FYI.

This story is over 5 years old.

Vice Recommends

Berufskiller haben ums Verrecken kein Glück

Die Todesstrafe für Berufskiller ist eine neue Meisteridee aus den Unweiten von Frank "Euro-Schilling" Stronachs Gehirnwindungen. Aber wieso bei Berufskillern aufhören? Wir haben die Liste weitergeführt.

Bild von Christopher Just

Die Geschichte der Todesstrafe ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Zum einen wegen der Grammatik: Anders als zum Beispiel bei der "Kindesstrafe", wo den Gschroppn der Garaus gemacht werden soll, geht es bei der Todesstrafe nämlich gar nicht dem Tod selber ans modrige Krawattl. Zum anderen, weil sich weder ihre Befürworter noch ihre Gegner wirklich einig darüber sind, was sie uns bisher gebracht oder erspart hat.

Anzeige

Die Verwirrung wird erst mal auch nicht weniger, wo jetzt doch das menschgewordenes Missverständnis Frank Stronach seinen stotternden Spezialsenf zum Thema abgibt und im Interview mit Vorarlberg Online die Todesstrafe für Berufskiller fordert. Unklar ist, ob er damit die physische Exekution von Profikillern meint oder mit den Hitmen einfach einen Clockwork Orange veranstalten möchte und sie mit aufgespreizten Äuglein vor eine Endlosschleife seiner eigenen auf Video gebannten Wahlkampfauftritte zu spannen gedenkt.

So oder so wollen wir ihm dabei helfen, diese Missverständnisse ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Denn die von Frank geforderte Todesstrafe ist natürlich längst überfällig. Das gefällt zwar den Betroffenen nicht so gut, weshalb es bei all den gebrochenen Herzen und verletzten Egos auch kein Wunder wäre, wenn dieser boomende Berufszweig noch dieses Jahr dem Gewerkschaftsbund beitreten würde.

Aber wenn ihr erst gelernt habt, wie Frank "Euro-Schilling" Stronach zu denken, dann wisst ihr, dass das nur ein Grund mehr ist, weshalb die Next-Generation-Léons und die Schakale 2.0 so schnell wie möglich auf dem Stuhl brutzeln oder am Giftjaukerl hängen sollten. Immerhin machen Gewerkschaften unsere Gesellschaft kaputt wie sonst nur wenig. Außer vielleicht Politiker und Profikiller.

Das Missverständnis besteht unserer Meinung nach nur darin, dass die Liste mit Profikillern alleine noch längst nicht voll ist. Hier noch drei weitere Berufsböse, die eine mindestens genauso große Bedrohung für die Sicherheit der österreichischen Bevölkerung darstellen:

Anzeige

1. Verrückte Wissenschaftler

Kein guter Film kommt ohne sie aus, kein guter Staat mit ihnen. Seit die ersten Nazi-Wissenschaftler notgedrungen unseren Kontinent verließen und damit im Transatlantikraum die Vorstellung vom alten schrulligen Professorentypus durch glatzköpfige, lackbehandschuhte, aus Menschenschädeln schlürfende Katzenfreaks mit Blitzkugeln und Narben ersetzten, weiß die ganze Welt, dass die angeblichen Wissensbringer in Wahrheit alle irrsinnige Aduld Swim-Charaktere sind. Schon der Prototyp aller verrückten "Wissenschaftler", Dr. Weirdo Mengele, perfektionierte das Image seiner Berufsgruppe, indem er seinen Lebensabend im Nazidorf in Paraguay damit verbrachte, Kindern das Fußballspiel zu vermiesen. In unserem VICE Guide to Travel könnt ihr euch Augenzeugenberichte darüber ansehen, wie er mit Katheter und Hinkebein abwechselnd auf den Ball und die Burschen schoss. Wenn das nicht nach Todesstrafe riecht, wissen wir auch nicht.

2. Atomwaffenspione

Das österreichische Atomwaffenprogramm ist eine extrem geheime Operation, deren Erfolg die Geheimhaltung aller Mitwirkenden voraussetzt (was würde die EU nur sagen?) und Österreich endlich in einer Liga mit Atomriesen wie Nordkorea spielen lässt. Jene Staaten, die in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts genau wie Österreich dabei zusehen mussten, wie brilliante jüdische Köpfe ohne ersichtlichen Grund aus ihrem Land auswanderten und sie auch nicht mit traditioneller Wiener Melange und Sachertorte zurückgewinnen konnten, sind nun an den Errungenschaften der Atomforschung interessiert und schrecken vor nichts zurück, um diese Informationen zu erhalten. Vertrauliche Quellen sprechen von Bestechungsversuchen mit Matjesfilets und/oder Nacktfotos von Johanna Mikl-Leitner. Wobei letztere die Vermutung nahelegen, dass diese von Doppelspionen lanciert wurden, um die Operation sofort wieder im Keim zu ersticken.

Anzeige

3. Chinese

Die gelbe Gefahr ist uns bisher immer nur dann aufgefallen, wenn wir nach N7 Szechuan Chicken mit "schnellem Stuhl" auf dem Klo gesessen sind. Doch den Mut, öffentlich vor der wahren gelben Gefahr und der "Revenge der Reisbauern" zu warnen, hatte bisher nur Kartoffelopa Stronach. Im TV-Duell mit Michael "Spin(del)-Doktor" Spindelegger wies er zum ersten Mal vor laufender Kamera auf den Einmarsch der Chinesen hin. Spindelegger, seines Zeichens selbst Minister und Mitglied der Regierung, versuchte natürlich sofort, die erfundenen Tatsachen unter einem Schleier aus Logik und Vernunft zu ersticken. Aber die Hotel Mama-Blogger dieser Welt werden sich davon nicht zum Schweigen bringen lassen, Frank! Wir halten an deinen Halbsätzen fest und sind der Meinung, dass jeder Chinese, der versucht, in Österreich einzumarschieren auf den elektrischen Stuhl kommen sollte. Mmmh … knusplig. Auch, weil Kommunismus der Wirtschaft schadet.

Wenn ihr die Wirtschaft am Wochenende aktiv durch Alkoholkonsum unterstützen wollt, könnt ihr das hier tun:

DONNERSTAG

Heute steht die Neueroffnung der Kunsthalle und des Salon der Angst an, was uns nicht dazu verleiten wird, blöde Wortspiele zu machen. Generell stehen wir dem ganzen eher entspannt gegenüber. Die Kunsthalle wird nicht so besonders neu oder anders sein. Muss sie auch nicht, solange die Ausstellung gut ist, und davon gehen wir einfach mal aus.

Anzeige

FREITAG

Blixa Bargeld ist in Wien. Als wär das vergangene ephemeropteræ Programm am Augartenspitz nicht schon großartig genug gewesen, setzt TBA 21 im September offenbar mit dem Neubauten Urgestein offenbar noch eins drauf. Am Abend kehrt dann der Susiklub ins Werk zurück, was auch nie falsch ist.

SAMSTAG

15 Jahre Orange mit dem Line-up für die nächsten 15 Jahre. Nuff said.

SONNTAG

Die Grelle Forelle Sommergespräche drehen sich ausnahmsweise nicht um die Größe des Spatzis sondern ernsthaftere Themen, nämlich Musik. Heute zu Gast bei Christopher Just: Skero.

SONSTIGES

Wenn ihr bis hierher gelesen habt, solltet ihr dafür auch belohnt werden. Immerhin hat euch dieser Artikel mindestens 30 Minuten wertvolle Downtime gekostet, in der ihr euch auch schon für den Abend herrichten oder Musik von Anna von Hausswolff hören hättet können. Macht aber nix, weil ihr das einfach am 9. Oktober bei ihrem Live-Konzert in der Arena nachholen könnt. Wir verlosen 2 mal 2 Karten unter allen, die uns eine E-Mail mit dem Betreff "Fleischschwolff" an win@vice.at schicken.