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​Hangover-News, 28. Dezember 2015

Schießereien in Berlin, Donald Trump findet Hillary Clinton sexistisch, und der Islamische Staat hat eine harte Niederlage eingefahren: Alles, was du über Weihnachten verpasst hast.

Bei einer Schießerei in Berlin wurde ein Mensch getötet und drei schwer verletzt

Im Berliner Stadtteil Wedding herrschte am Samstag Ausnahmezustand, nachdem ein 15-köpfiges Hinrichtungskommando vier Männer auf offener Straße mit Messern und mindestens einer Schusswaffe angegriffen hatte. Eines der Opfer starb, die drei anderen wurden schwer verletzt, sind aber mittlerweile außer Lebensgefahr. Die Täter flüchteten laut Aussage eines Zeugen in mehreren BMW.

Bei den Opfern soll es sich um einen Vater, seinen Sohn und zwei Cousins aus Bosnien-Herzegovina handeln. Laut der B.Z. könnte es sich bei den Tätern um Mitglieder einer anderen Familie aus Bosnien handeln, mit denen die Opfer sich am Freitag in einer Kneipe gestritten hätten. Bis jetzt konnte noch kein Täter verhaftet werden. Die Mordkommission erhofft sich Auskünfte von den Überlebenden, die zur Zeit unter massiver Bewachung in einem Berliner Krankenhaus liegen, vor dem sich am Samstagabend und am Sonntag mehrere Dutzend Familienangehörige der Opfer versammelten, die aber friedlich blieben.

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Der Islamische Staat hat eine schwere Niederlage gegen die irakische Armee eingesteckt

Die irakische Armee hat die letzten Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus Ramadi geworfen und die Hauptstadt der Provinz Anbar damit vollständig zurückerobert. Nach der Eroberung der Stadt durch den IS im Mai gelang es der irakische Armee erst Anfang Dezember, eine ernsthafte Offensive gegen die Miliz zu starten. Mit amerikanischer Luftunterstützung konnten zwar schnell mehrere Stadtteile eingenommen werden, im Stadtzentrum selber war der Fortschritt jedoch wegen zahlreicher Sprengfallen und Heckenschützen zum Stehen gekommen. Am Wochenende meldete die Armee schließlich, die letzten IS-Kämpfer seien geflohen oder von Luftschlägen getötet worden. Der IS verliert damit eine seiner größten Städte im Irak. Auch in Syrien erlitt die Miliz Rückschläge: Einer Allianz aus kurdischen und arabischen Rebellen gelang es, den Tischrin-Damm zurückzuerobern. Insgesamt soll der IS seit Jahresbeginn 14 Prozent seines Gebiets verloren haben.

Über Weihnachten wurden tausende Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet

Verunglücktes Flüchtlingsboot (vor Lampedusa). Foto: imago | Joker

Auch über Weihnachten haben Tausende Flüchtlinge ihr Leben auf dem Mittelmeer riskiert, um vom türkischen Festland aus griechische Inseln zu erreichen. Am ersten Weihnachtstag kamen am Athener Hafen Piräus 1.700 Menschen an. Seit Montag letzter Woche beträgt die Zahl damit mindestens 12.000 Menschen. Trotz des vergleichsweise milden Wetters ist das Mittelmeer aber weiterhin lebensgefährlich: Allein am ersten Weihnachtstag rettete die italienische Küstenwache in sechs verschiedenen Operationen 751 Flüchtlingen das Leben, insgesamt mussten 2.100 Menschen gerettet werden.

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Donald Trump hat Hillary Clinton Sexismus vorgeworfen

Foto: imago | ZUMA Press

Bis heute ist nicht abschließend geklärt, ob Donald Trump eigentlich einen Wahlkampf oder eine Wahlkampf-Satire-Show führt. Seine neueste Eskapade passt jedenfalls perfekt in das Show-Konzept: Er hat der einzigen weiblichen Kandidatin im Rennen, Hillary Clinton, Sexismus vorgeworfen. Und zwar, weil sie vorhat, ihren Mann—den ehemaligen Präsidenten Bill Clinton—hin und wieder mit auf die Bühne zu nehmen. „Hillary spielt die Frauen-Karte", erklärte Trump in einem Interview mit Fox News. „Frauen ärgern sich über so ein Verhalten am meisten." Was genau er damit meint, erklärte Trump nicht. Im US-Wahlkampf ist es durchaus üblich, die Ehepartner auf Wahlkampfveranstaltungen vorzustellen—jedenfalls haben das männliche Kandidaten in der Vergangenheit regelmäßig getan. Offenbar ist das aber sexistisch, sobald eine Frau es tut. Hach, Donald.

Die CSU fordert verbindliche Deutschkurse für Flüchtlinge

Die Süddeutsche berichtet, dass die CSU auf ihrer bevorstehenden Klausur eine „Integrationspflicht" für Flüchtlinge fordern wird. Dazu gehören wohl vor allem Deutschkurse. Wenn die versäumt werden, sollen die Asylbewerber weniger Leistungen erhalten.

Das erinnert im ersten Moment stark an die etwas peinliche Aktion von vor gut einem Jahr, als die CSU erst forderte, die Ausländer sollten doch angehalten werden, auch zu Hause Deutsch zu sprechen, und den Vorschlag dann unter dem allgemeinen Gelächter der Bundesrepublik kleinlaut zurückzog. Aber auch wenn es nicht unbedingt besonders sympathisch wirkt, Flüchtlingen mit Geld-Entzug zu drohen, wenn sie nicht Deutsch lernen: Tatsächlich wäre es zumindest mal ein Anfang zu garantieren, dass jeder Flüchtling überhaupt die Chance und das Recht auf Deutschkurse hat. Am eigenartigsten ist übrigens die Forderung Wolfgang Schäubles, Asylbewerber sollten sich mit 36 Euro pro Monat an den Kosten ihres Deutschkurses beteiligen. Wenn sowohl CSU als auch Schäuble sich durchsetzen, kämen die Flüchtlinge also in die Situation, dass sie zahlen müssen, wenn sie Kurse nehmen, und auch zahlen, wenn sie keine machen. That's CDU/CSU for you.

Ein polnischer Böllerstand an der Grenze ist (ungeplant) in die Luft geflogen

An der deutsch-polnischen Grenze auf der Ostsee-Insel Usedom ist ein Böller-Verkaufsstand explodiert und im anschließenden Feuer vollkommen zerstört worden. Das Unglück ereignete sich in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze in der polnischen Stadt Swinemünde (polnisch: Swinoujscie), wo der Stand auf dem sogenannten „Polenmarkt" offenbar auf deutsche Kunden ausgerichtet war, die sich in Polen legal Böller kaufen wollen, die wegen ihrer Stärke in Deutschland nicht erhältlich sind. Irgendwie fing der Stand jedoch Feuer und explodierte so stark, dass Metallteile bis zu 30 Meter weit geschleudert wurden, danach brannte der Stand unter zahllosen weiteren Klein-Explosionen vollkommen ab. Bilanz: Ein zerstörter Stand, mehrere heftig beschädigte Autos, und möglicherweise zwei Verletzte.