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War das so schlimm?„Sieh dir den Film an", sagt Sassone. „Er sieht so scheiße aus, weil das ein Bootleg von einer VHS ist. Er sieht so mies aus, das tut mir leid." Nicht dass er ihn als Meisterwerk verteidigt: „Ich weiß, dass er in Sachen Spezialeffekte ziemlich schwach ist."Trotzdem bringen er und die Macher einer bald erscheinenden Dokumentation über The Fantastic Four einen triftigen Grund dafür hervor, dass der Film viel besser ist, als er unter den bizarren Umständen seiner Entstehung eigentlich hätte werden können. Er wurde vom ersten Tag an sabotiert, so Sassone. „Wir haben nie eine Chance bekommen, das zu machen, was wir gerne gemacht hätten."In der Dokumentation Doomed: The Untold Story of Roger Corman's The Fantastic Four sagen Sassone und seine Crew, dass sie mit allen Mitteln dafür gekämpft haben, etwas Sehenswertes daraus zu machen. Die Tatsache, dass sie das beinahe geschafft haben, ist ein Beweis für ihre Beharrlichkeit und—möge Gott mir beistehen—für echte künstlerische Fähigkeiten.The Fantastic Four-Historiker und Doomed-Regisseur Marty Langford sagte VICE, dass die Neue Constantin Film die Filmrechte für die Fantastic Four-Figuren „etliche Jahre [bevor der Film entstand] für einen Spottpreis" gekauft hatte."Heute, in einer Zeit, in der Superheldenfilme regelmäßig an der Spitze der Kinocharts stehen, wird leicht vergessen, dass Ende der 80er wenige Leute davon begeistert waren, Comicbücher zu verfilmen. Der große Erfolg von Superman von 1978 war eine entfernte Erinnerung und die annehmbarste Adaption aus dem Marvel-Universum war die kitschige aber gern gesehene Fernsehversion vom Incredible Hulk. Damals war die Marke Marvel noch nicht der Garant für große Profite, so wie sie es heute ist. Aber nach dem bahnbrechenden Erfolg der Comicbuch-Adaptionen von Batman (1989) und den Turtles (1990) wuchs das Interesse von Neue Constantin, einen Fantastic Four-Film zu machen.
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Wahrscheinlich werden wir nicht mehr erfahren, was im Kopf vom 2011 verstorbenen Constantin-Chef Bernd Eichinger vorging, aber Langford folgert, dass Eichinger 1990 gespürt haben muss, dass es richtig viel Geld zu verdienen gab—das Problem war nur, dass die Option der Firma nur bis zum 31. Dezember 1992 lief. Anscheinend hatte Eichinger in den Jahren 1991 und 1992 sein Bestes dafür getan, 40 Millionen Dollar und eine Partnerschaft mit Century Fox an Land zu ziehen, ist jedoch an beidem gescheitert. Mitte 1992 hatte er die Hoffnung verloren, dass die Produktion jemals realisiert werden kann.Aber es gab ein Schlupfloch in Eichingers Vertrag: Er konnte die Option behalten, wenn der Film sich in Produktion befand. Niemand hatte je gesagt, dass der Film fertiggestellt werden musste, geschweige denn gut sein. Wenn die Produktion von The Fantastic Four also bis Ende des Jahres starten würde, so Langford, dann könnte Eichinger die Option für weitere zehn Jahre halten.Um es deutlich zu sagen: Es weist alles darauf hin, dass die Neue Constantin nie beabsichtigt hat, den Film zu veröffentlichen, mit dessen Produktion sie jetzt so eilig begann. Sehr wahrscheinlich wollte die Neue Constantin, laut Langford und Sassone, nur die Option um zehn Jahre verlängern—und eine Alibi-Produktion war ein günstiger Weg, dies zu erreichen.The Creators Project: Hinter den Kulissen des Iron-Man-Anzugs in Marvels „Avengers: Age of Ultron"
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„Die Arbeitszeiten waren brutal und wir hatten es eilig, fertig zu werden", so Sassone.Und das sieht man dem Endprodukt an. Die übertrieben theatralischen, aber unterhaltsamen Darbietungen von den Hauptdarstellern Alex Hyde-White, Jay Underwood, Rebecca Staab und besonders von Carl Ciarfalio, der The Thing in kompletter Kostümierung spielt, haben eine recht hektische Energie. Der Schnitt ist schnell; die Kamera bewegt sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Das Meiste funktioniert sogar tatsächlich irgendwie. Aber es gibt ein großes Problem.„Die Spezialeffekte in dem Film sind lächerlich", sagt Langford. Er behauptet jedoch, dass dies nicht Sassones Schuld war. „Der Typ, der sie gemacht hat, hat es irgendwie falsch gemacht. Er hat uns etwas gegeben, das beinahe so etwas wie Animatics war—vorläufige Platzhalter-Effekte."
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