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In diesem Video erklärt ein Heidenauer den Grund für den ostdeutschen Rassismus: Frauenmangel

Detlef findet halt scheiße, dass nicht mehr Flüchtlingsfrauen kommen, weil er dann vielleicht auch mal eine abbekommen könnte.

Mangelndes Demokratieverständnis, das autoritäre Erbe, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten: es gibt viele Theorien, warum es in Ostdeutschland so überproportional viel Rassismus gibt. Bis jetzt hat aber noch niemand daran gedacht, die Ostdeutschen einfach mal selber zu fragen. Glücklicherweise hat ein Mann namens Detlef jetzt nicht mehr an sich halten können und der Bild die Wahrheit in die Kamera diktiert: Der Frauenmangel ist schuld.

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Das ist ein Auszug aus einem längeren Video vom YouTube-Account „BildReporter", das aus ungeklärten Gründen mittlerweile auf privat umgestellt wurde.

Danke, Detlef! So ehrlich hat es bis jetzt noch keiner über die Lippen gebracht. Was vielleicht auch daran liegt, dass man seinen Coolheitsfaktor nicht unbedingt enorm voranbringt, wenn man vor versammeltem Fernsehpublikum verrät, dass man sich von den zickigen deutschen Frauen unterfickt fühlt und deswegen böse auf Ausländer ist. Es sei denn, das ist eine großartige Satire. Wofür vielleicht der starke Berliner Akzent des Langzeitarbeitslosen spricht, und die Tatsache, dass er bei Sigmar Gabriels Besuch ebenfalls anwesend war—mit einem Schild, auf dem „Onanieren und hartzen—mein Beitrag zur Weltoffenheit" steht.

Das könnte aber auch wiederum auch nur bedeuten, dass es ihm wirklich, wirklich sehr auf die Nerven geht, dass er keine Frau hat. So sehr, dass er keinen Besuch von hohen Regierungsvertretern auslässt, um dieses Anliegen auf seine sympathisch-knorrige Art anzusprechen. Die Frage, ob Detlef das ernst meint oder die Bild grandios verarscht hat, ist also noch nicht endgültig geklärt.

Andererseits hat Detlef wirklich recht: In Ostdeutschland herrscht seit der Wende tatsächlich ein Frauenmangel, den Forscher als „europaweit einzigartig" bezeichnet haben. In manchen Regionen gibt es einen Männerüberschuss bis zu 25 Prozent. „Selbst Polarkreisregionen im Norden Schwedens und Finnlands reichen an die ostdeutschen Werte nicht heran", ließen die Forscher sich nicht nehmen, hinterherzuwerfen.

Immerhin bedeutet das, dass es eine ziemlich einfache Lösung für das ostdeutsche Rassismusproblem gibt: Man muss den nervösen Männern eigentlich nur erklären, dass jetzt erstmal vielleicht mehr junge Männer kommen, weil die von ihren Familien vorgeschickt werden. Wenn sie zu denen aber richtig nett sind—vielleicht mal zusammen saufen gehen, oder ins Freibad—, fühlen die sich hoffentlich so wohl, dass sie ihre Familien schnell nachholen. Und da ist dann vielleicht auch die ein oder andere Schwester oder Cousine dabei, die einen gestandenen Mann mit eigener Doppelhaushälfte in Bischofswerda durchaus zu schätzen weiß. Love conquers all.