Hier betrinken sich die Reichen der Reichen beim Polo

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Hier betrinken sich die Reichen der Reichen beim Polo

„Das Ganze war eine dieser Veranstaltungen, die total schrecklich und faszinierend zugleich sind."

Seit sechs Jahren findet das Veuve Clicquot Polo Classic nun schon in Los Angeles statt und hat sich dabei zu so etwas wie einer (trink)festen Institution entwickelt. Der Veranstalter Veuve Clicquot bezeichnet die Veranstaltung dabei als „einen aufregenden Nachmittag mit Polo und Picknicks", der mit „einem Glas Champagner" (oder 20) genossen werden soll.

Nachdem unsere Fotografin Michelle Groskopf nun beim diesjährigen Polo Classic dabei war, beschreibt sie das Ganze jedoch eher als das Ende unserer Tage.

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Am Telefon erzählte sie uns davon, wie sie ihren „aufregenden Nachmittag mit Polo und Picknicks" wahrgenommen hat:

„Das Ganze war eine dieser Veranstaltungen, die total schrecklich und faszinierend zugleich sind. Ich fühlte mich zurückversetzt in eine pompösere und ausschweifendere Ära. Die Leute dort trugen Klamotten in den Farben Veuve Clicquots und gaben Tausende Dollar für Champagner aus. Es wurden Veuve-Cliquot-Handtücher, -Regenschirme, -Gläser und was weiß ich noch alles verkauft. Eigentlich war die ganze Veranstaltung ein einziges riesiges Product Placement.

Meiner Meinung nach war das Polospiel nur Mittel zum Zweck. Eigentlich ging es dort nur darum, gesehen zu werden, zu plaudern, zu saufen, rumzumachen und Geschäfte zu besiegeln (was ja auch nur das Business-Äquivalent zum Rummachen ist). Für ihr Alter trugen alle Anwesenden sehr viel Schmuck. Egal, wo man auch hinschaute, überall konnte man Seersucker und locker über die Schultern gelegte Pullover sehen. Ich glaube, dass alle Anwesenden das Event mit einer ironischen Einstellung angegangen sind—so als ob das Ganze eine und gleichzeitig aber auch keine Kostümparty sei. Sie haben sich so in ihrem Reichtum und in ihren offensichtlichen Privilegien verloren, dass sie kein Problem darin sahen, diese Dinge ein bisschen auf die Schippe zu nehmen. Ich hatte das Gefühl, dass die Leute dort ihre Vorfahren ehrten und sich gleichzeitig über sie lustig machten.

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Wenn ich die ganze Veranstaltung mit einem historischen Ereignis vergleichen müsste, dann wohl mit dem Hof von König Ludwig XIV., an dem eine dieser typischen Teeniefilm-Hauspartys stattfindet. Eine gewisses Gefühl von Hochnäsigkeit lag dort überall und zu jeder Zeit in der Luft—das waren ja auch die besoffenen Kinder der Leute, die die Welt regieren. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie lange die Aufräumarbeiten gedauert haben—wahrscheinlich hatte das etwas von der Arbeit bei der Katastrophenhilfe."

Mehr von Michelles Arbeiten findest du auf ihrer Website sowie bei Instagram.