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Für manche reicht das schon aus, um Lemmy zu boykottieren. Für sie ist esfragwürdig genug, SS-Uniformen auf eine Stufe mit Che-Guevara-Shirts, Hammer-und-Sichel-„Ostalgie" und Guy-Fawkes-Masken zu stellen. Das ist natürlich OK. Niemand muss seine Nazi-Sammlung gutheißen.Man sollte aber trotzdem verstehen, dass Lemmys Faszination mit dem Bösen—nicht obwohl, sondern gerade weil es noch dazu so verdammt gut aussieht—keine ideologische Zustimmung ist.Es ist dasselbe, wegen dem auch Serien wie The Man in the High Castle (in der die Nazis den Krieg gewonnen und die USA besetzt haben) funktionieren: weil wir eben auch das, was wir verabscheuen, besser verstehen wollen. Ein bisschen mehr von diesem Bedürfnis hätte wohl auch den Diskutanten im ursprünglichen „Saufen für Lemmy"-Event nicht geschadet.Im neuen, wesentlich kleineren Ersatz-Event setzt man dezidiert auf Saufen „ohne braunen Nachgeschmack". Für alle, die dennoch auf Lemmys Rücken politische Machtkämpfe austragen wollen und Rock'n'Roll-Provokation mit unreflektiertem Nazi-Bullshit verwechseln: Hier ein kleiner Reminder, wer in diesem Spiel die Hosen anhat—und zwar solange, bis sie ihm von den Gebeinen faulen:
Markus auf Twitter: @wurstzombieIt's all about the game and how you play it.
All about control and if you can take it.
All about your debt and if you can pay it.
It's all about pain and who's gonna make it.I am the game, you don't wanna play me.
I am control, no way you can change me.
I am heavy debt, no way you can pay me.
I am the pain and I know you can't take me.– „The Game", Motörhead