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Drogen

Die deutsche Polizei hat eine halbe Tonne Marihuana in einer Autowerkstatt gefunden

Das Zeug lag teilweise lose auf dem Boden herum.
Alle Fotos: Polizei

Von außen sah es aus wie eine Autowerkstatt, von innen war es eines der größten Cannabis-Lager, die die Polizei in Deutschland je hochgenommen hat. Als die Fahnder von Zoll und Landeskriminalamt zusammen mit dem SEK die Halle in Hannover am Montagnachmittag stürmten, überraschten sie vier Männer inmitten von 500 Kilo Marihuana.

Foto: Polizei Niedersachsen

Die Männer arbeiteten gerade daran, Marihuana aus 30-Kilo-Säcken in Ein-Kilo-Säcke umzufüllen. Um die Arbeit zu beschleunigen, hatten sie sogar eine Verpackungsmaschine besorgt. "Die Beamten staunten nicht schlecht", als sie in dieses Szenario reinplatzten, heißt es im Polizeibericht. Laut der Hannoverschen Allgemeinen lag in der ganzen Halle so viel Gras herum, dass die Beamten nach der Festnahme der emsigen Verpacker noch mehrere Stunden damit beschäftigt waren, die Drogen sicherzustellen. Das Marihuana hat einen Verkaufswert von zwei Millionen Euro.

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Die vier Männer leisteten bei der Verhaftung keinen Widerstand. Es handelte sich um einen 35-jährigen Montenegriner und drei Albaner im Alter von 33, 36 und 39 Jahren. Zur selben Zeit verhafteten Beamte in einer anderen Wohnung den Bruder des 35-Jährigen. Bei der groß angelegten Operation durchsuchten die Fahnder insgesamt zwölf weitere Wohnungen, Geschäfte und Kleingärten, dabei stießen sie auf ungefähr 60.000 Euro in bar, Schmuck, nochmal 2,3 Kilo Marihuana und Stichwaffen.

Laut der Polizei kam das Marihuana aus "Osteuropa". Dass drei der fünf Verdächtigten aus Albanien, die anderen beiden aus dem Nachbarland Montenegro stammen, legt zumindest den Schluss nahe, dass auch das Cannabis aus Albanien kommt. Albanien entwickelt sich zu einem wichtigen Cannabis-Produktionsland für den Markt in ganz Europa. Allein das als "Cannabis-Hauptstadt Europas" bekannte Dorf Lazarat produzierte bis vor zwei Jahren noch 900 Tonnen Cannabis jährlich.

Die Bewohner wehrten jeden Versuch der Polizei, dagegen vorzugehen, ab, teils mit massiver Waffengewalt. Erst 2014 gelang es einem Großaufgebot von fast 1.000 albanischen Polizisten und Spezialkräften, das Dorf zu stürmen und unter staatliche Kontrolle zu bringen. Der Cannabis-Produktion hat das aber offenbar kaum einen Dämpfer versetzt. Der Fund in Hannover zeigt, dass immer noch große Mengen der Droge quer durch den Kontinent geschafft werden.