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Popkultur

Als der Messias Showtunes sang und Vampirärsche kickte

'Jesus Christ Vampire Hunter'—selten tut sich unser Erlöser mit mexikanischem Wrestlern zusammen um Lesben-Vampire zu bekämpfen.
Filmcover ,Jesus Christ Vampire Hunter‘

Ich möchte gleich vorab zur größten Videoabend-Synchronisation aufrufen. Jeder, den ich kenne, sollte den Film besitzen oder eben wenigstens einmal gesehen haben. Im Gegensatz zu Abraham Lincoln Drakulaficker verneige ich mich vor der Bestimmtheit, mit der das kanadische Meisterwerk genau das hält was der völlig absurde Titel verspricht. Anscheinend kennen Jesus Christ Vampire Hunter eh schon einige von euch. Da sag ich aber, leckt mich, warum hat mir noch nie jemand davon erzählt, verdammt.

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Zufällig bin ich über dieses (sogar als BluRay erhältliche) Stimulant gestolpert. Irgendwo im tiefsten Kanada, im Nebel Ottawas, wo die 90er auch noch im Jahre 2001 unangefochten regierten, entstand diese Low Budget-Produktion. Markus und ich weinten freudige Trash-Tränen beim Anblick einer konsequent unvorhersehbaren Abfolge von Idiotenszenen, gefilmt wie ein 70er Porno, geschnitten wie im Kindergarten und nachvertont, dass echt keine einzige Lippenbewegung mehr passt.

Das große Aber—angesichts nichtexistenter Qualität—ist das echt fein geschriebenes Skript (hinsichtlich Dialog und Dramaturgie solide wie der Penis des Messiahs). Jesus lässt sich nach Action-Intro mit Punk-Priestern und Lesben-Rauferein gleich mal die Ohren piercen, schert sich eine Israeli-Kurzhaar Frisur und singt uns ein Musical-Ständchen in Addidas-Sneakern. Dass so etwas auch wirklich funktioniert, muss vorab dramaturgisch gut ausgeklügelt sein.

Dann fotzt Jesus mit unerwartet originellen—wenn auch nicht perfekt inszenierten—Moves circa 1000 Atheisten ins Himmelreich und nach den ersten gekonnten Pfälungen kombiniert sich das Lustige mit einem Gefühl von „Fuck yeah, Jesus, give'em hell!". Integre Splatter-Elemente mit schöner Message und einem leicht homeerotischen Christus-Vibe überzeugen.

Als dann auch noch der imposante und legendäre Mex-Wrestler „Santos" dazustößt und beeindruckende Watschen-Nachihilfe liefert, konnten wir nicht anders als uns gegenseitig ins Gesicht zu schreien: Warum gibt es noch kein Remake und wer, verdammt noch mal, könnte das überhaupt machen?Der Regisseur von JHC-Vampire Hunter Lee Demarbre hat einst auch eine kleine feine Grindgaudi namens Smash Cut gedreht. Ein Horrorspaß, für den die Meister-Cock-Gurglerin Sasha Grey erstmals ihre Karriere des Schaufickens hinter sich gelassen hat.

Josef auf Twitter: @theZeffo