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Strache gesteht "unwahre Behauptung" über das angeblich inszenierte Asylprotest-Foto ein

Mehrmals hat Strache ein Foto des Fotografen Jürg Christandl als "Inszenierung" bezeichnet und daraus politisches Kapital geschlagen. Jetzt gibt er zu, Unwahrheiten verbreitet zu haben.

Die Aufregung war groß, als der Pressefotograf Jürg Christandl im Juni 2015 ein Foto im Kurier veröffentlichte, dass drei geflüchtete Menschen—darunter ein Kind—zeigt, die bei ihrer Ankunft im Asylquartier Erdberg von protestierenden FPÖlern empfangen wurden.

Heinz-Christian Strache bezeichnete das Foto mehrmals öffentlich als Inszenierung—unter anderem in der ORF-Diskussionsrunde Im Zentrum und in der ZIB 2—und schlug daraus politisches Kapital. Außerdem warf er Gegendemonstranten, die sich am 3. Juni ebenfalls vor dem Asylquartier versammelt hatten, um gegen die FPÖ zu demonstrieren, vor, das Kind für ihre Zwecke zu missbrauchen.

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FPÖ begrüßt geflüchtete Kinder in Erdberg. — jürg christandl (@JChristandl)3. Juni 2015

Der Kurier kündigte schließlich eine Klage gegen Heinz-Christian Strache wegen Kreditschädigung an. Der Fotograf Jürg Christandl bestritt die Vorwürfe von Anfang an. "Ich habe daran keine Inszenierung erkennen können, und ich war schon überhaupt kein Teil einer Inszenierung und lasse mich als Fotograf nicht positionieren", sagte Christandl damals gegenüber dem Kurier.

Nun musste Strache eingestehen, dass "diese Behauptung unwahr ist". Der freiheitliche Parteiobmann veröffentlichte dazu in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein Statement auf Facebook, in dem er seine unwahren Behauptungen mit einem "Ausdruck des Bedauerns" zurückzog.

Laut Jürg Christandl soll Strache als Entschädigung auch eine Spende in der Höhe von 9000 Euro an die Flüchtlingshilfe des Roten Kreuz getätigt haben. Damit—und mit dem Posting Straches—ist für Jürg Christandl die Sache erledigt.

Warum Strache das Posting gerade jetzt veröffentlicht hat, ist nicht bekannt. Laut dem Postingtext habe eine "genaue Überprüfung des Sachverhaltes" ergeben, dass das Foto nicht inszeniert war. Klar ist damit jedenfalls, dass Jürg Christandl und viele andere von Anfang an Recht hatten und die FPÖ über Monate hinweg eine falsche Behauptung aufrecht erhalten konnte, ohne dafür Beweise vorzulegen.

Paul auf Twitter: @gewitterland