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Popkultur

Ich habe leider einige Probleme mit 'The Dark Knight Rises'

Armer dunkler Ritter - wie ein Film nicht den Weltfrieden brachte
Screenshot aus ,The Dark Knight Rises‘

Nananananananana - Teil 3. The Dark Knight Rises findet sich zwar selbst ein bisschen zu toll, ist aber ein würdiges Conclusio der wahrscheinlich besten Batman-Adaption unserer Tage. Es war ein langes Stadt-in-Anarchie-Erlebnis aber keineswegs fad. Man muss dennoch sagen, die volle Beigeisterung trotz meines langen Fan-Anhängertums in der "Church of Gotham's Bat" blieb aus.

Ein relativ großes Stück Herz fehlt dem Film und wie immer bei Nolan, werden sinnhafte Storylines geopfert für überkomplizierte Coolness und kleine, teils selbstverliebte Schlampereien. 8 Jahre sind vergangen seit Harvey Dent zweigesichtig gestorben ist, Bruce humpelt immer noch mit seinem lässigen Gehstock - der eigenartigerweise schnell obsolet wird - und hat sich einen stylischen, schön gepflegten "Ich bin untergetaucht"-Goatie wachsen lassen.

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Der gute Bane mit seinem Elektro-Gesichtsstutzen ist dieses Mal Batmans Nemesis - irgendwie mag echt keiner die 1%er, besonders diejenigen, die Crossdresser sind. "Gotham muss brennen" hat die böseartigauftrainierte Schrottfresse auf den Sack tätowiert und holt dadurch den geflügelten Waisen aus seiner Versenkung. Die Bane-Version hier ist hochintelligent, hat schwere Gänsehaut-Präsenz, eine geile Stimme - obwohl mich ein mexikanischer Akzent gefreut hätte - und sehr nahe am Comic-Original orientiert. Leider hat er keine Venom-Steroidpampe, die hinter der Wrestler-Maske pulsiert.

Auch ist es cineastisch wenig spannend einem Superbösewicht im Close Up NICHT beim Reden zu sehen. Tja, das macht die verdeckte Mundpartie. Ich solidarisiere mich jetzt aber auch nicht mit meinen Filmkritikerkollegen, die schimpfen und sich wundern, dass der Rises nicht Krebs geheilt oder Frieden in den Nahen Ost gebracht hat. Wundert es wen, dass ein Film der vor dem Release bereits als der ultimative Kultfilm gehandelt wird, vielleicht ein bisschen enttäuschen könnte. Superhelden sind nicht immer omnipotent.

Da gab es ein nettes Kreuzworträtsel im Standard, das einen eigentlich mehr herausfordert als die gute, aber halboriginelle Geschichte von Rises. Die Frage war: "Wo ist laut Batman Schinken zu finden?" "Got Ham." Ha, ich lache lieber über solche billigen Witze als mir weiter den Kopf darüber zu zerbrechen, warum offenbar bei den Nolan-Fledermausfilmen immer jemand sterben muss.

Ob Ledger und der Denver-Amokmann Teil einer äußerst geschmacklosen und extrem schief gelaufenen PR-Werbe-Kampagne sind? Dieser so sympathisch dreinschauende Kollege unten hat in Aurora einen Kinosaal zerschossen und 12 Menschen getötet. War das kranke Selbstjustiz, überkritische Filmrezeption oder dachte er wirklich, dass er der Joker sei? Die Irren aus der Welt des dunklen Ritters scheint es offenbar leider zu geben, nur unseren lieben Flattermann leider nicht. Zu teuer, der Lifestyle eines militaristisch-obsessiven Playboys mit einem nicen Kostümkeller, aber vielleicht wird uns ja Joseph Gordon-Levitt alle erlösen *Spoiler-Augenzwinker-Smiley*. Auf alle Fälle hat mich Michael Caine am Ende zum Weinen gebracht, der Arsch. Batman darf nicht Inception werden.

Josef auf Twitter: @theZeffo