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Österreichs Rechte wollen den Kebab boykottieren

Warum Die Nationale Österreich zum Döner-Boykott aufruft und wo ihr dieses Wochenende besser hingehen solltet.

Screenshot via Facebook

Es gibt Dinge, die sind so dumm, dass sie einen wie ein angefeuchteter Dildo im Gesicht erwischen und in sofortige Schockstarre und Handlungsunfähigkeit versetzen. Eine solche Sache ist zum Beispiel, wenn Die Nationale Österreich ein Bild mit den Worten „Ich esse keinen Döner mehr, um Islamisten nicht zu unterstützen“ auf Facebook postet, das aussieht, als wäre es mit ganz viel Liebe zum Detail von einem deprimierten Käsekrainer-Verteidiger mit super WordArt-Skills gemacht worden.

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Die Nationale Österreich sieht sich selbst als Initiative, deren Ziel es ist, Österreich zu stärken und zu verändern. In welche Richtung diese Veränderung gehen soll, ist eindeutig—gegen Kopftuch, gegen türkische Werbung, Kündigungen von Verträgen mit Firmen, die Türken gehören, Dienstgeber sollen türkische Mitarbeiter abbauen, „meiden Sie Geschäfte, wo nur Türken einkaufen“. Ach ja.

Da sich die Mitglieder dieser „rechten—also eher Mitte rechts"-Gruppierung, wie auf ihrer Homepage zu lesen ist, den weitreichenden Gefahren einer Multi-Kulti-Gesellschaft bewusst sind und die Österreicher vor der Überhandname des Islams schützen wollen, rufen sie nun dazu auf, Döner zu boykottieren, um so gegen  Terrorismus vorzugehen. Die Begründung für den Dönerboykott ist, dass „das ganze Netzwerk, von der Produktion bis zum Vertrieb, in islamischer Hand, teilweise in der Hand von Fundamentalisten“ sei. Die 3,50 Euro für ein Dürüm kommen also dem Dschihad zugute und werden direkt in einen neuen Sprengstoffgürtel investiert.

Essen zu boykottieren, das von Zugehörigen anderer Religionen gemacht und verkauft wird, ist das kulinarische Äquivalent zu Ken Jebsens Verschwörungstheorien und seinem damit einhergehenden Aufruf zum Medien-Boykott. Wenn die Mitglieder der Nationale nur noch in katholische und österreichische Küche investieren wollen, werden sie auf Dauer jedenfalls nicht glücklich.

Wir sagen euch, welche Veranstaltungen ihr kommendes Wochenende auf keinen Fall boykottieren solltet:

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Donnerstag

Heute eröffnet die Ausstellung Neue Wege nichts zu tun im Museumsquartier. Dazu gibts das Mini-Festival Neue Wege, bei dem ihr das ganze Wochenende über Musikern wie Crazy Bitch In a Cave oder Monsterheart beim Arbeiten zuschauen könnt. Außerdem steigt im Celeste die Prasselbande Siegesfeier, bei der sie ihren Sieg bei der 1. Club Fußballmeisterschaft feiern.

Freitag

Heute solltet ihr zu DUSCH DICH in die Pratersauna gehen, denn unsere Freunde von Vihanna halten was sie versprechen—glory glory glory.

Samstag

Heute legen Tripeo und Stanislav Tolkachev bei Kanal Royal in der Grellen Forelle auf. Für dieses Volksfest verlosen wir 2x2 Tickets unter allen, die uns ein Mail mit dem Betreff "Forelle" an win@vice.at schicken.

Sonntag

Für die unter euch, die heute noch ein bisschen Party-Energie übrig haben, gibts heute die Canyoudigit x Eutopia Donauinselfest Afterparty im Celeste.