FYI.

This story is over 5 years old.

News

Laut einem US-Politiker hätten bewaffnete Juden den Holocaust verhindern können

Sind Gegner des amerikanischen Waffengesetzes nicht besser als Hitler? Dieser Republikaner glaubt es zumindest.

Foto: Emily Stanchfield | Flickr | CC BY 2.0

Immer wenn man glaubt, dass unsere hiesige Politlandschaft gerade so richtig am Rad dreht, schwappt eine Meldung aus dem amerikanischen Wahlkampf über den großen Teich und zeigt uns, dass es dort in Sachen „unsympathischer Dampfplauderer" auch einiges zu hören gibt.

Als wäre es nicht abstrus genug, was Donald „das lebende Toupet" Trump Woche für Woche an ausländerfeindlichen Verschwörungstheorien in die Welt hinausbrüllt, hat sich einer seiner republikanischen Konkurrenten, Ben Carson, in einem Interview mit CNN besonders spektakulär ins Aus geschossen . Im Versuch, die Diskussionen um eine Verschärfung des amerikanischen Waffengesetzes zu kontern, hatte er bereits in seinem Buch A More Perfect Union dargelegt, dass das Dritte Reich vor allem deshalb überhaupt stattfinden konnte, weil die Bevölkerung zuvor flächendeckend entwaffnet worden sei.

Angesprochen darauf, was er mit diesem Vergleich andeuten wollte, erklärte er, dass Amerikaner niemals in eine derart verfahrene Situation kommen würden, weil die Waffensituation in den USA eben eine andere sei. Als der Moderator ungläubig nachfragt, ob Carson wirklich glaube, dass es die Situation entspannt hätte, wenn die Juden im Besitz von Waffen gewesen wären, sagt der: „Es gibt einen Grund dafür, dass Diktatoren den Leuten zuerst die Waffen wegnehmen."

Was wir bisher über den Amoklauf von Oregon wissen.

Aktueller Auslöser der immer wieder aufkommenden Diskussion um das vollkommen zu Recht unter Kritik stehende amerikanische Waffengesetz ist das Massaker an einem Community College im US-Staat Oregon. Bei der Tat starben zehn Menschen, darunter auch der Täter. Sieben weitere wurden schwer verletzt.

Die Reaktion der amerikanischen Waffenlobby? Waffen in allen Schulen fordern—für Lehrer und Schüler. Die zynische Argumentation dahinter: Statt derartige Vorkommnisse durch die Restriktion des bürgerlichen Waffenbesitzes zu verhindern, sollen sich potentielle Opfer mit den gleichen Mitteln wehren können. Ein Punkt, den auch Ben Carson mit allen Mitteln zu vertreten scheint.