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Großbritanniens Killerkrebse

„Stellen Sie sich eine Gruppe menschengroßer Garnelen vor, die in eine Konditorei gehen und aus jedem Kuchen einen Bissen nehmen, bevor sie alles zurückstellen und langsam schlecht werden lassen."

Killerkrebse sind eine in Osteuropa heimische Krustentierspezies. Seit 1992 haben sich die kleinen Kerle die Wasserwege Westeuropas erobert. Laut Jaimie T. A. Dick, Professor für Invasionsökologie an der Queen's University Belfast, „kämpfen [sie] ökologisch weit über ihrer Gewichtsklasse. Sie töten, töten, töten. Sie essen nicht auf. Stellen Sie sich eine Gruppe menschengroßer Garnelen vor, die in eine Konditorei gehen und aus jedem Kuchen einen Bissen nehmen, bevor sie alles zurückstellen und langsam schlecht werden lassen."

Das Problem ist, dass sich die Krebse auch dann noch rasant weiter vermehren, wenn ihre Nahrungsquelle erschöpft ist. Normalerweise verschwinden eingeführte Arten wieder, wenn ihnen die Nahrung ausgeht. Doch als der Killer-krebs (offiziell Großer Höckerflohkrebs oder Dikerogammarus villosus) seine Futterquelle (wirbellose Tiere und Fischaugen) erschöpft hatte, wechselte er einfach und filtrierte Algen aus dem Wasser.

Als Häppchen sind die Krebse nicht beliebt. Aber das Chitin in den Panzern lässt sich zu Treibstoff verarbeiten.

Mit der Ernte der Krebse lässt sich das Problem allerdings nur begrenzt lösen. „Wenn man sie aus den Gewässern holt, tut man damit nicht unbedingt etwas Gutes", sagte Dick. „Man gibt die ganzen Nährstoffe für ihre Nachkommen frei, die wachsen dann doppelt so schnell und fressen da weiter, wo die anderen aufgehört haben."