Dschungelveteran Walter Freiwald will deutscher Bundespräsident werden

FYI.

This story is over 5 years old.

News

Dschungelveteran Walter Freiwald will deutscher Bundespräsident werden

"Meine einzigen Laster sind Zigaretten und zu viel Süßigkeiten. Das war's. Nichts steht meiner politischen Karriere im Weg."

Foto: Imago | Future Image

Wer ist schon Norbert Lammert oder Frank-Walter Steinmeier? Am lautesten bewirbt sich Walter Freiwald um den Job des Bundespräsidenten. Er war Harry Wijnvoords Sidekick bei Der Preis ist heiß und der Bösewicht im Dschungelcamp. Jetzt, mit 62 Jahren, will Freiwald nur noch eines: Joachim Gaucks Nachfolger werden. Wir haben mit ihm über seine politischen Ambitionen gesprochen - und seinen Kontostand.

Anzeige

VICE: Sie wollen Bundespräsident werden?
Walter Freiwald: Ja. Ich habe schon vor zwölf Tagen SPD-Chef Sigmar Gabriel eine E-Mail geschrieben und mich erneut beworben. Ich warte jetzt, wie er reagiert.

Was haben Sie ihm geschrieben?
Ich habe ihm geschrieben, dass es mir ernst ist. Und weil er meine erste Bewerbung ja schon vor einigen Jahren bekommen hat, musste ich das nicht weiter ausführen.

Was glauben Sie denn, was er antwortet?
Man weiß nie, was passiert. Ronald Reagan war Schauspieler und wurde Präsident. Donald Trump wird vielleicht Präsident.

Sie sehen sich also in einer Linie mit Reagan und Trump?
Präsident ist Präsident.

Nur, um ganz sicher zu gehen, damit wir über Ihren mentalen Zustand Klarheit bekommen. Sie wissen, dass Sie nie Präsident werden, richtig?
Ne. Das weiß ich nicht. Ich glaube, es gibt Menschen, die mich gerne zum Bundespräsidenten hätten, und deswegen habe ich den Mut, mich zu bewerben.

Was wollen Sie denn machen als Präsident?
Ich reise sehr gerne. Eine First Lady habe ich schon. Ansonsten hat der Bundespräsident ja eh nicht viel Macht.

Interessieren Sie sich überhaupt für Politik?
Immer schon. Meine Eltern waren Jahrzehnte in der SPD. Ich bin parteilos. Aber ich lese alle Nachrichten im Internet. Ich will als Präsident dafür sorgen, dass alle Arbeit haben, es keine Kriege gibt. Ich will, dass Deutschland netter wird und sich die Leute nicht so viel im Internet beleidigen.

Anzeige

Ein Präsident Walter Freiwald könnte Hasskommentare im Internet stoppen?
Weiß ich nicht. Ich will es probieren. Und auch, dass die Leute wieder mehr in Geschäfte gehen, damit die kleinen Läden erhalten bleiben, und nicht alles im Internet kaufen.

Der Bundespräsident verdient über 200.000 Euro. Sie brauchen vermutlich Geld, oder?
Nein, gar nicht. Meine finanzielle Situation ist gut. Ich habe 40 Jahre festangestellt gearbeitet und vorgesorgt. Ich habe länger gearbeitet, als Sie auf der Welt sind. Steht alles in meinem Buch. Wäre nett, wenn Sie hier auf mein Buch hinweisen können. Es heißt: Frei Schnauze mit einem Augenzwinkern.

Das Geld aus dem Dschungel ist noch nicht aufgebraucht?
Nein, es ist noch was da.

Sie waren also gar nicht im Dschungel, weil Sie finanziell abgebrannt waren?
Nein, ich war im Dschungel, weil ich die Möglichkeit nutzen wollte, um beruflich wieder auf die Beine zu kommen.

Womit verdienen Sie derzeit Ihr Geld?
Ich habe eine Show bei 1-2-3-TV, einem Versteigerungssender. Und ansonsten tingele ich durch verschiedene Sendungen, vor ein paar Tagen war ich bei einer Hypnose-Show bei RTL.

Das heißt, der Dschungel hat sich für Sie finanziell rentiert?
Aber hallo!

Wie viel mehr verdienen Sie als vorher?
Über Geld rede ich nicht gerne. Ich kam auch vorher klar, aber ich hatte vor dem Dschungel zwei Jahre keinen Job. Habe 200 Bewerbungen geschrieben. Aber weil ich über 60 bin, wollte mich niemand.

Anzeige

Bereuen Sie irgendwas, was Sie im Dschungel gemacht haben?
Nein. RTL konnte mit dem unendlichen Filmmaterial machen, was sie wollten. Sie hätten auch genug Material gehabt, um mich als Heiligen darzustellen. Sie haben mich zum Bösen gemacht, mich den Medien zum Fraß vorgeworfen. Ich komme damit klar. Ich habe vorher einen Vertrag unterschrieben und wusste, dass sie dazu das Recht haben.

Diese Präsidenten-Sache machen Sie jetzt auch, um weiter Aufmerksamkeit zu bekommen, richtig? Es scheint zu funktionieren. Wir sprechen ja miteinander.
Nein. Ich bin in einem Alter, in dem ich das nicht mehr nötig habe. Ich komme auch gut damit klar, wenn ich nicht auf Bühnen stehe oder im Fernsehen laufe. Ich habe mich auch schon als Mitarbeiter beim Radio oder der Zeitung beworben, um hinter den Kulissen zu arbeiten. Aber die wollen ja nur junge Leute, Praktikanten, die nichts kosten.

Sind Sie nach dem Dschungel in ein Loch gefallen?
Gar nicht. Hashtag: läuft.

Was kamen denn für Jobs?
Ich hatte über 1.000 Angebote, 90 Prozent davon war allerdings Käse. Zum Beispiel hätte ich auf der Sex-Messe moderieren können. Aber so was mache ich nicht.

Machen Ihre alten Dschungel-Kollegen auch so viel Geld?
Das weiß ich nicht. Ich habe letztens Rolfe getroffen und Patricia Blanco. Denen scheint es gut zu gehen. Aurelio könnte den Dschungel vielleicht bereuen, bei dem kann ich mir das vorstellen, aber ich weiß es nicht.

Gibt es eigentlich irgendwelche Skandale, die jetzt dem Amt des Bundespräsidenten noch im Wege stehen könnten?
Nein. Meine einzigen Laster sind Zigaretten und zu viel Süßigkeiten. Das war's. Nichts steht meiner politischen Karriere im Weg.