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Ist Obdachlosigkeit in SimCity ein Bug oder ein Feature?

Matteo Bittanti rekontextualisierte die Netz-Diskussion der Online-Foren, um zeigen zu können, was die Spieler und das Spiel selbst über den gesellschaftlichen Umgang mit Obdachlosigkeit aussagen.

Seit der Veröffentlichung der fünften SimCity-Version im Jahr 2013 diskutieren zahllose Freizeit-Bürgermeister leidenschaftlich über Strategien zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit in ihren simulierten Superstädten. Dabei sind schon unterschiedlichste digital-herzlose Maßnahmen zusammengekommen: Mit dem Bulldozer die Grünanlagen plattmachen, in denen sich die Obdachlosen versammeln, auf Tornados warten, die die ungebetenen Gäste ohne Dach über dem Kopf auf natürliche Weise aus der Stadt pusten oder eine so ineffiziente Infrastruktur bauen, dass selbst die Wohnungslosen von alleine verschwinden.

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Matteo Bittanti, der momentan als Dozent an der IULM-Universität in Mailand lehrt, hat nun all die Strategien für eine sauberere Metropole in einem epischen 600-Seiten-Werk nutzergenerierter „humanitärer" Stadtplanung versammelt. Sein in zwei Bänden erschienenes „How to Get Rid of the Homeless" dokumentiert verschiedenste Aspekte des sogenannten „Homeless Scandal" der SimCity besonders im Jahr 2013 erschütterte. Bittanti interessiert sich für die sozialpolitischen Gaming-Debatten, da er das reale Ausmaß, welches Obdachlosigkeit annehmen kann, bei seiner mehrjährigen Gastdozententätigkeit in der Bay Area mit eigenen Augen beobachtete:

„Die Diskussionen über Wohnungslosigkeit in SimCity haben mich irgendwann viel mehr fasziniert als das Spiel selbst. Die Diskurse der Nutzer waren zwar nicht unbedingt direkt von Rassismus oder Klassismus motiviert, aber das Thema wurde doch auf eine äußerst befremdliche Weise angegangen."

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