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Eine Grazer Trafikantin verteidigt Asylwerber vor falschen Anschuldigungen

„Die Reaktion von Kunden war sehr oft, dass das doch Flüchtlinge gewesen sind. Sie haben Dinge gesagt wie ,Das haben wir von dem Flüchtlingsheim in Andritz. Jetzt haben wir die Kriminalität hier.'"

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Lucia Wahlmüller.

Dass nach einem Einbruchsversuch in ihre Trafik die Reaktion vieler Kunden war, das Verbrechen auf Bewohner eines nahegelegenen Flüchtlingsheims zu schieben, hat eine Trafikantin in Graz nun zur Aufklärung bewegt. Auf der Tür ihres Geschäftes klebt nun ein Zettel, der darauf hinweist, dass die Täterinnen bereits gefasst seien und es sich nicht um Flüchtlinge, Asylwerber oder Personen mit Migrationshintergrund handelt.

Am Telefon erklärt uns Lucia Wahlmüller: „Die Reaktion von Passanten und Kunden war sehr oft, dass das doch Flüchtlinge gewesen sind. Sie haben Dinge gesagt wie ,Das haben wir von dem Flüchtlingsheim in Andritz. Jetzt haben wir die Kriminalität hier.' Ich will nicht sagen, dass kein Flüchtling je eine Straftat begangen hat, aber bei mir war es auf jeden Fall nicht so. Das wollte ich klarstellen."

Das Flüchtlingsheim im Grazer Stadtteil Andritz gibt es seit Anfang des Jahres. Die Bevölkerung fühlte sich über die Inbetriebnahme nicht ausreichend informiert und war nicht begeistert über das ehemalige Seniorenheim, das nun bis zu 200 Asylwerber aufnehmen kann. Bei einer Veranstaltung versuchte man im Januar, den Anwohnern die Angst vor den Neuankömmlingen zu nehmen.

Auf Anfrage stellt die Polizei Andritz gegenüber VICE klar, dass die Kriminalität seit Inbetriebnahme der Flüchtlingsunterkunft nicht angestiegen sei. „Die Bewohnner sind völlig unauffällig und wir hatten gar keinen Einsatz diesbezüglich."