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Bis so guet

Kevin Costner liebt Dosenfisch

Ich war echt mal in Kevin Costner verliebt. Und daran wird auch Dosenthunfisch nichts ändern.

Foto von Scyllarides ı Flickr ı CC BY-ND 2.0

Hast du in letzter Zeit mal Fernsehwerbungen geschaut? Schon klar, unsere Seelen werden auch sonst schon genug geknechtet. Aber manchmal lohnt es sich. Diese Woche hingegen war es die Hölle. Da habe ich eine Werbung für Dosenthunfisch gesehen. Nicht nur, dass ich nichts von Dosenthunfisch halte. Die Hauptrolle in dem Spot hat Kevin Costner gespielt.

Ja, genau der Kevin Costner, den du immer für cool gehalten hast. Der Kevin Costner, der vor 24 Jahren der heisseste Typ im Kino war. Wollt ihr mich verarschen? Warum spielt so einer in einem Werbespot für Konservenfisch mit?

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Kevin, ich habe meinen Glauben verloren. Nicht nur in dich, sondern in die ganze Menschheit. Ich habe euch immer verteidigt. Euch in die Jahre gekommenen Berühmtheiten, die sich von der fame- und vor allem geldgeilen neuen Generation abheben wollen. Ich höre mich noch sagen: „Nein, es sind nicht alle gleich.“ Aber ich lag falsch. Alle sind käuflich. Auch du, Kevin.

Foto: Screenshot von Youtube 

Dass Typen wie George Clooney, die sich nicht aus dem Rampenlicht verabschieden können, gegen Bezahlung ihre Visage für überteuerten Kaffee herzeigen, ist nichts Neues. Oder, dass sich talentfreie Hotel-Erbinnen für Burger-Ketten auf nassen Autos räkeln. Das haben wir alles schon gesehen. Aber Kevin Costner?

Ok, seine besten Jahre mögen vorbei sein. Der Mann hat Familie, wirst du vielleicht sagen. Die muss ernährt werden. Aber der Typ war einmal der, der mit dem Wolf getanzt hat. Und der Bodyguard. Als Whitney Houston ihm im legendärsten Liebeslied aller Zeiten die ewige Liebe schwor?

War ich wirklich die einzige, die bei diesem Film gehofft hat, dass Whitney nicht gerettet werden kann und sich Kevin am Ende für mich entscheidet? Ich kann nicht akzeptieren, ihn als neues Maskottchen für die Überfischung der Meere zu sehen. Der Mann ist eine Legende.

Foto von Marijn de Vries Hoogerwerff ı Flickr ı CC BY-SA 2.0

Kevin Costner ist keine Prostituierte. In diesem Beruf hat er zwar mal geschnuppert, aber er hat es gehasst. Und deshalb glaube ich eisern daran, dass er das Ganze nicht für Geld tut, sondern weil er eine Passion für diesen Fisch hat und sich in Konservendosen bezahlen lässt. Dass er diese Werbung aus freien Stücken macht, nicht weil er es nötig hat, sondern weil er echt auf Dosenthunfisch steht. Weil Kevin Costner immer noch der Hammer ist.

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Und weil auch ihr so der Hammer seid, haben wir für euch wieder eine Liste für eine Woche Kultur und Spass.

Heute gehen wir in die Photobastei. Gute Musik gibt's in Winterthur, bei den Musikfestwochen oder im La Catrina, mit Kalte Hand & Natasha Waters. Entwicklungshilfe lohnt sich nicht? So ein Seich. Trotz Baustelle sollten heute eigentlich alle dem Oltner Kulturleben helfen und im Coq d'Or zu Atomic Bitchwax abdriften. Ins Coq kann man aber eigentlich jeden Tag gehen.

Morgen müssen wir uns zwischen ganz vielen tollen Feten entscheiden. Im Stall 6 gibt es Tropical Continent, im Hive Miteinander Musik. In der Turnhalle gibt es Dub, im Sedel das Antirep-Festival und auf der Flucht vor dem St. Gallerfest retten wir uns in die Tankstell. Das ist aber allen egal, die Niveau haben oder ihren Voyeurismus zumindest durch den Kunstfilter ausleben wollen, denn am Mittwoch hat das Zürcher Theaterspektakel begonnen. Wir sind dabei, zum Beispiel bei Ganesh vs. The Third Reich.

Am Samstag gehen wir zu U5 in die Kunsthalle Arbon, zu Frivoulus im Café Gold, zum Queer CH Sommerfest im Treibhaus oder ans [Jägerhallen](http:// http://www.jaegerhalle.bs) Opening.

Sonntags schauen wir Under the Skin, zum Beispiel im Riff Raff.

Und am Mittwoch gehen wir an Voyeurismus, die Diskussionsplattform in der Bagatelle.