FYI.

This story is over 5 years old.

Sex

Was Damen übers Pinkeln in freier Natur wissen sollten

Seien wir ehrlich: Die Schlange vor dem Frauenklo ist einfach immer beschissen lang und manchmal muss sich die Dame mit Alternativen zu helfen wissen.

Foto: nathanmac87 / Flickr / CC BY 2.0 / bearbeitet

Als uns abermals Presseakkreditierungen für ein weiteres Outdoor-Festival angeboten wurden, haben wir ernsthaft die Vor- und Nachteile abgewogen. Diese ganztägigen, sommerlichen Musik-Eskapaden können auch immer nach hinten losgehen: Obwohl eine Band, die man mag, zusammen mit 10.000 anderen schmutzigen, schwitzenden und ekelhaften Leuten anzukucken, nicht jedermanns Sache ist, macht es manchmal doch richtig Spaß. Wenn man Glück hat, entdeckt man eine neue Band, die nicht vollends beschissen ist, der Alkohol und eine leichte Dehydrierung bewirken, dass man ein wenig zu fantasieren anfängt, und wenn man wirklich Glück hat, erwartet einen hinter dem Sponsorenzelt irgendeines tragischen Limoherstellers ein Blowjob (oder als Dame, ordentlich gefingert zu werden). Wenn man Pech hat, knallt die Bühne herunter und tötet einen, oder die ganze Veranstaltung verwandelt sich in eine höllische, brennende Vergewaltigungsorgie. Womit ihr natürlich immer rechnen könnt, ist, dass der Gang zur Toilette eine schreckliche, albtraumhafte Erfahrung sein wird. Besonders für Mädchen. Jeder kennt das Problem, das Mädchen beim öffentlichen Pinkeln—nicht nur auf Konzerten—haben: Die Schlange vor dem Frauenklo ist einfach immer beschissen lang. Es ist traurig, dass etwas so Natürliches und Wunderschönes wie der Akt des Urinierens manchmal zu so etwas äußerst Unangenehmen für Frauen werden kann. Besonders an Orten, an denen viel getrunken wird, und wenn diese Scheiße irgendwann unumgänglich ist. Was viele von euch vielleicht nicht wissen, ist, dass sich selbstbewusste Frauen seit Menschengedenken dennoch heimlich in die Wälder hocken, um zu pissen. Und, meine Damen, es wird Zeit, dass wir alle die Welt des Freiluftpinkelns für uns entdecken. Beachtet die folgenden Hinweise. Das Dixi-Klo ist die erste Wahl Ich möchte klar stellen, dass ich hier keine Pinkelanarchie propagiere. Wenn ein Dixi-Klo zur Verfügung steht, benutzt es auch. Pinkelt, als gäbe es kein Morgen—ach, verdammt, pinkelt Blut, rückt die Socken in eurem BH zurecht, macht es euch selbst, reibt eure Vulva am Toilettensitz, was auch immer ihr wollt. Nutzt die Privatsphäre, wenn ihr könnt, und seid einfach dankbar, dass ihr nicht mitten in einer Menge aus schlammbedeckten Menschen steht, die nur die Hälfte des Texts von diesem einen Gotye-Lied können, aber trotzdem darauf bestehen, jeden noch so schauderhaften Ton mit zu singen. Draußen zu pinkeln, ist OK Frauen allgemein und ganz besonders Frauen, die in städtischen Gebieten geboren und großgezogen wurden, müssen viel über das richtige Pinkeln in der Wildnis lernen. Und mit „Wildnis“ meine ich in erster Linie Parkplätze, Gassen, Gräben, Bushaltestellen, Ufer und so ziemlich alle Orte, an denen sich Typen regelmäßig erleichtern. Der Mythos vom Mädchen, das nicht draußen pinkeln kann, ist offensichtlich nicht wahr. Die Wahrheit ist: Ein Mädchen braucht zum Draußenpinkeln nichts weiter als eine Vagina, Beine und ein privates Eckchen, das idealerweise einen leicht geneigten Untergrund hat und ein hübsches Laubwerk, das es anstarren kann, während es „für kleine Mädchen muss“. Es gibt nichts, was euch als Frau anatomisch daran hindert, die Kunst des Freiluftpissens zu erlernen—Mädchen und Jungs machen es nur unterschiedlich. Ort Wenn ihr euch einen Ort sucht, seid zielstrebig und trödelt nicht. Haltet Ausschau nach blickgeschützten Gebieten, die nicht zu weit ab vom Schuss sind. Gebüsche sind ideal, weil ihr euch in ihnen verstecken könnt, während ihr pinkelt. Außerdem erlauben sie euch, euch schnell, elegant und sicher wieder unter die Leute zu mischen. Drei Schutzwände sind am besten, aber zwei reichen auch aus. Denkt dran, ihr könnt auch eure Klamotten als Sichtschutz benutzen, manchmal sind sie so effektiv, als hättet ihr euch eine eigene Klokabine errichtet. Röcke sind dafür besonders geeignet, aber Shorts oder Handtasche tun es auch. Oder wenn ihr cool seid, streicht alles, was ich gesagt habe—zieht vielleicht einfach einen Rock an und nichts drunter. Technik Aktiviert eure Pobacken- und Beckenbodenmuskulatur, geht in die Knie, geht mit dem Hintern runter, als wäret ihr in eurer Lieblingsgroßraumdisko und voilà! Versucht, so nah am Boden zu sein wie möglich, damit minimiert ihr Spritzer und Geräusche. Eine letzte Sache noch und die ist sehr wichtig: Zielt mit eurer Harnröhre weg von euren Füßen. Sauber machen Verpasst eurer Hüfte einen kleinen epileptischen Anfall und schüttelt sie. Aber nicht zu heftig, wir wollen ja Spritzer vermeiden. Wenn euch das unangenehm ist, dann versucht, über einen Busch (oder ein paar Sträucher) zu grätschen und macht, dass ihr da raus kommt. Achtet darauf, dass es kein Giftefeu ist, es sei denn, ihr steht auf sowas. Falls ihr euch doch auf die Füße gepinkelt haben solltet, reibt sie einfach gegen etwas Saugfähiges. Wenn ihr nichts finden könnt, sind sie mittlerweile wahrscheinlich sowieso schon wieder trocken, also tut einfach so, als wäre nie etwas geschehen. Es ist euer kleines Geheimnis. Das Männerklo Meine ganz persönliche Philosophie, wenn es um Pinkeln und Freiheit geht, ist, dass das Wasserlassen eine biologische Notwendigkeit ist, und solange ich mich vernünftig und respektvoll benehme, kann mich keine erbärmliche Geschlechtertrennung davon abhalten, dorthin zu gelangen, wo ich pinkeln kann, damit das Leben weitergehen kann. Wenn es vor dem Jungsklo keine Schlange gibt und sich eure Blase so anfühlt, als würde sie in zwei Sekunden explodieren, seid nicht selbstzerstörerisch, nur um euer Gesicht zu wahren. Aber: Das Jungsklo ist natürlich nur eine Option, wenn die ganzen Typen hier keine Vergewaltiger sind. Wie ihr das wissen könnt? Na ja, ich schätze, der Glaube an die Menschheit muss reichen, oder es ist einfach Glückssache. In der Öffentlichkeit pissen und das Gesetz Erste-Welt-Länder neigen dazu zu glauben, dass es Dritte-Welt-Ländern richtig dreckig geht, wenn es um persönliche Freiheiten geht, dabei haben die Leute dort in manchen Bereichen mehr persönliche Freiheiten als wir. Ich meine, stellt euch mal das Gefühl von Unabhängigkeit vor, das damit einhergeht, mitten auf der Straße die Hose runterzulassen und wo man will und wann man will zu kacken. Wir im Westen aber leben in Polizeistaaten, die die Überzeugung verbreiten, dass in der Öffentlichkeit zu pinkeln, schändlich, schmutzig und widerwärtig ist. Ständig verteilen die Bullen Knöllchen für öffentliches Urinieren, mit der Begründung, es sei „obszön“. Das ist wirklich eine Schande, denn öffentlich gepinkelt wird oft aus der Not heraus und nicht zum Vergnügen. Du musst keinen Jura-Abschluss haben, um zu wissen, dass es eine schlechte Sache ist, wenn die Regierung etwas für strafbar erklärt, das eine menschliche Notwenigkeit ist. In Großbritannien hat ein Richter vor Kurzem geurteilt, dass öffentliches Urinieren kein öffentliches Ärgernis ist, wenn es keiner sieht. Das kommt mir nicht nur vernünftig vor, sondern auch ziemlich cool. Wir sollten mehr Respekt für das Pinkeln zeigen. Wir sollten uns selbst respektieren und die Pisse.

Anzeige

MEHR PISSE

Pipi in meinem Mund

Der Schlüssel zu so strahlend weißen Zähnen wie denen von Ryan Gosling liegt in einem guten Schluck eurer eigenen Pisse.

Wir fanden einen Piss-Kerker

Eine wahre Geschichte, die euch den Besuch eines Urinals für immer versauen wird.

Pinkel-Sklaven machen es nach der Uhr

Omorashi ist verglichen mit dem Piss-Fetisch eine viel ausgefallenere Paraphilie.