Foto: Marcos Rivera
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Vor dem Treffen war ich nervös und unsicher. Ich trug einen Lammfell-Mantel und auf meinem Weg dorthin war ich wie in meiner eigenen Welt.Als ich ankam, setzte ich mich auf die Lehne eines Sofas, das in einem Büro mit Billardtisch stand. Die Wände des Raumes waren voller MMA-Poster und ich wiederholte in Gedanken nochmals meine Fragen an Christy. Ich hoffte, dass diese sie nicht verärgern würden. Ich hoffte auch, dass sie sich irgendwie von den Fragen unterscheiden, die sie schon so oft gefragt wurde.Christy betrat schließlich mit einer anderen Person den Raum, lief fast instinktiv an den Billardspielern vorbei und stellte sich mir vor. „Hi, ich bin Christy", sagte sie und reichte mir ihre zierliche, kleine Hand. „Mein Name ist auch Kristy", antwortete ich und wir lächelten. Wir wurden in ein anderes Zimmer gebracht und bevor ich anfangen konnte, erzählte sie mir, wie toll sie meinen Mantel fand. „Der ist wunderschön", sagte sie mit ihrer süßen Stimme und streichelte über meinen Pelz. Während des Interviews war es für mich, als würde ich mit einer alten Freundin reden, und Christy ermutigte mich dazu, an meine Fähigkeiten zu glauben und meinte, dass ich die Chance, eine Journalistin in Toronto zu werden, wirklich verdient habe.
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Die Klinge von War Machines Messer brach ab. Christy berichtet, dass er anschließend in die Küche ging, wahrscheinlich um ein schärferes Messer zu holen. Sie hat dann die Gelegenheit genutzt, um durch die Hintertür zu entkommen—komplett unbekleidet. Sie sprang über den Zaun und klingelte bei mehreren Nachbarn, bis endlich jemand aufmachte und sie ins Krankenhaus brachte. Diese Woche behandelt man die 18 gebrochenen Knochen um ihr Auge herum. Ihre Nase ist ebenfalls an zwei Stellen gebrochen. Einige ihrer Zähne sind abgebrochen oder fehlen ganz. Dazu kommt noch eine gebrochene Rippe, eine angerissene Leber und ein so angeschwollenes Gesicht, dass sie nicht kauen oder sprechen kann.
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Du sagtest: „Ich werde nie erniedrigt, nie geschlagen, nie gewürgt, nichts dergleichen."„Ich filme inzwischen gar nicht mehr so viel wie damals", erzähltest du mir. „Das liegt auch daran, dass ich mit Jon zusammen bin. Meinen Job zu machen und zu filmen, fühlt sich einfach nicht mehr natürlich an, auch wenn ich es immer noch liebe. Es fühlt sich nicht richtig an, wenn zu Hause jemand sitzt, den du liebst."Ich bin wirklich tieftraurig, dass du so einen Albtraum durchleben musstest. Du warst mein erster Auftrag für VICE und die erste Person in Toronto, die mich als Journalistin durch eine fesselnde, kluge, liebenswürdige und interessante Art daran erinnerte, warum ich mein altes Leben aufgegeben habe, um hier zu sein.