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Sex

Die Google-Suche verrät uns alles über die österreichische Libido

Wir haben auf Google Trends die versauten Fantasien der einzelnen österreichischen Bundesländer aufgespürt.
Collage: VICE Media

Was uns Österreicher im Alltag wirklich bewegt, wissen wir spätestens seit diesem Artikel. Die Vorarlberger lieben Tampons, die Tiroler müssen nachlesen, was Piefke nun eigentlich genau sind und die Steirer erkundigen sich auf Google, was man macht, wenn man eine Leiche findet. Aber wie das im Leben so ist, muss der Ernst auch einmal der bekanntlich ziemlich feurigen österreichischen Libido weichen. Und weil sich die Österreicher das Sprichwort „Wer lang sudert, wird ned pudert" offenbar zu Herzen nehmen und anstatt über Sex zu reden, lieber heimlich das Internet danach befragen, haben wir mit Google Trends herausgefunden, welche Suchbegriffe in welchem Bundesland die alpinen Muschis feucht und die Zumpferl hart werden lassen.

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VORARLBERG

Foto: Marco Gomes via photopin cc

Suchbegriffe: Lesbensex, wichsen, Romantik, Bordell Analyse: Im schönen Gsi-Berg weiß man noch, was wirklich zählt: Die Romantik. Wie immer sind die Vorarlberger ein bisschen später dran und suchen dieses längst totgeglaubte Konstrukt an dem einzigen Ort, an dem sie mit den Frauen nicht blutsverwandt sind und gehen ins nächstgelegene Bordell. Da aber Bordelle in Vorarlberg bekanntlich Mangelware sind, bleibt den armen Männern und ihren Bergland-Spatzis nichts anderes mehr übrig, als sich online an Lesbensex zu erfreuen. Bevor sie ihr Glück aber endgültig selbst in die Hand nehmen können, müssen sie offenbar noch einmal nachlesen, wie diese Sache namens „Wichsen" denn eigentlich genau funktioniert.

TIROL

Screenshot via YouTube

Suchbegriffe: Busen, Nutten Analyse: Die Tiroler sind ein traditionsreiches Volk und hegen eine gesunde Leidenschaft für Busen. Saugen, lecken oder das altbekannte Motorboot—wenn Brüste im Spiel sind, lassen die Tiroler ihrem Temperament freien Lauf. Aber auch irgendwie verständlich, wenn man an das alte tirolerische Stichwort „Des Glück is a Buserl" denkt. (Das ging doch so, oder?) Wo die Tiroler ihre geliebten Busen finden, wollen sie natürlich auch wissen und dass die erste Anlaufstelle für diejenigen, die Busen wollen, aber keine zu Hause haben, Nutten sind, kann man doch schließlich auch niemandem vorwerfen.

SALZBURG

Foto: zerok via photopin cc

Suchbegriffe: Mozartkugeln Anyalyse: Dass die Salzburger prätentiöse Barock-Liebhaber mit Louis Vuitton-Täschchen sind, ist nichts Neues. Als wäre das nicht schon schlimm genug, sind sie offenbar auch noch die verklemmten Amish unter uns Österreichern. Und weil sich Salzburger nur für sich selbst und nicht einmal für die Geschlechtsteile anderer Menschen, geschweige denn den Erhalt der menschlichen Rasse interessieren, haben sie ihren Sexualtrieb als vorbeugende Maßnahme abgeschafft. Nicht einmal bei Begriffen wie „Almsex", „Alpensex" oder „Gabi Burgstaller nackt" werden die Salzburger aktiv—das Einzige, das sie interessiert, sind wohl immer noch Mozart's Balls.

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KÄRNTEN

Foto: Shawn Carpenter | Flickr | CC BY-SA 2.0

Suchbegriffe: Squirting, Muschi, Gruppensex, Dildo, ficken, Rollenspiele, fingern, Dreier, Puff Analyse: Die Kärntner sind nach den Wienern die sex-affinsten Österreicher. Kein Wunder, denn nach großen Enttäuschungen wie Hypo, Haider und Larissa Marolt müssen auch sie irgendwann wieder auf die schöne Seite des Lebens zurückkehren und ihren Emotionen und Körpersäften freien Lauf lassen. In Kärnten ist für jeden etwas dabei: von Squirting (das ja angeblich nichts anderes als Urinieren ist) für die eher Fortgeschrittenen, über Muschis, von denen die Kärntner so wenig wissen, dass sie das Internet danach befragen müssen, bis hin zum Puff, das sich offenbar in ganz Österreich großer Beliebtheit erfreut. Die Kärntner lieben Sex in allen seinen perversen Formen und gehen dieser Tätigkeit wohl am liebsten zu dritt oder zu mehrt nach.

STEIERMARK

Screenshot via YouTube

Suchbegriffe: Andreas Gabalier, masturbieren Analyse: Dass es im Grünen Herz Österreichs mit der Sexualität nicht weit her ist, verwundert uns schon ein bisschen. Schließlich stammt doch der Mann, der mit seinem sexy Hüftschwung (und mit sexy meinen wir eigentlich gruselig) die Miederhöschen aller Hausmütterchen auf den Boden prallen lässt, aus dem Land, wo Kürbiskernöl und Schilcher fließen. Aber wahrscheinlich ist das Sexualleben aller Steirer seit dem Auftreten vom politisch nicht ganz korrekten Rock'n'Roller einfach gestorben. Die Frauen googlen Andreas Gabalier, weil sie zum Anblick eines echten Steirer Man (ja, ich zitiere hier die Stoakogler) masturbieren wollen, und die Männer googlen ihn, weil sie so sein wollen wie er.

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OBERÖSTERREICH

Foto aus unserer Photo Issue 2014

Suchbegriffe: Muschi lecken, Doggy Style, schmusen Analyse: Most und Zirbenschnaps lösen zwar viele Probleme, aber die menschliche Libido wird durch den vielen Alkohol, den sich die Bauernschädel zu Gemüte führen, höchstens angekurbelt. Deswegen wollen die Oberösterreicher nach dem Schmusen auch sofort auf die Second Base—denn alles, was zwischen Schmusen und Doggy Style liegt, ist den Oberösterreichern zu langweilig. Außer Cunnilingus. Und dabei stellen sie sich wahrscheinlich vor, wie sie das erste Mal in ihrem Leben die Austern essen, die für sie das Tor zu einer anderen Welt sind: dem Rest Europas.

NIEDERÖSTERREICH

Foto: Okko Pyykkö via photopin cc

Suchbegriffe: Gleitgel, fisten, Tittenfick, Double Penetration, Handjob, fleshlight, deepthroat, Orgie Analyse: Entweder die Niederösterreicher haben zu viele Pornos gesehen oder für sie ist der vaginale Sex längst Geschichte. Geplagt von viel zu trockenen Muschis, in die sie gerne ihre Faust stecken würden, suchen sie nach kreativen Alternativen wie Fleshlights und wenn nichts mehr hilft, muss der gute alte Handjob herhalten. Und damit auch die Frauen wieder einmal zum Zug kommen, erkundigen sie sich richtigerweise über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens: wie sie sich am besten von zwei Männern gleichzeitig bumsen lassen (Double Penetration), wie sie sich bei einem Blowjob den Penis so tief wie möglich in den Rachen schieben können, ohne sich selbst ein bisschen in den Mund zu kotzen (Deep Throat) und wie sie ihre Brüste zu Vaginas formen können. Niederösterreich, wir sind stolz auf dich.

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WIEN

Foto: quinn.anya via photopin cc

Suchbegriffe: Sperma, Schwanz, Gangbang, Pussy, Jungfrau, Anal, Porno, Blowjob, Golden Shower, Oralsex, Domina, Shemale Analyse: Natürlich sind die Wiener die versautesten Österreicher. Völlig verdorben vom Life Ball-Plakat und schmusenden Lesben in Kaffeehäusern können sie an nichts anderes mehr denken, als sich gegenseitig zu bepinkeln und ihr Sperma in allen erdenklichen Körperöffnungen von Jungfrauen, Dominas und Shemales zu verteilen. Hiermit beantrage ich die offizielle Umbenennung von „Wiener Blut" in „Wiener Fut" und die Textzeile aus Falcos „Ganz Wien" sollte richtigerweise „Ganz Wien ist heut auf Urin" heißen.

BURGENLAND

Suchbegriffe: MILF Analyse: Das Burgenland ist der kleine Bruder, den Österreich nie haben wollte. Die Burgenländer, die weniger für ihre Heißblütigkeit und mehr für den Schnaps, den sie geheim in ihren Badewannen brennen, bekannt sind, haben sich mit ihrem traurigen Schicksal abgefunden und die Jagd auf Frischfleisch in Form von jungen Mädchen längst aufgegeben. Der letzte Ausweg aus der grauen Tristesse des Landes der geilen Weinbauern sind genau diese reifen, willigen Frauen, die uns auf Pop Up-Werbungen ihre absurd riesigen Brüste entgegen schleudern, angeblich nur ein paar Meter entfernt wohnen und nur darauf warten, dass man ihnen schreibt. Die einzigen Menschen der Welt, die darauf noch reinfallen, sind die Burgenländer. Wir haben Mitleid.

FAZIT

Wir sind immer noch der Meinung, dass unser Google-Suchverlauf das geheime Tagebuch unserer intimsten Wünsche und das Tor zu unserer versauten Seele ist. Und dass sich manche von uns wünschen, Sex zu haben oder zu manchmal mehr, manchmal weniger ästhetischen Bildern von squirtenden Frauen, riesigen Ärschen oder MILFS zu masturbieren, gibt uns ein wenig den Glauben an die gute Seele und die Menschlichkeit Österreichs zurück.

Das Internet ist unser bester Freund, dem wir alle Geheimnisse über die Körperöffnungen, in die wir gerne etwas stecken oder gesteckt bekommen würden, erzählen. Solange uns das nicht zu verklemmten Spießern macht, die im echten Leben nicht mehr über Sex reden können und wie Erstklässler kichern, wenn sie das Wort „Busen" hören, ist alles gut. Denn Unterhaltungen mit Freunden über Sex können nicht nur aufschlussreich und auf eine bedrückende Weise therapeutisch sein, sondern auch ziemlich amüsant. Fast genauso lustig war es, diesen Artikel zu schreiben.

Wenn Verena nicht gerade versucht, eure Google-Verläufe nach versautem Zeug zu durchsuchen, ist sie auf Twitter: @verenabgnr