Die besten Fotos von besoffenen Verkleideten am Hilari 2016
Foto: Sascha Britsko

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Die besten Fotos von besoffenen Verkleideten am Hilari 2016

"Deine Freundin, die kann blasen, die kann blasen blasen blasen an den Füssen nicht ertragen..."

Fasnacht ist nicht jedermanns Sache. Ganz ehrlich, meine ist sie auch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass die Schaffhauser Fasnacht einfach nur scheisse ist. Deswegen tun es die meisten meiner Stadt-Genossen mir gleich und pilgern ein Januar-Wochenende im Jahr über die Brücke in den schönen Kanton Zürich zu den vier Dörfern Feuerthalen, Langwiesen, Flurlingen und Uhwiesen, wo sie von Donnerstag bis Sonntag hemmungslos die Sau raus lassen—verkleidet versteht sich.

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Wer Hilari nicht kennt, der wird auch den Wert dieses Festes nicht verstehen können, denn auf den ersten Blick ist es von einer normalen Fasnacht nicht gross zu unterscheiden: Saufen, Kostüme und Schlager. Wie man auf der Hilari-Homepage lesen kann, hat dieses kleine Fest ursprünglich aber eine edlere Bedeutung:

„Vor Jahrhunderten lebte auf Schloss Laufen das Edelfräulein Bertha von Laufen. Es wurde von seinen Untertanen verehrt und geliebt, denn es führte ein mildes Regiment. Als ein Ritter aus dem Schwabenland sie begehrte und um ihre Hand anhielt, verweigerte sie ihm diese, denn sie wollte ihre Untertanen nicht verlassen. Indes, der Ritter gab nicht nach und belagerte mit seinen Knechten das Schloss. In grosser Not liess Bertha heimlich Boten ausschicken und rief die Männer der Dörfer Uhwiesen, Flurlingen, Feuerthalen und Langwiesen um Hilfe. Diese kamen sogleich und gingen wacker zur Sache. Die fremden Eindringlinge wurden verprügelt und des Landes verjagt. Zum Dank für die erlösende Tat und zum Andenken an ihren Schutzpatron, den heiligen Hilarius, vermachte das Burgfräulein ihren Bauern auf ewige Zeiten den Cholfirstwald. Darum herrschte in den vier Gemeinden eitel Freude bei gross und klein, und so wird dieser Anlass gefeiert bis auf den heutigen Tag. Die Schenkungsurkunde aber wird verwahrt im Archiv des Uhwieser Kirchleins."

Mittlerweile ist diese Geschichte hinter den aufwendigen Vorbereitungsarbeiten, die die Gemeinden jedes Jahr auf sich nehmen, untergegangen. Trotzdem wird das ganze Dorf für das Festwochenende mobilisiert: Gross und Klein nehmen sich frei um mit ihren Freunden und Verwandten zu feiern. Wer mit diesem Brauch aufgewachsen ist, der wird ihn nicht so schnell hinter sich lassen. Ja sogar aus Amerika und Australien kehren passionierte Hilaristen jährlich in die 3000-Seelen-Dörfchen zurück.

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Wie jedes Jahr war auch ich wieder dabei und habe für diejenigen, die nicht in der Umgebung unserer Dörfchen wohnen, besoffen ein paar Bilder gemacht: