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Trotz Explosionen fällt einem bei 'Fuse' das Gähnen leicht

Ich bin nicht enttäuscht, aber schlecht ist mir schon. Dieses Spiel etwas Neues zu nennen, wäre sicherlich ein kompletter Blödsinn.

Sagt "Hallo" zu Naya und Izzy. Sie sind geschrieben wie ein Vin Diesel Charakter, wollen cool sein wie Tank Girl und stellen zwei der vier Elite-Einheiten von einer weiteren unnötigen Gruppe von futuristischen Spezialsoldaten dar. Die heißen "OS Irgendwas". Kriegswerkzeuge werden auf fremden Planten illegal entwickelt und die beste Methode diesem Umstand Herr zu werden, ist natürlich jene, sich selbst mit den neuen Strahlenwunderwaffen auszurüsten um dann damit den außerirdischen Hersteller-Schergen samt deren Kampfrobotern den Arsch wegzublasen.

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DAS liegt auf der Hand! Wenn Fuse aber ein Aushängeschild für spannende "neue" Spielkonzepte sein soll, dann freut euch auf meine, noch nie dagewesene Gaming-Idee: "Ultra Claudio Siblings". Die Geschichte eines südländischen Elektrikers, der mit seinem Bruder auf Frösche und Erdbeer-Gegner herumspringt um eine Herzogin zu retten.

Nein, jetzt aber ernsthaft. Fuse—was auch der Name der internen Alien-Tötungs-Technologie ist—sieht sehr, sehr gut aus, geht mehr den Weg einer sympathischen Comic-Optik als den der abstoßenden Beinahe-Realismus-Grafik und die bombige Black-OP-Ausrüstung macht ordentlich Krach. Insomniac Games haben mein Leben schon mit Resistance 3 bereichert und die Ratchet & Clank Serie macht auch unserem Markus mehr als Freude. Was ist jetzt aber mein Problem mit EAs neuen Dauerfeuer-Titel und der Grund für meinen Zynismus?

Ich habe bereits in meinem Next-Gen-Spielkonsolen-Rant erwähnt, dass ein weiterer uninspirierter Zukunfts-Shooter einen schweren Brechdurchfall der Ablehnung in mir hervorrufen könnte. Jetzt bin ich tatsächlich mit diesem abstoßenden Szenario konfrontiert und versuche irgendwie objektiv zu bleiben. Fuse bietet einfach keinen einzigen originellen Spruch, Plot oder Design-Gedanken, seien wir uns ehrlich.

Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Gaming-Motivation durch eine mittelschwere Depression beziehungsweise Unlust am Lustigem getrübt ist. Aber dafür kann man im schön übersichtlichen und smart ausgefeilten Coop-Mode von Fuse die Gewissheit haben nie wieder das Gefühl von Einsamkeit zu verspüren, auch wenn man innerlich weiß: Das ist alles von Gears of War geklaut.

Das Spiel ist der perfekte Rebound für enttäuschte Über-die-Schulter-Schießer ohne Ansprüche. Außerdem ist sozialer Kontakt immer gut, auch wenn dieser lediglich über ein fettiges Team-Speak-Headset am Kopf abläuft. Geiles Spiel, aber ich gehe trotzdem erstmal eine Rennie-Tablette kauen.

3 von 5 Schusswechsel, die ein schwarzes Loch der Lethargie erzeugen.

Plattform: Xbox 360, PS3, PC
Publisher: Ubisoft

Josef auf Twitter: @theZeffo