Eine Neonazi-Strandparty auf Kreta

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Die griechische Neonazi-Partei Goldene Morgendämmerung ist sowas wie der Knüppel, der die Europäische Idee zermalmt. Noch zu Lebzeiten der Generation, die den Zweiten Weltkrieg erlebt hat, ist die Partei Auffangbecken für Mainstream-Nazis, die öffentlich aus der antisemitischen Schrift Die Protokolle der Weisen von Zion im griechischen Parlament vorlesen. Die als selbstberufene soziale „Säuberer“ ganze Städte unterdrücken. Die stetig das Machtgleichgewicht in einem unausgeglichenem Zustand halten. Und die feiern.

Richtig gelesen. Nur weil man seine Freizeit damit verbringt, ägyptische Taxifahrer mit einer Fahrradkette auszupeitschen, heißt das noch lange nicht, dass man nicht auch hin und wieder mal etwas Dampf ablassen muss. Deshalb strandet jedes Jahr der harte Kern der Goldenen Morgendämmerung auf Kreta, um dort einen reinrassigen Tagesausflug zu genießen und Spartaner zu spielen. Spartaner auf Kreta: etwas seltsam, aber historischer Anachronismus ist etwas, das sie weder buchstabieren, geschweige denn vermeiden können. Die Grundidee der Mitglieder der Goldenen Morgendämmerung ist es, ihre Verbundenheit ein wenig zu stärken, sich wie die Jungs aus Judd-Apatow-Filmen zu benehmen und sich ihre tiefen Männerfreundschaften zu gestehen.

Ah, das ewige Jugendsportfest des Faschismus. Nicht abgebildet—Jesse Owens auf Bahn 5. Mit Schild und Speer zu rennen, ist ja ganz nett, aber es kommt einem so vor, als hätten es diese Jungs doch lieber gehabt, wenn die alten Griechen den Eierlauf erfunden hätten.

Wie immer, wenn man sich mit der kitschigen Neuinterpretation nationaler Kultur befasst, ist der Grat zwischen einem faschistischen Haufen und einer historischen Reenactmentgruppe nur sehr schmal. Da verwechselt man auch mal schnell Warhammer mit Mein Kampf. Wenn man die alten Griechen mit einer solchen Leichthändigkeit angeht, liegt es häufig daran, wie viele Bierfässer vor Ort sind. Dann wird es schwer zu entscheiden, ob es sich um eine Party einer togatragenden Studentenverbindung oder um einen Marsch für Rassenreinheit handelt.

So wird alles im zukünftigen Griechenland aussehen, wenn wir uns gegen diesen Albtraum nicht wehren.

Auf welchen rassistischen Chauvinismus sich die Goldene Morgendämmerung auch immer beruft, es gibt eine ewige Wahrheit, die sowohl für sie als auch für uns auf ewig unbestreitbar bleiben wird: Mädchen können einfach nicht werfen. Schultern nach oben, Schätzchen!

Das sieht nur so harmlos aus, weil man auf der rechten Seite nicht den Moslem sieht, der auf zwei Metern Höhe an einer Stange hängt.

Na los, ihr Könige der Wellen.

Selbst ihre inbrünstigsten Anhänger geben zu, dass Mathe nie eine Stärke der Goldenen Morgendämmerung war.

Bei diesen glücklichen Stunden an den goldenen Stränden kann man nicht anders, als sich automatisch den Sommerhit des Jahres im Hintergrund vorzustellen.

Klickt hier. Hört euch „Get Lucky“ an, wenn ihr euch dieses Bild anschaut und versucht, mich davon zu überzeugen, dass zwei fette Faschisten, die sich gegenseitig in ihre Speckrollen schwitzen, nicht der Inbegriff des Disco-Spirits sind. Es ist wie im Studio 54, nur ohne all die Schwarzen, Schwulen, Lesben, Araber, Juden und Transsexuellen.

Das hier sieht nur wieder nach Spaß aus, weil man den Türken am Galgen nicht sieht, den sie hissen.

Wenn der Tag dann vorbei ist, versammeln sich alle für einen anti-homosexuellen Vortrag von diesem extrem heterosexuellen Typen.

Dieser Typ liest einfach nur die Namen der Mädchen vor, die er gerne abschleppen würde. Bei höflichem Applaus.

Wenn du glaubst, dass Malle mit seinem Ballermann schlimm sei, dann denk immer daran, dass du im Urlaub auch dem Gelaber von unterklassigen Neonazi-Losern lauschen kannst, die sich im Regen über ihre angeborene ethnische Überlegenheit unterhalten.

Und dann verschwinden sie. Aufgedreht. Erneuert. Spartanisiert. Traurigerweise hat ihnen trotz des Strebens nach Genauigkeit bei ihrem historischen Reenactment noch keiner erzählt, dass die Spartaner—die regelmäßig behinderte Babys von Klippen schmissen, um ihren Genpool zu schützen—wahrscheinlich auch einen großen Teil dieses menschlichen Abschaums von der nächsten Anhebung gestoßen hätten.

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