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Sind Oasis Sozialisten?

Wir haben uns mit Alex Niven, dem Autor des Buches über ‚Definitely Maybe‘, getroffen und ihn so lange ausgequetscht, bis er es endlich zugegeben hat.

Definitely Maybe enthält, wie Autor Alex Niven meint, „einige der meist unterschätzten Textzeilen der ganzen Popkulturgeschichte.“ Bei all der Bewunderung, die Oasis' Meilenstein weiterhin genießt, ist es auch ein Album, über das sich gerne und mit großem Eifer lustig gemacht wird. Das ist, wie es ausschaut, vor allem in London der Fall, wo Britpop und seine Anhänger mittlerweile in den Pubs von Camden oder den Räumlichkeiten des NME ein Ghettodasein fristen.

Kurz nach seiner Veröffentlichung und auch in den darauffolgenden Jahren war Oasis' Debütalbum allerdings der erste kulturelle Vorbote einer Energiewelle, die für eine gewisse Zeit (und vor allem im Rückblick) das ganze Land zu vereinen schien. Bei all der berechtigten Kritik, die es zu der Band und dem Album gibt, hat es in Großbritannien seitdem kein so allumfassendes kulturelles Phänomen mehr gegeben—auch wenn Oasis schon bald zu grotesken Karikaturen ihrer Selbst wurden, die sich nur zu gerne zur Speerspitze der Cool Britannia-Bewegung machen ließen. Cool Britannia war letztendlich das, was der New Labour-Regierung den Boden bereitete. Bis dahin konnte die Partei nur noch magere Ergebnisse in den von Arbeitern dominierten Orten und Städten einfahren, aus denen auch die Band und viele ihrer Fans kamen.

Niven nimmt diese politische Dimension von Oasis noch einmal genau unter die Lupe. Für ihn ist Oasis' Begabung dafür, das „kulturelle Gedächtnis“ der Arbeiterklasse zu bedienen, nicht nur einer der Hauptgründe für ihren Erfolg, sondern bleibt auch weiterhin ein Sinnbild für den Bedarf an eben diesem kulturellen Gedächtnis als Grundstein für Bemühungen der radikalen Linken, um das Land aus der aktuellen politischen Misere zu manövrieren—der gleichen Misere aus der Oasis entstanden sind. Hier spricht Niven über die Depression im Zuge der Thatcher-Ära, die die frühen Oasis inspiriert hat und erforscht, wie wir indem wir unsere Lehren aus den 90ern ziehen, vielleicht neue Formen der Ästhetik schaffen können.

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