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The Off the Deep End Issue

Promi-Denguefieber

Die Villen und Anwesen der Bollywood-Stars sind Brutstätten von Moskitos und damit mitverantwortlich für Krankheit und Tod.

Während des jüngsten Ausbruchs des Denguefieber in Mumbai gab es über 700 Infizierte und über ein Dutzend Tote. Das ist nicht ungewöhnlich, denn Denguefieber ist die sich am schnellsten verbreitende, von Moskitos übertragene Krankheit der Welt. Was hingegen überrascht, ist, dass man Bollywoodstars die Schuld dafür gibt. Beamte der Stadtregierung Mumbais, der Brihanmumbai Municipal Corporation (BMC), werfen den reichen Bewohnern der Stadt vor, den Moskitobekämpfern den Zutritt zu ihren Anwesen zu verwehren und dem Fieber so Brutstätten zu bieten.

Die BMC hat in den letzten Monaten darauf hingewiesen, dass über 80 Prozent der Brutstätten der Moskitos auf den Anwesen der Mittel- und Oberschicht zu finden sind, und wohlhabende Gegenden wie Bandra und Pali Hill die Hotspots bilden. Rishi Kapoor, der in über 140 Bollywoodfilmen aufgetreten ist, musste mit Denguefieber ins Krankenhaus. Als die Pestizidabteilung der BMC seine Residenz begutachtete, stellten sie fest, dass das stehenden Wasser seiner Bepflanzungen zur Heimat von Moskitos geworden war. Mehrere andere Stars werden bezichtigt, den Zugang zu ihren Grundstücken verweigert zu haben.

Thomas Walker, Lektor an der London School of Hygiene & Tropical Medicine, erklärte, „Dengue wird mit einer Tropfinfusion behandelt, und je mehr Geld man hat, desto wahrscheinlicher hat man Zugang zu einer dementsprechenden Behandlung. Außerdem kann die Krankheit die Fähigkeit zu arbeiten stark beeinträchtigen, was für jemanden, der seine Familie ernähren muss, katastrophale Folgen haben kann."

Wer sich weigert, sich um die Moskitobrutstätten zu kümmern, muss mit einer Höchststrafe von 10.000 Rupien rechnen, lediglich 120 Euro. Vivek Adhish, der Mitautor eines kürzlich erschienenen Berichts über die unzureichende Erfassung von Dengue-Fällen, sagte, „Wenn auf dem Gelände eines Hauses Brutstätten gefunden werden, kann eine Strafe auferlegt werden, die aber, angesichts der gravierenden Folgen, sehr gering ausfällt."

Walker fügte hinzu, „Es obliegt dem guten Willen der Menschen, die Schädlingsbekämpfer auf ihre Grundstücke zu lassen. In einem Land wie Indien, wo die Bevölkerungszahl so extrem hoch ist und es temporäre Slums ebenso wie unzugängliche Grundstücke der Reichen gibt, ist es fast unmöglich, die Brutstätten auszumerzen."