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Campus, Sex und Ravioli

Typen, die ihr auf der Uni unbedingt meiden solltet

Auf der Uni gibt es einfach viel zu viele furchtbare Menschen. Damit du sofort merkst, wenn du es mit einem dieser Exemplare zu tun hast, sagen wir dir, welchen Typen du auf der Uni aus dem Weg gehen oder warum du deine Begegnung mit ihnen zumindest...

Foto: Steve Berger | Flickr | CC BY 2.0

Du hast deine ganze Jugend in der Illusion gelebt, das Campus-Leben sei wie in O.C., California, wo das Uni-Areal einem paradiesischen Garten Eden gleicht, in dem du von unzähligen potenziellen neuen Freunden und saftigen, roten Äpfeln in Form von zukünftigen Sexpartnern umgeben bist. Das ist aber keine Schande—auch wir haben Asher Roth definitiv zu viel Glauben geschenkt, als er darüber gesungen hat, wie geil die Universität ist. Denn leider sind in der Realität nur die wenigsten Menschen, die sich auf der Uni aufhalten, so attraktiv und cool, dass du sie auch nur annähernd kennenlernen oder gar nur mit einem Feigenblatt bedeckt sehen möchtest.

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Vermutlich musstest auch du schon bei deiner allerersten Vorlesung diese bittere Wahrheit erfahren. Auf der Uni gibt es einfach viel zu viele (wenn nicht sogar: fast ausschließlich) furchtbare Menschen. Egal ob in Seminaren in viel zu kleinen Hörsälen oder auf den Koma-Partys der Studienvertretung, auf die du in deinen ersten Semestern leider immer wieder gehen wirst—deine Hassobjekte aus der Uni verfolgen dich bis ans Ende der Welt, wenn es darauf ankommt. Oft ist es aber trotzdem schwierig, einen Idioten auf den ersten Blick zu erkennen und nicht auf seinen Im-wievielten-Semester-bist-du-Smalltalk reinzufallen.

Damit du sofort merkst, wenn du es mit einem dieser leider nicht ganz so seltenen Exemplare zu tun hast, sagen wir dir, welchen Typen du auf der Uni unbedingt aus dem Weg gehen oder warum du deine Begegnung mit ihnen zumindest hassen solltest:

Der Alibi-Student

Dieser Absatz wurde von Lehramts- auf Alibi-Studenten geändert, da es in wahrscheinlich jeder Studienrichtung diejenigen gibt, die sich mangels besserer Optionen einreden, dass ihr gewähltes Studium schon immer ihre Passion war.

Viele Studenten haben sich nur deswegen für einen bestimmten Berufsweg entschieden, weil sie sonst nichts Anständiges mit ihrem Leben anzufangen wissen. Nehmen wir Lehramtsstudenten als Beispiel—sie studieren irgendwas auf Lehramt, weil sie mit ihrem Geschichte-Studium kein fetter Archivar ganz nach dem Vorbild von Pearl aus Blade werden wollen. Trotzdem behauptet jeder Lehramts-Student, der ein paar Monate vorher noch die menschenverachtendste Person weit und breit war, dass er Kinder schon immer geliebt hat und in seinem Leben „etwas bewirken möchte". Kinder sind ja schließlich die Zukunft. Jedes Mal, wenn er das sagt, möchtest du ihm sein Pädagogik-Skript in seine selbstgefällige Visage dreschen, denn Menschen, die ein Fach auf Lehramt studieren, sind einfach nur Opportunisten, die gerne mit dem Argument der Sommerferien ihre Studienwahl untermauern und von denen man sich gar nicht vorstellen will, dass man etwas mit ihnen zu tun hat, geschweige denn, dass sie irgendwann einmal die eigenen Kinder unterrichten. Natürlich gibt es auch diejenigen, die unseren Kindern wirklich etwas beibringen wollen und können und wir können nur noch hoffen, dass die Kinder, die wir wahrscheinlich nie haben werden, einmal von diesen Menschen unterrichtet werden.

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Der Allwissende

Du wirst in jeder Lehrveranstaltung, die du besuchst, mindestens eine Person finden, die aus Überzeugung ein gnadenloser Klugscheißer ist. Diese übereifrigen Menschen, die bei jeder Frage ihre halbrichtige Wahrheit rausschreien und dabei selbst dem gefürchtetsten Professor ins Wort fallen, hält man nur schwer aus, weil man das Gefühl hat, dass sie sich schon lange vor der Lehrveranstaltung die gesamte Pflichtliteratur ins Hirn gehämmert haben, und man selbst nicht die geringste Ahnung vom eigenen Studienfach hat. Sie haben zwar auch eine gute Seite—nämlich, dass man selbst nie gefährdet ist, gefragt und beim Dumm-Sein ertappt zu werden, da diese Person sowieso permanent einen Dialog mit dem Vortragenden führt. Aber der Hass ist einfach viel zu groß, um diesen Dienst an der Seminargruppe anzuerkennen. Bestraf diese Person einfach mit Verachtung und verdränge, dass sie eigentlich schlauer ist als du.

Die, die nur so tun

Dann gibt es da noch diejenigen, die ebenfalls ständig ihren Senf dazu geben, nur ist deren Senf nicht mal halbwahr, sondern einfach nur kompletter Bullshit. Trotzdem schmettern sie ihn voller Selbstbewusstsein dem Vortragenden ins Gesicht und leben in einer Welt, in der sie selbst als den nächsten großen Revolutionär ihres Studienfachs inszenieren, weil sie einmal in ihrem Leben ein Buch über die Kritische Theorie gelesen und sogar ein paar Kapitel davon verstanden haben. Bei dir und den anderen schürt dieses übersteigerte, völlig unangemessene Selbstbewusstsein eigentlich nur unbändigen Hass, denn diese zu sehr von sich selbst überzeugten Idioten merken nicht einmal, dass sie keine Ahnung haben.

Die Netzwerker

Es gibt Menschen, denen die Zeit, die sie ohnehin auf der Uni verbringen, noch nicht reicht. Sie verschwenden auch noch gerne ihre Freizeit damit, Erstsemestrige in die Uni-Gesellschaft einzuführen, sich auf der Uni politisch zu engagieren, lahme Partys für ihre Fakultät zu organisieren und einen Newsletter zu schreiben, den noch nie jemand gelesen hat. Vielleicht haben diese Menschen kein Leben und keine Freunde. Egal, du solltest jedenfalls keiner von ihnen werden, sonst wirst du früher oder später deine Samstagabende damit verbringen, dass du ziemlich hässliches Fakultäts-Merchandising entwirfst. Diese Menschen machen das, weil sie denken, dass sie die Jugend verstehen, weil sie ja selbst schließlich quasi noch Jugendliche sind. Dabei vergessen sie, dass sie keine Ahnung haben, weil sie ihre ganze eigene Jugend damit verbracht haben, zu netzwerken und erwachsen sein zu wollen.

Die Blogger

Wenn du Mode, Publizistik, Germanistik oder etwas Ähnliches studierst, bist du auf der Uni umgeben von Bloggern. Die Frauen sind angezogen wie die Tusken-Räuber aus Star Wars, die Typen tragen die engsten Skinny Jeans der Welt und sind deswegen vermutlich genau genommen gar keine Typen mehr. Ständig sagen sie sich gegenseitig, wie „cute" und „fancy" sie sind und erzählen sich, welche Sondereditions-Nikes oder welches Jeremy-Scott-for-Adidas-Piece sie gestern gekauft haben. Obwohl sie kaum schreiben können, halten sie ihren Blogeintrag über die vegane Pizza von gestern für einen Bestseller und sich sowieso für etwas Besseres. Anfangs hältst du sie vielleicht für cool, aber du wirst bald merken, dass hinter der Fassade nicht viel mehr steckt, als hinter ihren Blogeinträgen: Nämlich die Absicht, ohne Leistung an viel Gratis-Goodies zu kommen.

Die Schnorrer

Wenn du in Vorlesungen mitschreibst und so nach außen hin den Eindruck eines halbwegs zielstrebigen Studenten vermittelst, kann es nicht lange dauern, bis die Geier es wittern und sich auf dich stürzen wie auf ein verwesendes Gnu. Von jetzt an wirst du ständig nach Mitschriften und Hausarbeiten gefragt, die sie natürlich „nur zum Vergleichen" brauchen. Nachdem du dieses Spiel aus Nettigkeit eine Weile über dich ergehen lässt, fühlst du dich irgendwann wie die Winklevoss Zwillinge in The Social Network und steigst besser auf die Barrikaden gegen die Zuckerbergs deines Studiengangs, wenn du dir deinen letzten Funken Selbstachtung bewahren willst.

Die alten Säcke

Aus irgendeinem Grund gibt es in jedem Studiengang alte Säcke zwischen 35 und 50. Die meisten davon sind offensichtlich in ihrem bisherigen (Berufs-)Leben gescheitert und nur die wenigsten sind erfolgreich und wollen sich einfach nur weiterbilden. Aufgrund ihres Alters denken sie, dass sie mit dem Vortragenden auf Augenhöhe sind und lassen darum keine Gelegenheit aus, ständig ihre Lebenserfahrung unter Beweis zu stellen, nachdem sie auf ihren kiloschweren Steinzeit-Laptops jedes Wort des Vortragenden mitgetippt haben (sie haben Geräte ohne Mousepad und mit diesem kleinen Mouse-Ball zwischen dem G und dem H, den Mitte bis Ende der Neunziger alle innovativen Laptops hatten). Du musst dir von deinen Eltern schon genug Anekdoten und Binsenweisheiten anhören, also geh diesen Uni-Fossilien aus dem Weg.

Die Angeber

Diese Sorte tritt oft in Verbindung mit dem oben genannten Klugscheißertum auf. Diese Hybride aus pseudo-intellektuellen und von den eigenen Schuhen geblendeten Typen sind wahrscheinlich die größten Arschlöcher, die dir auf der Uni begegnen werden. Aus irgendeinem dir nicht erklärlichen Grund sind sie ziemlich erfolgreich in dem, was sie tun und dir um die eine oder andere Berufserfahrung voraus. Sie werden auch nicht müde, dir das immer und immer wieder wie eine Hepatitis-infizierte Tattoo-Nadel reinzudrücken und dich somit geradewegs in deine Quarter-Life-Crisis stürzen.

Die underfuckten Nerds

Diese Typen sind im Grunde genommen harmlos. Sie sind einfach nur Streber, die denken, wenn sie dir ihre Unterlagen schenken, kommen sie endlich mal wieder zum Schuss oder Stich oder was auch immer es ist, das sie mit Frauen machen würden und müssen nicht mehr täglich zu Scully aus Akte X masturbieren (ja, das passiert NOCH IMMER). Die Nerds sind einfach hoffnungslos unterfickt, haben noch nie eine echte Frau aus der Nähe gesehen und du solltest diese Situation so lange ausnutzen, wie du ihre notgeilen Blicke auf deinem Busen ertragen kannst. Aber seien wir ehrlich, in Wahrheit sind wir alle Nerds und leider auch ziemlich underfuckt. Und zu Scully zu masturbieren ist nichts Verwerfliches—schließlich ist sie ziemlich heiß.

Aber habt keine Angst. Ihr habt jetzt vielleicht das schrecklichste Bild von euren zukünftigen Studienkollegen—auch ein bisschen zurecht, denn die oben genannten Personen existieren leider wirklich. Wenn ihr aber ein bisschen Glück habt und nicht die unausstehlichsten Menschen der Welt seid, findet ihr auch an einem düsteren Ort wie der Uni ein paar nette Menschen, die ihr nicht sofort nach eurer Gruppenarbeit auf Facebook löschen wollt und die es sowieso viel zu selten gibt.

Verena auf Twitter: @verenabgnr