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​Kanada hat eine Reisewarnung für Ostdeutschland rausgegeben

Danke, Deutschland.
Wird wohl auch kein anderer hinwollen, wenn ihr so weiter macht. Pegida-Demo im Januar. Foto: imago/Future Image

Die kanadische Regierung hat eine Sicherheitseinschätzung für Deutschland veröffentlicht, in der besonders vor Ostdeutschland gewarnt wird.

In der Warnung heißt es, „extremistische Jugendgruppen" seien vor allem in kleinstädtischen Bereichen und „Teilen des ehemaligen Ostdeutschland" ein Problem, wo sie Menschen „wegen ihrer Rasse, oder weil sie ,ausländisch' aussehen" bedrohen oder angreifen würden.

Offenbar hat man in Kanada aber nicht nur rassistische Überfälle auf dem Schirm. Auch politische Demonstrationen gelten als gefährlich: Sie hätten „das Potenzial, plötzlich in Gewalt umzuschlagen". Aus dem Grund werden kanadische Staatsbürger gebeten, kategorisch alle Demonstrationen und große Versammlungen zu meiden.

Die Warnung kommt zu einer Zeit, als die Pegida-Demonstration in Dresden es zum ersten Mal seit fast einem Jahr wieder auf geschätzte 10.000 Teilnehmer gebracht hat. Obwohl es bei der Dresdner Pegida-Demo äußerst selten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam, gab es bei den Ablegern in anderen Städten immer wieder Krawalle. Aber auch bei anderen islamophoben (Hogesa in Köln) oder „asylkritischen" (zum Beispiel Freital und Heidenau in Sachsen) Demonstrationen im letzen Jahr kam es immer wieder zu Gewalt.

Den Zusammenhang stellt auch die kanadische Regierung her. Sie weist darauf hin, dass ein „bedeutender Anstieg in der Zahl von Migranten und Flüchtlingen" in Europa nicht nur manchmal zu Schwierigkeiten mit Zügen führen könnte, sondern auch das „Potenzial für Demonstrationen, die ohne Vorwarnung gewalttätig werden könnten[,]" erhöhen. Reisende sollen deshalb die einheimischen Nachrichten im Auge behalten.

Das ist nicht das erste Mal, dass Reisende vor Rassismus in Ostdeutschland gewarnt werden: Zur WM 2006 sorgte ein Papier des Afrika-Rates für Wirbel, das an alle Teilnehmer-Länder verschickt wurde und erklärte, ganz Ostdeutschland sei „für Dunkelhäutige gefährlich".