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​Du kannst jetzt lernen, wie man eine S-Bahn-Tür zumauert

Die Typen, die im April eine Hamburger S-Bahn zugemauert haben, haben ein Making-Of hochgeladen.

Screenshot: Youtube S-Bahnen sind schon immer ein sehr beliebtes Ziel von Graffiti-Crews gewesen. Sie bieten genug Platz für riesige Tags, und wenn man Erfolg hat, wird die Bahn mit dem eigenen Machwerk für kurze Zeit für alle sichtbar durch die Stadt herumfahren—und so den Fame der verantwortlichen Crew für immer ins Bewusstsein aller brennen.

In Hamburg wurden S-Bahn-Fahrer im April aber von einer etwas anderen Art von S-Bahn-Vandalismus überrascht: Unbekannte hatten eine der Türen der Bahn komplett zugemauert—mit Mörtel, Betonkleber und allem drum und dran. Weil sie keine Tags hinterlassen hatten, wusste aber niemand, wer dafür verantwortlich war.

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Immerhin gestand ihnen ein Sprecher der deutschen Bundespolizei „ durchaus handwerkliches Geschick" zu. Trotzdem betonten Sprecher von S-Bahn und Polizei natürlich, das Ganze sei weder ein „Spaß" noch ein „Dummer-Jungen-Streich", sondern eine Straftat, die die Bahn „mehrere zehntausend Euro" gekostet habe.

Jetzt ist ein Video von der Aktion aufgetaucht, das die Täter als „Moses & Taps" identifiziert—eine Crew, die in Hamburg und Hannover ziemlich aktiv ist und von der Bild sogar mal den Ehrentitel „Deutschlands frechster Sprayer" verliehen bekommen hat (der Bild-Artikel ist schon allein deshalb lesenswert, weil er ein Bild von einem Polizisten mit einer „Sprayer"-Puppe in „typischer Tarnung" und die nützliche Infografik „Ist ihr Kind ein Sprayer?" enthält). Außerdem scheint das Ganze irgendwie eine Promo-Aktion für ein Modelabel zu sein. Egal, schaut euch erstmal das Video an:

Auffällig ist, wie entspannt die beiden jungen Männer in die geparkte S-Bahn einsteigen und in aller Ruhe die Tür zumauern. Dabei benutzen sie sogenannte Ytong-Steine, die man sogar sägen kann, was erklärt, warum die Steine so gut in die S-Bahn-Tür gepasst haben. Sehr viel mehr ist dazu dann aber auch wieder nicht zu sagen, außer das es wirklich schade ist, dass sie die Wand nicht auch noch schnell tapeziert und vielleicht ein Bild drangehängt haben.

Interessant sind die Reaktionen der S-Bahn-Fahrer: Sie scheinen sich fast ein bisschen vor der zugemauerten Tür zu fürchten—so, als würden sie mitten im banalsten Alltag von etwas aus einem Albtraum überrascht werden. Vielleicht beeilen sie sich aber auch nur und schimpfen ein bisschen, weil halt irgendjemand die S-Bahn-Tür zugemauert hat und sie jetzt zur nächsten Tür laufen müssen, damit ihnen die Bahn nicht wegfährt.

Immerhin wissen wir jetzt dank dieses Videos, wie man eine S-Bahn-Tür zumauert. Und das ist eigentlich immer gut zu wissen—man weiß nie, wann die nächste Zombie-Apokalypse kommt.