'Rocksmith' ist versteckt pädagogisch

Weird Science ist doch langweilig, wie wäre es mit etabliert-alltägliche „science" so wie das Konzept von Verstärker und E-Gitarre – die man für das Spiel Rocksmith erst einmal besitzen muss. Um den Rest kümmert sich die Konsole und nach lausigen Anfängen kann sogar Einfinger-Johnny bald Rolling Stones Nummern spielen.

Bei Rocksmith handelt es sich um einen Saitensimulator, der euch ein am Gitarrengurt baumelndes schlechtes Gewissen aufschultert, da ihr die Kunst des Musizierens bisher mit buntem Knöpfedrücken geschändet habt. Es reicht die Elektro-Axt über USB ins Unterhaltungskästchen zu stecken und schon rifft man mit Tab-Angaben und kunterbunten Fingersetzanweisungen – Noten wären dann doch zu viel – zu The Black Keys, Queens of the Stone Age und einem Haufen mir nicht vertrauten Indie-Kram. Der Fernseher wird zum Marshall Top, quietschen tut das Ganze dann auch ziemlich oft und gerade wenn es falsch klingt dann klingt es halt wirklich falsch. Auch der Schwierigkeitsgrad ist absurd und macht in Bezug auf organisches Spielen wenig Sinn.

Rocksmith ist nichts für Leute mit Mikro-Aufmerksamkeitsspanne und die gute Bewertung bekommt Rocksmith jetzt nicht wegen tollem Gameplay sondern aus Prinzip. Ich habe Guitar Hero verabscheut. Einerseits weil es Musikalität zu einer unheiligen Teletubbie-Spielerei verwandelte und natürlich auch, weil ich immer richtig scheiße war beim Mashen der Knöpfe am Plastik-Gitarrenhals. So ergießt sich aus Frust und wahrhaftigem Vertrauen in eine große Zukunft dieses Systems mein Kritikersegen über Rocksmith. Jeder der bisschen auf der Gitarre klampfen kann, sollte sich solidarisieren, vielleicht lernen die Möchtegern-Brit-Pop-Flaschen ein paar Songs mehr als Wonderwall und Stairway to Heaven.

5 von 5 Fingerpornos aus reinem Guitar Hero-Trotz

Plattform: Xbox, PS3, PC

Publisher: Ubisoft

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