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​Die Reaktionen der Schweizer Politik auf den Terror in Brüssel

Die meisten drücken ihr Mitgefühl aus. Nur Rechtsaussen wird fleissig Stimmung gemacht.

Nach einer Explosion am Brüsseler Flughafen Zamenden und zwei weiteren in U-Bahnhöfen der belgischen Hauptstadt hat die belgische Staatsanwaltschaft gegen 12:00 Uhr bestätigt, dass es sich um Terroranschläge gehandelt hat. Offiziell bestätigt wurde bis jetzt nur ein Toter, Medienagenturen sprechen aber von insgesamt mindestens 28 Getöteten.

Die neuesten Anschläge im Herzen Europas haben in der Schweiz eine kleine Welle von Solidaritätsbekundungen ausgelöst—auch in der Politik:

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Johann Schneider-Ammann, Bundespräsident

Die Schweiz verurteilt die Anschläge, die in #Brüssel zahlreiche Opfer gefordert haben, scharf. Wir fühlen mit Belgien. #BundespräsidentCH
— J N Schneider-Ammann (@_BR_JSA) 22. März 2016

Christophe Darbellay, Präsident CVP

De tout cœur avec la Belgique, les victimes et leurs familles #attentatbruxelles https://t.co/M2cZVRQ156
— Christophe Darbellay (@C_Darbellay) 22. März 2016

Christian Levrat, Präsident SP

En pensée avec les victimes, leurs familles et mes amis belges… https://t.co/StQDobbwxn

— Christian Levrat (@ChristianLevrat) 22. März 2016

Regula Rytz, Präsidentin Grüne

Fabian Molina, Präsident JUSO

Die Brüsseler Opfer haben unsere Solidarität. Wer die grässlichen Anschläge jetzt für den Menschenrechtsabbau missbraucht, hilft dem Terror!
— Fabian Molina (@molinafab) 22. März 2016

Die Politik gibt sich grösstenteils solidarisch mit den Opfern von Brüssel. Sie ist sich bewusst, dass in solchen Situationen Pietät gefragt ist und politische Forderungen erstmal hinten anstehen müssen. Nur Rechtsaussen weht—wenig überraschend—ein anderer Wind und es werden gleich nach den Anschlägen fleissig weiter Ängste geschürt.

Lukas Reimann, Nationalrat SVP

Motion vom 18.03.: Massnahmen gegen Terror: Erleichterter Zugang zum Waffentragschein für Zoll- und Polizeibehörden: https://t.co/8HMv2meZWb
— Lukas Reimann (@lukasreimann) 22. März 2016

Claudio Zanetti, Nationalrat SVP

Mit welchen Parolen wird uns der linke Mainstream diesmal zu beschwichtigen versuchen? https://t.co/kvshOacHRR via @SPIEGELONLINE
— Claudio Zanetti (@zac1967) 22. März 2016

Mit solchen Tweets und Forderungen instrumentalisiert die rechte Politik die Anschläge für Brüssel für ihre eigenen Zwecke. Dass die Reaktion auf den Terror keine Frage nach der Zugehörigkeit zum „linken Mainstream" ist, sondern schlicht eine Frage der Menschlichkeit, dürfte dabei kurz in Vergessenheit geraten sein.

VICE Schweiz auf Twitter: @ViceSwitzerland


Preview-Bild: Screenshot von Twitter