt haben. Einige Visitenkarten bestehen dabei nur aus einem Stück Papier inklusive Name und Telefonnummer, andere wiederum sind mit aufwändigen Grafiken, Gewichts- und Preistabellen oder anderen offensichtlichen Beweisen für die Absicht zum Drogenverkauf versehen. Manche Dealer investieren auch richtig und verteilen personalisierte Feuerzeuge.

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Wir haben für euch hier nun eine kleine Auswahl solcher Visitenkarten zusammengestellt.

Der Twitterer dieses Fotos wollte lieber anonym bleiben.

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